FIFA-Boss Joseph S. Blatter macht Schlagzeilen. Trotz des Skandals sowie Mahnungen und Rücktrittsforderungen von Sponsoren tritt der 79-Jährige nicht zurück. Er fühlt sich im Recht, er will das Feld erst zur Neuwahl des FIFA-Präsidenten im Februar nächsten Jahres räumen. Bundesjustizminister Heiko Maas prangert die starrsinnige Haltung Blatters an, da sie ein schlechtes Licht auf die FIFA, den Fußball und allgemein auf den Sport wirft. Auch in anderen Kreisen wird Blatter scharf kritisiert und zum Rücktritt aufgefordert; Reinhard Rauball, der DFL-Präsident, fordert ebenfalls Blatters Rücktritt. Blatter stellt sich trotz aller Angriffe gegen die Sponsoren, er denkt sogar daran, noch einmal zu kandidieren. Warum klebt er so an seinem Posten? Er hat es doch in seinem Alter gar nicht mehr nötig, zu arbeiten, denn er könnte sich zurücklehnen und den Ruhestand genießen – an finanziellen Mitteln wird es ihm ganz bestimmt nicht mangeln.
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Rückblick auf das Geschehene

Blatter1Bereits seit 1998 ist Sepp Blatter Präsident des Weltfußballverbandes FIFA. Seinen Rücktritt kündigte er bereits im Juni 2015, wenige Tage nach seiner Wiederwahl, an. Bis zur Wahl seines Nachfolgers will er sein Amt noch ausüben – jetzt denkt er sogar an eine erneute Kandidatur. Schon lange ist Blatter wegen Misswirtschaft, Schmiergeldzahlungen und Korruption in der Kritik. Der jetzige Skandal, in dessen Verlauf Blatter von der Schweizer Bundesanwaltschaft wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung beschuldigt wurde, ist nur die Spitze des Eisbergs. Blatter wurde unter anderem wegen der Veruntreuung von Geldern im Zusammenhang mit dem Verkauf von Fernsehrechten in die Karibik unter dem Marktwert angegriffen. Ein weiterer Grund für die Rücktrittsforderung ist die Zahlung Blatters an UEFA-Boss Michel Platini, der bereits als Nachfolger Blatters gehandelt wird. Blatter zahlte im Jahre 2011 an Platini für dessen Dienste in den Jahren 1999 bis 2002 insgesamt zwei Millionen Schweizer Franken. Da die Zahlung in der Bilanz nicht auftauchte, werden Blatter und Platini auch noch der Bilanzfälschung bezichtigt. Blatters Tochter Corinne erklärte gegenüber Journalisten, dass ihr Vater definitiv am 26. Februar 2016 zurücktreten werde – ob es bei dieser Entscheidung bleibt? Blatter lehnte seinen Rücktritt, der von immer mehr Kreisen gefordert wird, vehement ab, er behauptet weiterhin, dass er nichts Illegales getan habe. Er lehnt seinen Rücktritt durch seinen Anwalt in New York ab und spricht davon, dass der Rücktritt nicht im Interesse der FIFA sei.

Corinne Blatter: Nicht nur Neid, sondern Hass

Blatter hat mit seiner Tochter Corinne Blatter Andermatten eine Fürsprecherin gefunden. In einem Interview mit der Schweizer Zeitung „Blick“ geht sie mit den Kritikern ihres Vaters hart ins Gericht. Sie spricht davon, dass die Medien den Ruf ihres Vaters kaputtgemacht haben, sie spricht davon, dass es nicht nur Neid, sondern Hass sei. Nach den Verhören durch die Schweizer Bundesanwälte und der Hausdurchsuchung war Blatter enttäuscht und schockiert, vor allem, da er nicht vorgewarnt wurde. Es ist allerdings ganz normal, dass vor einer Hausdurchsuchung keine Vorwarnung erfolgt, denn so hätte der Beschuldigte die Möglichkeit, Beweismittel zu beseitigen. Das müsste eigentlich auch Blatter als studierter Volkswirt wissen. Corinne Blatter Andermatten weist im Interview mit den Schweizer Journalisten jegliche Vorwürfe und Kritiken gegen ihren Vater zurück, sie steht voll hinter ihm. Wie Corinne Blatter Andermatten im Interview sagt, geht es ihrem Vater nicht um Geld. Er hat ohne Zweifel genug davon, er besitzt zwei luxuriöse Wohnungen in der Schweiz, er segelt nicht, spielt nicht Golf und hat auch keine anderen teuren Hobbys. Er war bei Scheidungen und Trennungen seinen früheren Partnerinnen gegenüber immer großzügig, so wie seine Tochter sagt. Die Tochter sagt, dass Blatter für die FIFA sein letztes Hemd geben und sich niemals bereichern würde. Blatter legt nicht offen, wieviel er verdient. Michel Platini, der UEFA-Chef, wird als Nachfolger Blatters gehandelt, doch Blatter will unbedingt verhindern, dass sein früherer Freund sein Nachfolger wird, denn von der einstigen Freundschaft ist nichts mehr geblieben.

Strafverfahren gegen Blatter eröffnet

BlatterDer schwere Korruptionsskandal erschüttert die FIFA schon seit langem, es ist bisher der größte Skandal in der Geschichte der FIFA. Ende vergangener Woche teilte die Schweizer Bundesanwaltschaft die Eröffnung des Strafverfahrens gegen Blatter an und wirft ihm ungetreue Geschäftsbesorgung sowie eventuelle Veruntreuung vor. Blatter eröffnete daraufhin, dass er auf keinen Fall vor dem 26. Februar nächsten Jahres sein Amt niederlegen will, da er „nichts Illegales und Unangemessenes“ getan habe. Gegenstand des Strafverfahrens ist der frühere Deal mit dem UEFA-Präsidenten Michel Platini, bei dem Blatter eine „treuwidrige Zahlung“ von zwei Millionen Schweizer Franken an Platini geleistet hat. Weiterhin steht Blatter im Verdacht, im September 2005 mit dem Präsidenten der Karibischen Fußball-Union, Jack Warner, einen Vertrag abgeschlossen zu haben, der für die FIFA ungünstig ist.

Blatter will im Amt bleiben

Der Anwalt von Blatter ließ sofort ausrichten, dass Blatter nicht zurücktritt. Coca-Cola ist zwar ein wertvoller Sponsor der FIFA, doch trotzdem kommt Blatter der Aufforderung der FIFA, sein Amt niederzulegen, nicht nach. Blatter ist der Meinung, dass sein Rücktritt nicht im Interesse der FIFA ist und dass auch der Reformprozess dadurch nicht vorangebracht wird. Blatters Anwalt Richard Cullen aus New York gab eine diesbezügliche Erklärung ab. Der Korruptionsskandal zieht immer weitere Kreise. Damit ihm das möglich ist, will er die Neuwahl des Fifa-Präsidenten möglichst lange hinauszögern. Gelingt Blatter das, dann hat er genug Zeit, um die FIFA entsprechend seiner Vorstellungen zu verändern, ebenso kann er der UEFA eine lange Nase zeigen. Blatter versammelte noch vor wenigen Tagen seine Mitarbeiter um sich und versicherte ihnen, nichts Illegales getan zu haben und im Amt zu bleiben.

Drohung der Sponsoren

Für Blatter könnte sich jetzt das Blatt wenden, denn es wird verdammt eng für ihn. Die Sponsoren

  • Coca-Cola
  • McDonalds
  • Adidas
  • Visa
  • Anheuser-Busch
  • Budweiser fordern alle Blatters Rücktritt. Englands Fußball-Boss Greg Dyke sieht nun das Ende für die 17-jährige Ära Blatter gekommen. Dyke sagt gegenüber der Zeitung Daily Mail, dass er denkt, dass jetzt ein anderes Spiel gekommen sei, es kommt jetzt nicht mehr auf die Meinung Blatters an. Adidas-Sprecher Oliver Brüggen spricht davon, dass bei der FIFA grundlegende Veränderungen im Sinne des Fußballs erforderlich sind und dass der eingeleitete Reformprozess nun zügig und transparent weitergeführt werden muss.

    Rücktrittsforderungen werden immer lauter

    FIFADie Rücktrittsforderungen der Großsponsoren, aber auch anderer Kreise aus dem Fußball werden immer lauter. Coca-Cola, seit 1950 Sponsor der FIFA, bringt es auf den Punkt und spricht davon, dass der Ruf der FIFA mit jedem Tag, den Blatter länger im Amt bleibt, mehr befleckt wird. Auch Visa, ein weiterer Sponsor der FIFA, spricht davon, dass eine essenzielle Reform unter der bisherigen Leitung der FIFA nicht möglich sei. Das Kreditkarten-Unternehmen erachtet einen sofortigen Rücktritt Blatters im Interesse der FIFA und des Sports. Die Brauerei Budweiser spricht davon, dass die Präsenz Blatters den Erneuerungsprozess behindert. Adidas fordert zwar nicht den sofortigen Rücktritt des FIFA-Bosses, doch spricht sich der Sportartikel-Hersteller für grundlegende Reformen aus, die nur ohne Blatter möglich sind und nur ohne ihn zügig eingeleitet und fortgesetzt werden können. Blatter reagiert nicht auf diese Rücktrittsforderungen, er betont immer wieder, nichts Illegales getan zu haben. Blatter droht nun die Suspendierung durch die Ethikkommission des Fußballverbandes, die gegenwärtig die Vorwürfe prüft.

    Anhörung vor Ethikkommission von Platini beantragt

    Die Anhörung Blatters vor der Ethikkommission wurde von keinem Geringeren als dem UEFA-Präsidenten Michel Platini beantragt. Der frühere Freund Blatters, mit dem Blatter jetzt verfeindet ist und der ebenfalls im Kreuzfeuer der Kritik steht, war ab 1998 Berater des FIFA-Präsidenten. Bezüglich der Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an ihn im Jahre 2011 äußerte er sich, dass diese Leistung rechtmäßig war und dass es sich um eine zulässige Vergütung handelte, die ordnungsgemäß abgerechnet wurde. Die umstrittene Zahlung ist der Grund, warum Platini die Anhörung vor der Ethikkommission beantragte. Platini bezeichnet die jetzige Zahlung als Restbetrag eines rechtmäßigen Honorars, von dem er bereits Teilbeträge erhalten habe.

    Muss Blatter seinen Lebensabend hinter Gitter verbringen?

    Das Schicksal Blatters hängt jetzt von der Anhörung vor der Ethikkommission und vom Ausgang des Strafverfahrens ab. Das erste Verhör, das mehrere Stunden dauerte, hat Blatter jetzt hinter sich. Nun werden die Anschuldigungen geprüft, das nimmt einige Zeit in Anspruch. Schon kurz nach der Wiederwahl Blatters im Juni 2015 kursierten Gerüchte, dass Blatter ins Gefängnis müsse. Die Höchststrafe für Veruntreuung liegt bei fünf Jahren, also drohen Blatter bis zu fünf Jahre Haft. Die Behörden sahen allerdings von der sofortigen Verhaftung Blatters ab, denn Fluchtgefahr besteht nicht. Die Ethik-Kommission der FIFA kann gegen Blatter Sanktionen erheben oder ihn sperren. Während der Untersuchungen müssen die Mitglieder der Ethik-Kommission Stillschweigen wahren. Wolfgang Niersbach, der DFB-Präsident und Mitglied der FIFA-Exekutive, fordert, dass die Reformen schnell aufgeklärt werden. Er spricht sich dafür aus, dass das Reformpaket in den nächsten beiden Sitzungen vorbereitet wird, sodass es durch die Kommission im Dezember verabschiedet werden kann. Der frühere Herausforderer Blatters, Prinz Ali bin al-Hussein, betrachtet eine neue Führung als notwendig, um die Glaubwürdigkeit der FIFA wiederherzustellen.

    Noch bleibt Blatter auf seinem Stuhl

    Noch deutet nichts darauf hin, dass Blatter das Feld räumen wird, auch wenn die Rücktrittsforderungen immer lauter werden. Die Prüfung durch die Ethikkommission und durch die Schweizer Bundesanwaltschaft nimmt einige Zeit in Anspruch – Zeit genug, damit Blatter auf seinem Posten bleiben und vielleicht die Neuwahl des FIFA-Präsidenten hinauszögern kann, um seinem Ziel, Ehrenpräsident der FIFA zu werden, näher zu kommen.

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