Der SC Paderborn befindet sich auf bestem Wege, einen neuen Rekord aufzustellen. Leider einen Negativrekord, denn drei sportliche Abstiege in drei Jahren hat es seit der Gründung der Bundesliga noch nie gegeben. Die Ostwestfalen dümpeln auch in der 3. Liga im Tabellenkeller umher und die Aussicht auf den Klassenerhalt sind gering. Doch in Paderborn liegt nicht nur sportlich viel im Argen, denn auch die Finanzsituation ist bedrohlich. Der Klub steht mit dem Rücken an der Wand und vor dem Aus. Wir wollen die vielschichtigen Gründen für den Absturz des SC Paderborn 07 aufzeigen!
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In 30 Monaten: Vom Bundesliga-Spitzenreiter zum Vorletzten der 3. Liga

An den 20. September 2014 wird man sich in Paderborn noch lange erinnern. Es war der 4. Spieltag der Bundesliga, in die der SCP gerade aufgestiegen war, und Paderborn hatte ein Heimspiel gegen Hannover 96. In der Nachspielzeit warfen die Hannoveraner noch einmal alles nach vorne, um den 0:1-Rückstand zu egalisieren. Doch nach einer abgewehrten Ecke für die Gäste landete der Ball bei Moritz Stoppelkamp, der die Kugel aus 83 Metern ins verwaisten Tor der 96er beförderte. Es war nicht nur ein Ligaweitenrekord-Tor, sondern zugleich eroberte der SC Paderborn an diesem Tag die Tabellenspitze der Bundesliga! Es war sowohl der Höhepunkt als auch der Zenit einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. Danach ging es mit dem SCP nur noch bergab!

Im restlichen Saisonverlauf wurde der damalige Aufsteiger bis auf den letzten Platz durchgereicht und musste nach einjähriger Verweildauer den bitteren Gang in die 2. Liga antreten. Dort ging es weiter südwärts mit dem SC Paderborn. Nach einer enttäuschenden Spielzeit 2015/16 inklusive fünfmonatigem Intermezzos von Stefan Effenberg auf der Trainerbank stieg Paderborn erneut als Schlusslicht ab. Doch der tiefen Fall der Ostwestfalen hatte jetzt erst so richtig Fahrt aufgenommen. In der 3. Liga ist man aktuell Tabellen-19. und somit akut vom dritten Abstieg in Serie bedroht. Zwar belegt man nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses einen Abstiegsplatz, doch der Trend spricht klar gegen die Elf von Trainer Florian Emmerling. SC Paderborn 07

SC Paderborn mit miesem Rückrunden-Start

Das verdeutlicht schon der Blick auf die Ergebnisse der bisherigen sechs Ligaspiele seit dem Ende der Winterpause, aus denen der SCP nur vier Punkte holte:

  • 28.01.2017: SC Paderborn – MSV Duisburg 0:1
  • 04.02.2017: 1. FSV Mainz – SC Paderborn 0:1
  • 11.02.2017: SC Paderborn – 1. FC Magdeburg 1:1
  • 18.02.2017: Werder Bremen II – SC Paderborn 1:0
  • 24.02.2017: SC Paderborn – Wehen Wiesbaden 0:1
  • 04.03.2017: Holstein Kiel – SC Paderborn 2:1

Somit hat der Zweitliga-Absteiger nach 25 Spielen eine traurige Bilanz von acht Siegen, vier Remis und 13 Pleiten vorzuweisen.

Die sportlichen Gründe für den Absturz des SC Paderborn

Doch was sind die sportlichen Gründe, dass sich der SC Paderborn selbst in der 3. Liga nicht in ruhigere Gewässer findet? Baustellen gibt es zuhauf:

  • Wacklige Defensive: Auch wenn der SCP seit der Winterpause hinten zumindest etwas stabiler steht und die Flut an Gegentoren eindämmen konnte, gehört der Defensivverbund zum statistisch zum Schwächsten der Liga. Immer wieder kommt es zu eklatanten individuellen Patzern. Die Konsequenz: Nur viermal konnte Paderborn zu null spielen! Und mit 42 Gegentoren ist man die Schießbude der Liga!
  • Harmlose Offensive: Aber auch in der Offensive drückt der Schuh gewaltig. Das hat sich gerade in den letzten Wochen gezeigt. Nur drei Treffer in sechs Spielen sprechen Bände. Der SC Paderborn lässt die Durchschlagskraft vermissen, wobei sich vor allem der Abgang von Stürmer Stoppelkamp bemerkbar macht, der sich dem Karlsruher SC anschloss. Nach 25 Spielrunden stehen 25 Tore zu Buche. Nur vier Teams haben noch seltener ins Schwarze getroffen.
  • Heimschwäche: Der SC Paderborn punktet in der heimischen Benteler-Arena viel zu schlecht. Nur drei von zwölf Heimspielen wurden gewonnen, denen stehen aktuell vier Remis und fünf Niederlagen gegenüber. Macht in der Summe 13 Punkte – kein Drittligist hat weniger Zähler daheim eingefahren! Die Folge: Aufgrund des sportlichen Misserfolgs bleiben die Zuschauer aus.

SC Paderborn unterlaufen typische Fehler

Neben den aufgezeigten Baustellen unterliefen dem SC Paderborn darüber hinaus auch die typischen Fehler, die auch schon bei anderen Traditionsvereinen wie Hansa Rostock, MSV Duisburg oder dem FSV Frankfurt zu einem Absturz führten. Eines der Hauptprobleme für die enttäuschende Saison ist, dass zahlreiche Spieler den SCP im Sommer 2016 nach dem Abstieg aus der 2. Liga ablösefrei verlassen konnten, da deren Verträge nur für die 2. Liga Gültigkeit besaßen. Hinzu kommt, dass die TV-Gelder stark eingebrochen sind, da die 3. Liga nicht unter die Zentralvermarktung der DFL fällt. Darüber hinaus machen sich natürlich auch die sinkenden Zuschauerzahlen bemerkbar. Vor der Saison planten die Ostwestfalen mit einem Zuschauerschnitt von 7.500 pro Spiel, bisher kommen aber nur um die 5.000 Besucher.

Und im Winter verfiel der SC Paderborn 07 in den für stark kriselnde Klubs so typischen Aktionismus. Gleich fünf neue Spieler verpflichtete der SCP in der Winterpause, die man auf dem 14. Platz verbrachte. Mit der Transfer-Offensive ging die Hoffnung einher, vielleicht doch noch in das Aufstiegsrennen eingreifen zu können, zumal die Aufstiegsränge nach der Hinrunde lediglich acht Zähler entfernt waren. Doch der Schuss ging nach hinten los und Paderborn wurde vom 14. auf den 19. Platz durchgereicht. sc-paderborn

4 Mio. Darlehen hält SC Paderborn am Leben

Aber nicht nur sportlich pfeift man beim SC Paderborn aus dem letzten Loch, sondern auch wirtschaftlich sieht es richtig mies aus. So mies, dass die Existenz des Klubs gefährdet ist. Am Montag gestand Präsident Wilfried Finke, dass in Paderborn der Spielbetrieb nur aufrechterhalten werden konnte, weil die Stadiongesellschaft, Gremienmitglieder und die Unternehmensgruppe Finke ein Darlehen in Höhe von rund vier Millionen Euro zur Verfügung stellten. „Ohne das Darlehen, wäre der Verein schon im Pleite pleite gewesen“, erklärte Finke.

Der SCP steht mit einem Minus von 433.000 Euro knietief in den roten Zahlen. Hier machen sich nach dem Doppel-Abstieg die bereits aufgeführten Probleme der ablösefreien Abgänge, deutlich geringeren TV-Gelder in Liga drei sowie der Zuschauer-Mangel bemerkbar. Am Ende des Geschäftsjahres 2015/16 stand ein Minus von 1,164 Millionen Euro, wobei der Aufsichtsratsvorsitzende Elmar Volkmann bis zum 30. Juni ein negatives Eigenkapital von 2,5 Millionen Euro erwartet.

SC Paderborn droht Lizenzentzug

„Wenn wir nicht komplett umdenken, ist Paderborn kein geeigneter Standort mehr für Profifußball. Die aktuellen Lasten führen dazu, dass wir in der Dritten Liga nicht überlebensfähig sind“, machte Präsident Finke unmissverständlich klar. Der SC muss bis zum 15. Mai eine Liquiditätsreserve in Höhe von drei Millionen Euro nachweisen können, um die Drittliga-Lizenz zu bekommen. Andernfalls droht der Lizenzentzug. Eine nahezu aussichtslose Situation.

Um den Lizenzentzug aber doch noch verhindern zu können, greift der SC Paderborn nach dem vermeintlich letzten Strohhalm: „Wir suchen Helden, die im positiven Sinne verrückt sind und sich finanziell engagieren“, lautet der Appel von Vizepräsident Rudolf Christa.

Die Zukunft des SC Paderborn 07 ist ungewiss. Fakt ist jedoch: Das am Saisonende sowohl der Konto- als auch der Tabellenstand stimmen müssen. Danach sieht es derzeit aber nicht aus… Fotos: flickr.com/AngryYoungMan & Metropolico.org

Dominiert der Osten Deutschlands in ein paar Jahren nicht nur die 3. Liga, sondern auch die 2. Bundesliga?

Die ostdeutschen Fußballvereine haben sich in den letzten Jahren vermehrt im Profi-Fußball zurückmeldet. Auch die Bundesliga begrüßte zu dieser Saison mit RB Leipzig erstmals seit 2009 wieder ein Team aus den neuen Bundesländer, deren Aufstieg…

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