Die Schlinge zieht sich enger – Lionel Messi, Fußballstar des FC Barcelona hat allen Grund zur Sorge. Offizielle Medien haben nun verlauten lassen, dass die spanischen Ermittlungsrichter das Verfahren gegen den Fußballprofi eröffnet haben. Vorgeworfen wird ihm, Steuern in Höhe von insgesamt 4,1 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Sollte sich im Laufe des Verfahrens dieser Verdacht erhärten, dann dürfte es erst einmal still um den Hoffnungsträger werden. Und wenn es für ihn ganz blöd kommt, kann er seine Fußballkleidung erstmal mit der Häftlingskutte tauschen. Aller Wahrscheinlichkeit nach, dürfte die Strafe jedoch zur Bewährung ausgesetzt werden und Messi auf freiem Fuß bleiben.
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Zu den Hintergründen

MessiLionel Messi wird gemeinsam mit seinem Vater vorgeworfen, in den Jahre 2007, 2008 und 2009 dem Staat Steuerbeträge in einer Höhe von mehr als 4 Millionen Euro vorenthalten zu haben. Dabei soll ein derzeit besonders beliebtes Vorgehen genutzt worden sein: Mit der Errichtung von Scheinfirmen in Belize und Uruguay sollen Werbeeinnahmen von Messi an der eigenen Finanzbehörde vorbei gelotst worden sein. Weiter heißt es, es seien zwischen Messi und den Firmen Verträge dahingehend geschlossen worden, dass Letzteren umfangreiche Werberechte abgetreten werden. Als logische Konsequenz sollten sämtliche Einnahmen Messis für Werbeveranstaltungen in die Kassen der Scheinfirmen wandern, um selbige nicht im eigenen Land versteuern zu müssen. Diese Praxis wird weltweit leider sehr erfolgreich betrieben. Um Steuern zu sparen und das Eigenkapital zu erhöhen, greifen Unternehmer immer öfter zu derartigen Praktiken. Oft lässt sich ihnen nur schwer nachweisen, dass sie entgegen der steuerrechtlichen Vorgaben gehandelt haben. Experten unter den Ermittlern ist aber natürlich klar, dass die Errichtung von sämtlichen Firmen in Ländern wie Belize und Uruguay, bei denen sich Verbindungen zu einem anderen Land nachweisen lassen, immer auf die Umgehung der Steuerpflicht gerichtet ist. Ursprünglich hatte die Verteidigung noch versucht, eine eventuelle Einleitung des Verfahrens zu verhindern, indem sie darauf plädierte, dass Lionel Messi sämtliche finanziellen Aufgaben seinem Vater überlassen habe, weil er sich schlichtweg selbst nicht mit der Materie auskenne. Noch nach der Vernehmung im September dieses Jahres, standen die Zeichen für den Fußballprofi recht gut, denn nach eigener Aussage konnten die Ermittler überzeugt werden, dass seinerseits keine betrügerischen Absichten vorlagen. Unter anderem führte er aus: „Ich habe all das unterschrieben, was mein Vater mir vorgelegt hatte. Ich habe mir die Papiere nicht angesehen und keine Fragen gestellt.“ Ein gut gemeinter Tipp unsererseits: Erst lesen, dann unterschreiben! Die Richter jedenfalls haben trotz alledem keine Gnade walten lassen und eröffneten nun das Verfahren. Nach Auskunft der Ermittlungsbehörde sollte anfangs nur ein Verfahren gegen den Vater Lionel Messis eingeleitet werden. Die Finanzbehörde vertritt aber nach wie vor die Auffassung, dass diese dubiosen Machenschaften an seinem Sohn nicht einfach vorbeigegangen sein können. Er müsse von den Transaktionen und Scheinfirmen – neben deren Funktionen – Kenntnis gehabt haben. Sollte sich die Finanzbehörde hier nicht täuschen, könnte Messi tatsächlich einen steuerrechtlichen Straftatbestand erfüllt haben. Womöglich dürfte eine Verurteilung letztlich auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung hinauslaufen. Doch das ist von einigen Faktoren abhängig. Dafür müsste Lionel Messi im Prinzip seinen Vater schwer belasten, um sich entlasten zu können. Vielleicht sind die Fäden zwischen Vater und Sohn aber doch so fest, dass der Vater alle Anschuldigungen auf seine Kappe nimmt, um seinen Sohn vor einer Haftstrafe zu schützen. Eine gewisse Ideenvielfalt kann man diesem Couple jedenfalls nicht versagen. Im Laufe des Verfahrens können wir zumindest noch mit einigen Überraschungen rechnen.

Die Hinweise verdichten sich

Messi1Lionel Messi wird nicht das erste Mal im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen genannt. Er wurde bereits Anfang dieses Jahres mit einem Betrugsskandal in Verbindung gebracht, der besonders – vorausgesetzt er ist tatsächlich so geschehen – hinterhältig angelegt war. Offensichtlich seien unter dem Deckmantel von sechs in Rede stehenden Benefizspielen Gelder nicht – wie angepriesen – wohltätigen Organisationen übergeben worden, sondern an die Spieler gegangen. Auch Messi soll sein Bankkonto in dieser Form bereichert haben, die Rede ist von einem Betrag in Höhe von 50.000,00 Dollar je Spiel. Insgesamt kamen dem Fußballprofi wohl also 300.000,00 € der Einnahmen der Benefizspiele zugute. Wenn man bedenkt, dass hier die Gutmütigkeit und Spendenbereitschaft der Fans ausgenutzt worden ist, wird der Lionel Messi und seinem Vater nun vorgeworfene Steuerskandal immer wahrscheinlicher.

Der Protagonist hebt unschuldig die Hände

Von allem nichts gewusst haben will der Beschuldigte selbst. Er und sein Vater geben sich nicht wissend, womöglich immer in der Hoffnung, damit die Wogen etwas zu glätten. Schließlich dürfte ihnen die drohende Bewährungsstrafe nicht unbedingt in die Hände spielen. Stattdessen lassen sie verlauten, sie hätten stets ihre Steuerpflichten erfüllt und sich lediglich an die Vorgaben ihrer Steuerberater gehalten. Einer von vielen – geradezu typischen – Versuchen, das Ruder noch einmal herumzureißen. Dabei macht es natürlich auch Sinn, die eigene Bekanntheit medienwirksam zu nutzen. Um das Dilemma für Messi und seinen Vater noch perfekt zu machen, haben sie wohl erstmalig aus der Presse erfahren, dass derartige Anschuldigungen kursieren. Ein erstes Zeichen möchten die beiden Beschuldigten setzen, indem sie die Steuerbehörde wegen des Verdachts der Rufschädigung belangen werden. Unterm Strich sieht dieses Verhalten ganz danach aus, als würde sich Lionel Messi anz still und heimlich aus seiner Schlinge befreien wollen, koste es was es wolle. Das Vater-Sohn-Gespann schein aber auch recht einfallsreich gewesen zu sein, was die Verschleierung des Betruges angeht. Weitere Scheinfirmen in Großbritannien und der Schweiz sollten ebenfalls dabei helfen, vertragliche Verhältnisse vorzutäuschen und der ganzen Sache eine seriöse Note zu verleihen. Der Fokus der Ermittlungsbehörde liegt, zu Lionel Messis Glück, aber wohl offensichtlich auf dessen Vater. Dieser habe bereits im Jahr 2005, als sein Sohn noch minderjährig war, begonnen, seine erste Scheinfirma zu gründen. Offensichtlich war dieses Geschäft ja derartig profitabel, dass hier Jahre später noch einige von diesen Steuerschätzen gegründet worden sind.

Verschleierungstaktik

Um so viele Gelder unversteuert an den Finanzbehörden vorbei zu manövrieren, bedarf es schon eines ungeheuerlichen Aufwandes. Die Errichtung von gleich mehreren Scheinfirmen hat hierzu sicherlich einen großen Teil beigetragen. Den Finanzbehörden war es so bislang nahezu unmöglich einen direkten Zusammenhang zu erkennen. Jahrelang ging diese Verschleierungstaktik auf – bis heute. Um die Finanzbehörden nicht direkt mit der Nase auf den Betrug zu stoßen, verschwiegen Messi und sein Vater wohl einfach entsprechende Transaktionen in das Ausland. So konnte zunächst einmal niemand den Braten riechen. Laut den Ermittlern gäbe es allerdings bei beiden Angeklagten Indizien, die für Kriminalität sprächen.

Welche Strafen stehen in Spanien auf Steuerbetrug?

In Spanien wird Steuerbetrug mit Haftstrafen von

  • zwei bis
  • sechs Jahren

geahndet. Besonders ärgerlich dürfte für die beiden auch sein, dass – vorausgesetzt es kommt zu einer Verurteilung – der hinterzogene Betrag zwei- bzw. sechsfach an die Finanzbehörde zurückgezahlt werden muss. Diese letzte Transaktion dürfte die Kassen der beiden Messis wohl für längere Zeit etwas klamm werden lassen. Weil es sich bei einem der Beschuldigten jedoch um einen Weltfußballer handelt, ist zu erwarten, dass dieser natürlich nicht die Kappe nehmen und in den Knast umziehen muss. Prominente Fürsprecher bitten derzeit darum, den Fußballstar nicht vorzuverurteilen. Darüber hinaus handele es sich bei dem unterstellen Steuervergehen nicht um ein besonders schweres. Aus Sicht eines Normalverdieners stellt sich an dieser Stelle natürlich die Frage, wo die Grenze zwischen besonders schwer und vernachlässigungswürdig gezogen wird.

Warum ist der Betrug erst jetzt aufgeflogen?

Messi2Maßgeblichen Einfluss hat hier die Finanzkrise. In Spanien kämpfen die Bürger und die Behörden auch heute noch mit leeren Kassen, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit, vor allem unter den jungen Leuten. Haben die Ermittlungsbehörden derartigen Fällen in der Vergangenheit relativ wenig Aufmerksamkeit gezollt, hat sich dies nun geändert. Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Situation ist es auch nur schwer erklärbar, dass man die großen Stars mit ihren hinterzogenen Geldern ziehen lässt, wo doch den öffentlichen Kassen ein Zuschuss gut tun würde. Steuerhinterziehungsskandale sind in Spanien keine Seltenheit, große Namen haben hier ebenso keine Ausnahmen gemacht, um über ihre Gelder ungekürzt verfügen zu können.

Prominentestes Beispiel

Zuletzt hatte die Schwester des spanischen Königs Filipe, Cristina, mit derartigen Vorwürfen von sich Reden gemacht. Sie wurde von den Behörden wegen Steuerbetrugs in zwei Fällen angeklagt. König Filipe griff Mitte dieses Jahres zu einem für seine Schwester wohl sehr ärgerlichen Mittel und entzog ihr kurzerhand ihren Herzogintitel „Herzogin von Palma de Mallorca“. Diese Konsequenz war eine Premiere in den hohen Adelskreisen und setzte ein Zeichen.

Spanien reagiert mit Änderung der Gesetze

Auf spanischem Grund ist es nun nicht mehr erlaubt, Zahlungen, an denen Unternehmen beteiligt sind, in Höhe von mehr als 2.500,00 € bar vorzunehmen. So soll Steuerbetrug maßgeblich erschwert werden. Zukünftig aufgedeckte Steuerbetrüger müssen Bußgelder von wenigstens 25 % des hinterzogenen Betrages an den Staat abdrücken. Andere Stimmen meinen, dass Steuerbetrüger angesichts dieses relativ geringen Betrages ein eventuelles Bußgeld schlicht einplanen und dennoch weiter machen, ja sogar zur Steuerhinterziehung verleitet werden.

Und was wird aus dem Hauptakteur?

Weil in Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei Lionel Messi um einen der erfolgreichsten Fußballspieler überhaupt handelt, zu erwarten ist, dass sich ranghohe Entscheidungsträger (öffentlich) zu ihm bekennen – wie bereits geschehen, wird es letztlich wohl keinesfalls zu einer abzusitzenden Haftstrafe kommen. Die Richter werden Milde walten lassen. Die Anklageerhebung gegen ihn ging ohnehin mehr vonseiten der Finanzverwaltung aus, als von der Justiz. Lionel Messi wird diese Steuereskapade als Warnschuss verstehen und danach erst einmal wieder an seinem alten Glanz feilen müssen.

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Vorschau auf den spanischen Clasico FC Barcelona gegen Real Madrid am 03.12.2016

Überall auf dem Globus schlägt der Puls bei Fußballfans wieder höher, wenn das Treffen der absoluten Giganten im Weltfußball ansteht, "el clasico". Das Aufeinandertreffen der zwei besten Clubs in Spanien und vielleicht auch der Welt…