Der FC Hansa Rostock macht Schlagzeilen – allerdings auf negative Weise. Die Drittligisten spielen durchschnittlichen Fußball – dabei haben sie sich für die aktuelle Saison so viel erhofft. Wie so oft schon in ihrer Geschichte müssen die Hanseaten jetzt um den Klassenerhalt kämpfen, sie stehen gegenwärtig auf dem 15. Platz der Tabelle und haben in zwölf Spielen 13 Punkte erzielt. Die Torbilanz ist mit 11:12 nicht ganz ausgeglichen, auf jedes Tor haben sie statistisch gesehen mindestens ein Gegentor kassiert. Von einem Relegationsplatz ist Hansa Rostock nur vier Punkte entfernt. Hansa Rostock hat eine ganze Serie von Remis hinter sich, die sechs Unentschieden in Folge wurden durch die schmerzhafte Niederlage gegen den Tabellenersten Dynamo Dresden am letzten Samstag daheim mit 1:3 abgelöst. Wo die Reise hingeht, kann im Moment keiner sagen, der Verein steckt in einer Krise. Der Club steht ohne Vorstand da, der Vorstandschef Michael Dahlmann hat seinen Hut genommen und steht in der Kritik, ein enges Verhältnis zur extremen Fanszene zu haben. Immer wieder ist von Ausschreitungen der Hooligan-Szene im Rahmen der Spiele zu hören und zu lesen. Der Trainer von Hansa, Karsten Baumann, ist ebenfalls ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, allerdings weniger aufgrund der Szene und der Ausschreitungen, sondern eher aufgrund der gegenwärtigen Leistungen.
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Randale beim Spiel gegen Dynamo Dresden

DresdenVom Heimspiel am vergangenen Samstag gegen Dynamo Dresden hatte sich Hansa so viel erhofft, die Hanseaten wollten gegen den Star der dritten Liga den langersehnten Heimsieg holen. Für eine Mannschaft im unteren Drittel der Tabelle, um die es sich bei Hansa handelt, ist es schwer, gegen den Tabellenersten anzukämpfen. Die Schwierigkeit des Spiels ist die eine Sache – die andere Sache sind die Krawalle, von denen das Ostderby begleitet war. Immer wieder kommt es zu Krawallen, Bengalos werden auf den Zuschauerrängen gezündet. Besonders extrem war das Spiel gegen Dynamo Dresden, bei dem Busse der Fans bereits auf der Anreise zum Spiel attackiert wurden. Angesprochen auf die Vorfälle der letzten Tage reagierte der Hansa-Trainer Karsten Baumann äußerst wortkarg. Er sagte, dass sich der Verein auf Fußball konzentrieren würde und dass er keinen Einfluss auf das hätte, was die anderen machen. Die Situation für den Club steht unter keinem guten Stern, der Herbst wird äußerst ungemütlich. Fußball wird angesichts der regelmäßigen Ausschreitungen der Fans zur Nebensache, nun ist auch noch der Vorstandschef Michael Dahlmann in die Kritik geraten. Ihm wird vorgeworfen, enge Kontakte zur extremen Szene zu haben. Nachdem er am letzten Donnerstag zurückgetreten war, wurde die Geschäftsstelle des Clubs verriegelt. Trainer Karsten Baumann steht zwar selbst im Visier der Kritiker, doch ist es dem 45-Jährigen gelungen, die negativen Ereignisse weitgehend von seinem Team abzuwenden. Trotzdem gelingt dem Team einfach kein Sieg, von insgesamt zwölf Spielen der aktuellen Saison sieht die Situation folgendermaßen aus:

  • nur zwei Siege am dritten und vierten Spieltag
  • sieben Remis
  • drei Niederlagen

Ob die Ausschreitungen am letzten Samstag den Ausgang des Spiels beeinflusst haben, kann nicht gesagt werden, doch war Hansa nicht in der Lage, die zweite Halbzeit souverän zu meistern. Ein Grund für die Niederlage waren gleich acht Ausfälle bei den Stammkräften des Vereins. Schlimm genug, dass Christian Dorda, der linke Verteidiger von Hansa, beim Spiel am Samstag auch noch ein Eigentor schoss und dem Tabellenersten Dynamo Dresden zu einem noch besseren Ergebnis verhalf. Den einzigen Treffer für Hansa landete José-Alex Mem-Ikeng in der 89. Minute.

Rostocker Fans fallen negativ auf

Immer wieder fallen die Fans von Hansa Rostock negativ auf, schon das vorletzte Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg war durch Randale geprägt. Nach den Krawallen während des Spiels musste die Südtribüne des Ostseestadions geschlossen werden, doch das machte die Situation für das Spiel am letzten Samstag nicht besser. Auf dem Parkplatz an der A19 in Höhe Bansower Forst wurden ein Reisebus und mehrere Kleinbusse der Dresdner Fans am letzten Samstag mit Flaschen und Steinen beworfen, Spiegel wurden abgetreten, Scheiben eingeschlagen. Fünf Fans aus Dresden wurden leicht verletzt, nun wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch eingeleitet. Eine Lösung der Probleme ist für Hansa nicht in Sicht, jetzt braucht der Verein erst einmal einen neuen Chef. Interne Mals sollen belegen, dass sich der geschasste Hansa-Boss Michael Dahlmann vor einer Sitzung mit dem Aufsichtsrat Anweisungen von den Ultra-Gruppierungen geholt haben soll. In Zusammenarbeit mit einem Investor soll Dahlmann auch noch versucht haben, Mitglieder des Aufsichtsrates zu entmachten – auch das soll durch Mails belegt werden. Innenverteidiger Dennis Erdmann, der zuvor bei Dynamo Dresden gespielt hat, sagte, angesprochen auf die Vorfälle, dass die Mannschaft derart intakt sei, dass alles andere egal sei. Das Team will jetzt Siege holen, um aus dem Tabellenkeller aufzusteigen. Das wird beim nächsten Match, das am 16. Oktober stattfindet, eine schwere Aufgabe, denn der Verein muss gegen den Tabellenzweiten Preußen Münster antreten.

Dahlmann geht – Geschäftsstelle ist abgeriegelt

Bei Hansa Rostock ist ein echtes Chaos ausgebrochen. Zwischen dem Boss Michael Dahlmann und Aufsichtsratsmitgliedern kam es zu einem Führungskampf, Dahlmann musste gehen. Er hat freiwillig seine Sachen gepackt, er hat mit seinem Rücktritt auf die Ermittlungen der Rostocker Staatsanwaltschaft reagiert. In der Nacht zum letzten Donnerstag ließ die Behörde die Geschäftsstelle des Vereins verriegeln, der Grund dafür war eine Anzeige gegen Dahlmann. Der Boss hatte das bevorstehende Heimspiel, das inzwischen absolviert wurde, voll im Blick und sagte, dass er sich wünsche, dass die Fans seine Entscheidung respektieren würden und das Spiel gegen Dynamo Dresden friedlich und gewaltfrei unterstützen. Davon kann nicht die Rede sein, denn das Ostderby gegen die Sachsen war durch Gewalt geprägt. Einer Mitteilung zufolge wird der Club jetzt durch die verbliebenen Vorstandsmitglieder Rainer Friedrich und Constanze Steinke geführt. Das Polizeiaufgebot an der Geschäftsstelle sorgte zuvor für Aufsehen. Gegen Michael Dahlmann liegt eine Anzeige wegen Verdachts auf Untreue vor. Harald Nowack, der Sprecher der Rostocker Staatsanwaltschaft, sagte, dass der Vorwurf der Untreue gegen Dahlmann geprüft werde. Die große Nähe zu den Ultra-Gruppierungen des Vereins wurde Dahlmanns Schicksal.

Unterschlagung von Unterlagen?

Hansa rostockDahlmann soll versucht haben, über Nacht Unterlagen aus der Geschäftsstelle verschwinden zu lassen. Angeblich soll er dabei von Personen aus der Ultra-Szene begleitet worden sein. Wie die Ostseezeitung berichtet, soll der Hansa-Chef eine Mail an den Vorsitzenden der Fan-Szene geschrieben haben, in der er nach einer Strategie für die Aufsichtsratssitzung gefragt hatte. Der Mail-Verkehr Dahlmanns wird gegenwärtig untersucht, dabei sollen auch die Vorwürfe gegen Dahlmann belegt werden, dass er versuchte, zusammen mit einem Investor die Mitglieder des Aufsichtsrates zu entmachten. Im Betreff einer Mail soll es geheißen haben „Ahrens muss weg.“ Der Chef des Aufsichtsrates, Harald Ahrens, soll sich gegen eine Klausel der Satzung gewehrt haben, nach der das Engagement des Investors an die Person des Michael Dahlmann geknüpft sein sollte.

Nähe Dahlmanns zu den Ultra-Fans

Schon im Anschluss an die Krawalle während des Spiels von Hansa gegen den 1. FC Magdeburg, das 1:1 endete, reagierte die Polizei. Nach dem Spiel am 23. September reagierte der 37-jährige Dahlmann mit verbaler Entrüstung. Er äußerte sich, dass der Verein wütend über das Geschehene sei, doch nach Meinung von Polizeipräsident Michael Ebert und dem Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat Dahlmann zu wenig getan. Der Rostocker Polizeipräsident Ebert sagte, dass er sich gefreut hätte, wenn der Hansa-Chef wieder enger mit den gesellschaftlichen Partnern arbeiten würde. Die Kritik wurde von Dahlmann zurückgewiesen, Dahlmann verteidigte sein Verhältnis zu den Fans dahingehend, dass er mit allen Fans und allen Problemen umgehen müsse. Er wies darauf hin, auch mit den Ultras zu sprechen, und betonte, dass Ausgrenzung noch nie etwas gebracht habe. Die Sperrung der Südtribüne am letzten Samstag war eine Konsequenz Dahlmanns auf die Krawalle beim Heimspiel gegen Magdeburg. Für 2.500 Ultras wurde die Südtribüne gesperrt. Dahlmann kündigte an, dass das Geld für die bereits gekauften Karten nicht erstattet werde. Der Club-Chef wusste wahrscheinlich aufgrund seiner guten Kontakte, dass es nicht zu Geldforderungen oder einem Proteststurm kommen würde. Zum Zeitpunkt der Entscheidung Dahlmanns befanden sich noch ungefähr 8.000 Karten im freien Verkauf. Auch Ultras konnten diese Karten noch kaufen.

Kommissarischer Vorstandsvorsitz: Chris Müller

Für den zurückgetretenen Vorstandschef Michael Dahlmann hat der Verein mit Chris Müller nun einen Nachfolger gefunden. Chris Müller ist der Rostocker Finanzsenator und wird diesen Posten kommissarisch übernehmen. Wie der neue Vorsitzende des Aufsichtsrates, Uwe Neumann, sagte, sei Dr. Chris Müller ein unabhängiger Kopf und gleichzeitig Finanzexperte. Müller will nun umgehend einen neuen Vorstand bilden. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Harald Ahrens, hatte zuvor seinen Rücktritt als Aufsichtsratsvorsitzender erklärt.

Investor Elgeti drängt um Posten im Aufsichtsrat

Rolf Elgeti ist potenzieller Investor bei Hansa Rostock und erhofft sich mit seiner Beteiligung auch einen Posten im Aufsichtsrat von Hansa Rostock. Gegenüber dem Radiosender NDR 1 Radio MV äußerte er sich zu den jüngsten Ereignissen, dass er den Rücktritt Dahlmanns bedauere, aber menschlich nachvollziehen könne. Er lobte den „exzellenten Job“, den Dahlmann gemacht hat. Elgeti bekräftigte, sein Engagement bei Hansa fortsetzen zu wollen, er will im Rahmen der Mitgliederversammlung am 1. November für den Aufsichtsrat kandidieren.

Innenminister ist über Entwicklungen besorgt

Lorenz Caffier, der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern und CDU-Mitglied, äußerte sich gegenüber dem Radiosender NDR 1 Radio MV, dass er die jüngsten Entwicklungen des Vereins mit großer Sorge betrachte. Er betonte, dass er immer wieder feststellen musste, dass es dem Vorstand und vor allem dem Vorstandsvorsitzenden Michael Dahlmann schwergefallen sei, sich von den Auseinandersetzungen zu distanzieren und klare Worte zu finden.

Foto: flickr.com/Marco Fieber & PROTourismusverband Stubai