Ajax Amsterdam hat am Mittwochabend bewiesen, dass die Mannschaft noch immer zu Europas besten Teams gezählt werden muss. In einer beeindruckenden Demonstration der Stärke wurde im Hinspiel des Halbfinales der Europa League Olympique Lyon mit 4:1. Dabei machten beide Mannschaften in großartiger Art und Weise Werbung für die Europa League - der kleinere der beiden Europapokalwettbewerbe. Die glorreichen Zeiten von Ajax liegen allerdings schon lange zurück - erleben wir die Wiedergeburt des Vereins, der in den 1970ern und den 1990ern eine gewichtige Rolle im europäischen Fußball gespielt hat? Wir haben uns eingehender mit der Historie der Niederländer beschäftigt.
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Die glorreichen 1970er Jahre

Es waren die beiden Trainer Rinus Michels und Stefan Kovacs, die den Verein aus den Tiefen der Mittelmäßigkeit des niederländischen Ligafußballs emporhoben. In den Jahren 1971, 1972 und 1973 konnte sich das Team dreimal hintereinander den Europapokal der Landesmeister sichern, der Vorgänger der heutigen UEFA Champions League. Spieler wie Johan Cruyff, Johan Neeskens, Horst Blankenburg oder Arie Haan sind bis heute untrennbar mit diesen großartigen Leistungen verknüpft. Seither genießt Ajax Amsterdam den Ruf eines europäischen Spitzenklubs. Damals war der Offensivfußball das Markenzeichen der Kicker aus der Grachtenstadt. Die niederländische Nationalmannschaft profitierte in dieser Zeit wohl am meisten von dem Erfolg von Ajax und der später propagierte „totale Fußball“ begeisterte Anhänger im In- und Ausland. 1972 konnte Ajax dann den Weltpokal gewinnen. Bei diesem Sieg verletzte sich Cruyff so sehr, dass die Teilnahme an diesem Wettbewerb in den Folgejahren abgesagt wurde. In den späten 70er und den frühen 80er Jahren verblasste der Stern aber immer mehr und erst in den 1990er Jahren begann die zweite Glanzzeit von Ajax Amsterdam.

Die glorreichen 1990er Jahre

Im Jahr 1991 übernahm Louis van Gaal das Traineramt bei Ajax und führte den Klub in die zweiterfolgreichste Zeit. Bereits in seiner ersten Saison gewann van Gaal mit Ajax den UEFA Pokal und reihte sich hinter Juventus Turin als zweite Mannschaft ein, die alle drei Europapokale gewinnen konnte. Allerdings wurde der Erfolg mit einem personellen Aderlass bezahlt: Dennis Bergkamp und Wim Jonk gaben den Lockrufen nach und wechselten nach Italien zu Inter Mailand. Dafür wurde die Rückkehr von Frank Rijkaard, der in Mailand und Saragossa zu einem der besten Defensivspielern der Welt wurde, gefeiert. In der Saison 1994/95 wurde Ajax dann unter van Gaal zum Champions League Sieger. Im Finale in Wien wurde der AC Mailand mit 1:0 geschlagen. Noch beeindruckender war allerdings die Leistung im Halbfinale, als der deutsche Rekordmeister FC Bayern München aus dem Wettbewerb gekickt werden konnte. Die Saison darauf kam die Mannschaft mit quasi dem gleichen Kader wieder ins Finale der Champions League, scheiterte aber im Elfmeterschießen an Juventus Turin. Dafür holte sich Ajax im Dezember den Weltpokal. Das war dann auch der letzte ganz große internationale Erfolg für die Niederländer. Viele Spieler wie Clarence Seedorf, Edgar Davids, Patrick Kluivert und Jari Litmanen verließen nach und nach den Verein, auch Trainer van Gaal beendete 1997 seine Tätigkeit bei Ajax. Sein Nachfolger Morten Olsen schaffte es nicht, an die großen Erfolge anzuknüpfen. Hier noch einmal alle bisherigen Titel und Erfolge in der Übersicht:

  • Niederländischer Meister: 33-mal
  • Niederländischer Pokalsieger: 18-mal
  • Europapokal der Landesmeister bzw. Champions League: 1971, 1972, 1973, 1995
  • Europapokal der Pokalsieger: 1987
  • UEFA-Cup: 1992
  • Weltpokal: 1972, 1995

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Die Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit

In den vergangenen 16 Jahren schaffte es die Mannschaft nicht mehr, international Fuß zu fassen. Der größte Erfolg stellte dabei das Erreichen des Viertelfinales der Champions League dar, Ajax scheiterte allerdings mit 0:0 und 2:3 an AC Mailand. In den Spielzeiten 2010/11, 2011/12, 2012/13. 2013/14 und 2014/15 kam der Klub nicht mehr über die Gruppenphase der Königsklasse hinaus. Auch in der Europa League war nicht viel zu holen, in der vergangenen Saison scheiterte die Mannschaft an Istanbul, Celtic und Molde FK und schied nach der Gruppenphase direkt aus. Dass in der laufenden Saison der Einzug ins Finale winkt, ist sicherlich für viele Experten eine Überraschung. In der Gruppenphase gaben sich die Niederländer keine Blöße und verloren kein einziges Spiel gegen Panathinaikos, Standard Lüttich oder Celta Vigo. In der Zwischenrunde konnte Legia Warschau ausgeschaltet werden, in Polen gab es ein torloses Remis, im Rückspiel einen 1:0 Erfolg. Im Achtelfinale wurde es dann knapp: Der FC Kopenhagen konnte sich im Hinspiel mit 2:1 durchsetzen, das Rückspiel vor heimischem Publikum endete dann allerdings mit einem 2:0 Erfolg. Und auch im Viertelfinale gegen den FC Schalke 04 mussten die Fans bangen: Das Heimspiel konnte noch mit 2:0 gewonnen werden, im Rückspiel in Gelsenkirchen musste dann die Verlängerung entscheiden. In einer tollen Aufholjagd schafften es die Gäste, aus einem 3:0 für Schalke ein 3:2 zu machen, was insgesamt für das Weiterkommen reichte. In der 120. Minute schoss Amin Aounes die Niederländer ins Halbfinale. Das Hinspiel am Mittwoch war aufschlussreich – schon früh ließen die Hausherren keinen Zweifel daran, wer hier die bessere Mannschaft auf dem Platz hat.

Das Rückspiel – auswärts hat Ajax Probleme

Wer sich den bisherigen Saisonverlauf anschaut, wird feststellen, dass Ajax gerade auswärts in der Europa League Schwierigkeiten hatte. Ob gegen Warschau, auf Schalke oder in Kopenhagen – stets endeten die Partien sehr knapp oder gingen verloren. Das ist wohl auch der Grund, warum die Buchmacher alle geschlossen davon ausgehen, dass es einen Heimsieg geben wird:

Dennoch glaubt niemand daran, dass der Finaleinzug von Ajax Amsterdam ernsthaft in Gefahr ist. Dafür ist der Vorsprung einfach zu groß und auch das Auswärtstor, dass Lyon erzielen konnte, wird daran etwas ändern können. Die Quote für „Qualifiziert sich“ stehen im Falle der Gäste dann auch zwischen 1,14 (bet365) und 1,15 (888sport). Foto:Von Tsonga4 – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47804386

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