Diego Maradona, Pep Guardiola, Zinedine Zidane, Juventus Turin, Olympique Marseille, die großen spanischen Fußballclubs und die deutschen Weltmeister von 1954. Sie alle haben entweder nachgewiesenermaßen oder gemäß existierender Indizien sehr wahrscheinlich gedopt. Dabei muss man die Frage, ob Doping in Mannschaftssportarten etwas bringt, natürlich nicht mehr stellen. Die Dopingmittel schießen die Tore zwar nicht selbst, sorgen aber für mehr Leistungsfähigkeit und schnellere Regeneration. Eine Zehntelsekunde früher am Ball zu sein als der ermüdete Gegner, ein paar Prozent mehr Konzentration beim folgenden Torschuss reichen schon aus, um es im Sinne des Erfolges für lohnend zu halten, sich mit Doping einen unlauteren Vorteil zu erschleichen. Logisch, dass dies in Sportarten, die in ihrem Ablauf weniger komplex sind als ein Mannschaftssport wie eben Fußball, Handball oder Eishockey noch viel unmittelbarer wirkt. Und so alt wie die Fehlbarkeit des Menschen ist, sind wahrscheinlich auch Versuche, sich betrügenderweise Vorteile gegenüber anderen zu erschleichen. Selbst im Amateurbereich wird ausgiebig zu leistungsstärkenden Mitteln gegriffen. Wie groß ist da erst die Versuchung, das auf der Bühne des Profisports zu tun und damit neben Ruhm in den meisten Fällen auch eine Menge Geld einzustreichen, zu denen man sonst vielleicht nicht gekommen wäre? Dass die Schwerathletik als eine Sportart, in deren Disziplinen es fast ausschließlich auf Kraft ankommt, ein solches Dopingproblem schon lange hat, ist allgemein bekannt. Doch auch Ausdauersportarten sind schon länger als besonders anfällig enttarnt, seien es der Radsport, Triathlon oder Skilanglauf. Doch die Einschränkungen auf entweder reine Ausdauer- oder reine Krafstsportarten kann man getrost fallen lassen. Gedopt wird, wo es sich wirksam lohnt. Unterscheiden mögen sich die Sportarten allerdings noch darin, welcher Geist unter den meisten der sie Ausübenden vorherrscht. Während die meisten der dopenden Radfahrer nicht mal im Falle des Erwischtwerdens ein Unrechtsbewusstsein an den Tag legten, gibt es vielleicht doch noch Inseln des Sports, in denen der Problematik mit einer anderen Haltung begegnet wird. Doch wo sind diese Inseln bei den Einzelsportarten im aktuellen Profisport noch zu finden?
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Weniger dopingrelevante Olympische Einzelsportarten

Dopping1Blickt man bei der Liste der Olympischen Sportarten auf jene, welche als Einzelsport betreiben werden, so fällt sofort ins Auge, dass beinahe keine jener klassischen Sportarten frei von Dopingskandalen in Vergangenheit und Gegenwart blieb. Schaut man hin, welche großen Bereiche allein bei den Einzelsportarten der Olympischen Disziplinen mit ständigen Dopern und Dopingskandalen zu kämpfen haben, wird die Aufzählung doch sehr ernüchternd lang:

  • die gesamte Leichtathletik
  • Schwimmen
  • Radsport
  • Gewichtheben
  • Reitsport
  • Turnen
  • Rudern
  • Fechten
  • Ringen

Es bleiben zwar dennoch einige Sportarten und ihre Disziplinen übrig, welche bislang von Ausnahmefällen abgesehen nicht besonders mit Dopingskandalen zu kämpfen hatten. Diese gelten aber je nach Betrachtungsweise der Sportöffentlichkeit eher als Randsportarten. Zudem weiß man natürlich nicht, welche konzentrationsfördernden, stimulierenden oder auf andere Art weiterhelfende Mittel in solchen Sportarten wie Sportschießen, Bogenschießen oder auch beim Golf verwendet werden. Dennoch hier eine kurze Übersicht der Einzelsportarten, die als – mit der Betonung auf:

relativ – unbedenklich gelten bislang:

  • Bogenschießen
  • Sportschießen
  • Golf
  • Judo und Taekwando
  • (zumindest Olympisches) Boxen
  • Tischtennis, Tennis und Squash
  • Turmspringen und Kunstspringen
  • Synchronschwimmen

Sport wird natürlich auch im Winter betrieben, weshalb auch ein Blick auf die Liste

der Olympischen Wintersportarten sinnvoll ist.

Hierbei scheiden natürlich per se wieder alle reinen Ausdauer- und reinen Kraftsportarten aus, wozu man neben dem klassischen Langlauf und dem Eisschnellauf auch das Biathlon zählen muss, wie auch den läuferischen Teil – und damit dann doch insgesamt – der Nordischen Kombination.

Da allerdings neben den Mannschaftssportarten Eishockey und Curling und den künstlerisch zu bewertenden Disziplinen ohnehin nur Sportarten Teil der Olympischen Winterspiele sind, ist die Auswahl hier doch recht gering. Immerhin gibt es recht wenig Doping im Skispringen zu berichten, weil hier weder (besonders intensive) Kraft noch Ausdauer gefordert sind.

Blickt man also auf die verbliebenen Einzelsportarten, die bislang relativ dopingfrei abgelaufen sind, so ergibt sich folgende Liste:

  • Eiskunstlauf/Eistanz
  • Rodeln
  • Bobsport
  • Skeleton
  • Skispringen

DoppingSport wird allerdings bekanntlich nicht nur in den olympischen Disziplinen ausgeübt. Neben den Sommer- und Winterspielen existiert noch eine weitere Einrichtung, bei der von “alternativen” Sportarten zu sprechen, zu viel gesagt wäre. Schließlich entscheidet nicht das IOC, wann eine Sportart “herkömmlich” ist und wann nicht, sondern schlicht die Zahl der sie ausübenden (oder die Zahl der sie Beobachtenden, man denke an die Formel 1).

Diese weitere regelmäßige Veranstaltung nennt sich “World Games” und hier wird man dann durchaus fündig, was etwas weniger belastete Sportarten angeht. Was wiederum darin begründet sein mag, dass man eine Goldmedaille bei den World Games nicht annähernd so gut in Geld und oder Ruhm ummünzen kann wie eine bei Olympischen Spielen. Mit anderen Worten, der Anreiz zum Dopen ist bedingt durch die äußeren Umstände geringer.

Bei der Liste der Sportarten der World Games – also der nichtolympischen, aber durchaus populären – Sportarten zeigen sich dann also tatsächlich mehr Beispiele von Einzelsportarten, die bislang noch frei von größeren Dopingskandalen sind, wenn man Einzelfälle als solche für diese Einschätzung außer Acht lässt.

Dafür in Frage kommen sicher jene Sportarten, welche in der folgenden Liste enthalten sind:

  • Bowling
  • Trampolinturnen
  • Billard
  • Karate und Verwandte wie Sumo oder Jiu Jitsu
  • jegliche Form von Tanzsport

Neben World Games und Olympia gibt es noch mehr Sport

Und dann wären da natürlich noch viele weitere Sportarten, die von Einzelpersonen ausgeübt werden, welche weder olympisch sind noch zum Kanon der bei den World Games durchgeführten Disziplinen zählen. Deren Liste ist naturgemäß extrem lang, wobei man in vielen Fällen streiten kann, ob es sich dabei um Sport im eigentlichen Sinne handelt. Eine juristisch verbindliche Definition dafür existiert natürlich nicht, weshalb auch eine komplette Liste von Doping weitgehend unbelasteter Sportarten hier den Rahmen sprengen würde.

Um allerdings einmal zu veranschaulichen, was es alles gibt, was auch ohne größere mediale Aufmerksamkeit existiert und zumindest von so vielen Menschen betrieben wird, dass es bekannt ist, hier dann doch einmal ein Ausschnitt aus der Liste der Möglichkeiten:

  • Angelsport
  • Bahnengolf (sprich: Minigolf)
  • Schach
  • Boule
  • Kickboxen
  • Klippenspringen
  • Racquetball
  • Soccergolf
  • Voltigieren
  • etc. pp.

Dennoch muss dabei mehrerlei erwähnt und berücksichtigt werden.

  1. Im Amateursport gibt es in aller Regel keine Dopingkontrollen. Insofern weiß man nicht, ob der Gegner im Schach gerade Amphetamine genommen hat oder die Gegnerin beim Minigolf angsthemmende Mittel konsumiert hat. Sprich: Ob diese Einzelsportarten überhaupt tatsächlich kein Dopingproblem haben, muss dahingestellt bleiben.
  2. Die meisten dieser Sportarten besitzen kaum Relevanz im TV und bei dessen Nutzern. Das bedeutet in der Folge auch immer geringe Aufmerksamkeit und geringe Preisgelder, also zumindest keinen finanziellen Anreiz zum Doping. Was wiederum nichts über die Häufigkeit dessen aussagt, schließlich treten ohnehin nur solche Charakter in einen Wettkampf, welche sich gerne messen und dabei natürlich entweder gerne gewinnen oder ungerne verlieren.
  3. Die Frage, worin Doping besteht, mag von Sportart zu Sportart unterschiedlich und – viel wichtiger – oftmals noch gar nicht definiert sein. Das hängt jeweils von den ebenso sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen einer Sportart ab. Was benötigt ein Angler für seinen Erfolg und was eine Tänzerin? Welche Mittel gibt es dabei jeweils, dem Erfolg nachzuhelfen?

Fazit zur Suche nach den dopingfreien Einzelsportarten

Wie man abschließend festhalten kann, ist die Liste der bislang kaum von Doping betroffenen Einzelsportarten erstaunlicherweise doch recht lang. Was nicht bedeutet, dass es bei diesen tatsächlich so ist, dass sie dopingfrei sind. Da sie aber trotz der enormen, geradezu grotesken Dopingkrise in den klassischen Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren kaum mehr Aufmerksamkeit erhalten, ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie mehr TV-Präsenz erhalten, nicht allzu hoch. Was ihre Attraktivität – für die Ausübenden – niedrig hält, was die Preisgelder niedrig hält, was in letzter Konsequenz den Anreiz zum Doping gering bleiben lässt. Man könnte es fast mit der Frage nach Henne und Ei vergleichen.

Immerhin muss man die noch relativ dopingfreien Einzelsportarten nicht mit der Lupe suchen – und es gibt so sogar noch in den Olympischen Sportarten.

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