Deutschland ist draußen aus der WM, der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung zerschmettert auf dem harten Boden der Tatsachen. Ungläubiges Kopfschütteln über die nicht gezeigten Leistungen der Mannschaft, den fehlenden Teamgeist und einem Trainer, von dem man sich so viel erwartet hat, und der, sagen wir es ganz offen, nicht geliefert hat. Was geschah und wie geht es weiter? Quo vadis Löw?
Du kannst dir hier einen genialen Wettbonus sichern
William Hill

William Hill

100% bis zu 100€

Bet at Home

Bet at Home

50% bis zu 100€

X-Tip Sportwetten

X-Tip Sportwetten

100% bis zu 100€

Interwetten

Interwetten

100% bis zu 110€

Stadt, Land, Ereignis

Lust auf das Spiel „Stadt, Land, Fluss“? Fügen wir statt Fluss die Kategorie „Ereignis“ hinzu. Ich sage im Gedanken das ABC auf, Sie sagen Stopp und wir halten bei … sagen wir mal … „K“. Stadt: K wie Kasan, Land: K wie Korea, Ereignis: K wie KATASTROPHE! Denn genau das war, was sich am Mittwoch, dem 27.06.2018, vor unseren Augen abspielte. „Die Mannschaft“, unsere Mannschaft, flog in hohem Bogen aus der Weltmeisterschaft. Und das nicht irgendwie, sondern als Gruppenletzter! Es passierte in Kasan, dieser russischen Millionenstadt, die 800 Km östlich von Moskau liegt und von der vor der WM nicht viele gehört haben. Es passierte gegen Korea – Südkorea – um genau zu sein, gegen die Asian Tigers, wie sie auch genannt werden, die Nummer 57 der FIFA Weltrangliste. Es passierte die Katastrophe, die sich spätestens seit dem ersten Gruppenspiel gegen Mexiko abzeichnete, aber ihren Ursprung bereits viel früher hatte.

Der Fluch des Weltmeisters

War es wirklich nur dieser sagenumwobene Fluch des Weltmeisters oder liegt tatsächlich mehr hinter dem Versagen der deutschen Elf? Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass es nach dem triumphalen Höhenflug bei einer Weltmeisterschaft, mit dem der Titel eingefahren wurde, bisher nur einem Nationalteam gelungen ist, diesen Erfolg zu wiederholen. Und das ist ganze 60 Jahre her. Die brasilianische Seleção holte sich bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden mit einem 5:2 Sieg über die Gastgeber den Titel und konnte ihn erfolgreich vier Jahre später in Chile gegen die Tschechen verteidigen. Seit damals ist dieses Kunststück keiner Nation mehr gelungen. Denn, im Jahr 2006 konnte die brasilianische Nationalmannschaft dieses Meisterstück nicht mehr wiederholen. Sie gewannen 2002 im Finale gegen Deutschland mit einem 2:0, bei der nächsten Weltmeisterschaft schaffte es das Team aber nur mehr bis ins Viertelfinale, wo dann gegen die französische Auswahl Schluss war.

Abgesehen von diesen beiden Ausnahmen, ist das Vorrunden-Aus die Regel und nicht die Ausnahme. So traf es die Franzosen 2002 bei der Weltmeisterschaft in Südkorea und Japan. Nicht nur, dass der amtierende Weltmeister im Eröffnungsspiel gegen Senegal verlor, es kam noch schlimmer. Die Équipe Tricolore schied als Gruppenletzter ohne ein einziges Tor erzielt zu haben, aus. 2010 in Südafrika war die Reihe an den italienischen Azurri, die als Titelverteidiger und Favorit der Gruppe F antraten. Nach zwei Unentschieden gegen Paraguay und Neuseeland sowie einer Niederlage gegen die Slowakei mussten nach den Vorrundenspielen ebenfalls als Gruppenletzter die Koffer gepackt werden. 2014 in Brasilien traf es die Spanier. Bei der Weltmeisterschaft 2010 noch hochgejubelt, landeten sie in der Vorrunde der WM auf dem dritten Platz und fanden sich damit frühzeitig im Flieger nach Hause. Man sieht, die deutsche Nationalelf ist also in guter Gesellschaft. Nicht, dass das ein Trost für Trainer Löw wäre.

Foto: Joachim Löw
Foto: Joachim Löw

Joachim Löw und die Mannschaft

Unter Joachim Löw wurde das deutsche Nationalteam zur „Mannschaft“. Die Ära des Stürmers begann 2004, als er neben Jürgen Klinsmann Co-Trainer wurde. 2006 übernahm Löw das Traineramt von ebendiesem. Was folgte, waren unglaubliche Erfolge. Das deutsche Nationalteam hat seit 2005 bei acht großen Turnieren in Folge das Halbfinale erreicht. Eine Leistung, die nicht einmal die Seleção toppen kann. Höhepunkt war natürlich der Weltmeistertitel im Jahr 2014. Der letzte große Erfolg auf internationaler Ebene war der Sieg des Konföderationen Pokals vor rund einem Jahr. Doch auch die Leistungen und Ergebnisse der Qualifikationsspiele für die Weltmeisterschaft können sich sehen lassen. Die deutsche Elf holte sich in zehn Spielen zehn Siege und brachte es auf eine beachtliche Tordifferenz von 39 Treffern. Und so war es auch keine Wunder, dass der DFB den Vertrag mit Trainer Löw bereits vor dieser Weltmeisterschaft bis 2022 verlängert hat. Eine Verlängerung, bei der sich nun viele fragen, ob dies nicht zu voreilig gewesen ist.

Die Kritik

Denn, auch wenn Löw die deutsche Nationalelf auf den Zenit des Fußballhimmels gebracht hat, so ist nun doch unter seiner Obhut der Absturz gekommen und mit ihm sind die kritischen Stimmen lauter geworden: Das Spiel im Gesamten ist schwach, der Mannschaft fehlt es an Teamgeist und die Motivation, der Hunger, nach Erfolg ist nicht mehr da. Natürlich kann man nicht nur den Trainer allein für alles verantwortlich machen, doch zählt es zu seinen Aufgaben, dafür zu sorgen, dass aus Einzelspielern der verschiedensten Clubs eine Mannschaft wird, die zusammenhält, die zusammenspielen und sich als Team bewähren kann. Und es zählt auch zu den Aufgaben eines Trainers, die Motivation und die Spielmoral in den einzelnen Mannschaftsmitgliedern und dem gesamten Team zu fördern. Genau hier setzten viele mit ihrer Kritik an, denn nichts von diesen Faktoren war in Russland zu sehen. Ab und an blitzten die Professionalität, das Spielgeschick und die Begeisterung der deutschen Elf durch, doch leider nur ab und an und dass damit keine Weltmeisterschaft gewonnen werden kann, war jedem klar. Und doch schien es so, als ob Trainer und Mannschaft bis zuletzt auf ein Wunder hofften.

Quo vadis?

Umgangssprachlich wird „Quo vadis“ auch häufig im Sinne von „Wie soll es weitergehen?“ verwendet. Nicht nur eine berechtigte, sondern nach dieser Leistung der WM-Mannschaft, eine notwendige Frage. Denn, dass es so nicht weitergehen kann, das steht außer Zweifel. Die Enttäuschung stand Joachim Löw in das Gesicht geschrieben, ebenso wie den Spielern und den Millionen von Fans. Wie es tatsächlich weitergeht, ob Löw bleibt oder das Handtuch wirft, ob der DFB sich von ihm trennt oder ob es eine gemeinsame Zukunft gibt, wird sich in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Alles ist denkbar nach diesem Schock. Doch eines ist klar, wenn Löw im Amt bleibt, muss er nicht nur die spielerischen Leistungen seiner Mannschaft auf Vordermann bringen, sondern auch jede Menge mentaler Arbeit leisten. Bei sich selbst, aber auch bei seinem Team. Damit in K wie Katar nicht die nächste Katastrophe wartet!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *