Der von der britischen Bevölkerung genehmigte Brexit, also dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, hat nicht nur wirtschaftliche und politische Folgen. Auch im Sport stehen dem Vereinigten Königreich weitreichende Veränderungen bevor. In der englischen Premier League dürfte diese Veränderungen wohl am deutlichsten zu spüren sein, schließlich spielen in der höchsten Fußballliga des Landes nur 30 Prozent Einheimische. Der Rest kommt mehrheitlich aus anderen EU-Staaten, für die keine Begrenzung gilt – mit dem EU-Austritt wird sich daran etwas ändern müssen. Für die Liga ist das zunächst einmal ein schwerer Schlag, der sich aber auch zu einem Vorteil entwickeln könnte.
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Erstes Problem: Der Kursverlust der eigenen Währung

Die ersten Folgen für den englischen Profifußball werden sich unmittelbar bemerkbar machen. Sie resultieren aus dem jetzt bereits begonnen Kursverlust des britischen Pfundes, denn die ausländischen Spieler in England werden mit Pfund Sterling bezahlt. Durch den derzeit sehr schlechten Wechselkurs wird die Kaufkraft der Währung allerdings drastisch sinken. Alle anderen, vor allem rechtlichen Folgen, werden sich jedoch nicht gleich bemerkbar machen, denn

  • Großbritannien hat den Austritt aus der EU noch nicht erklärt
  • Danach beginnt eine höchstens zwei Jahre dauernde Übergangsfrist, während dieser alles beim Alten bleibt

Wie lange das Ganze tatsächlich dauern wird, kann ohnehin noch niemand absehen. Die politische Landschaft in Großbritannien befindet sich in einem Umbruch, Schottland und Nordirland überlegen, aus dem Vereinigten Königreich auszutreten um in der Union bleiben zu können und die Verhandlungen über eventuelle Freihandelsabkommen und andere Verträge innerhalb Europas haben noch nicht einmal begonnen. Brexit

Alle Ausländer bräuchten spezielle Arbeitserlaubnisse, um auf der Insel zu arbeiten

Dass ein Nicht-EU-Ausländer in England eine spezielle Arbeitserlaubnis braucht, ist nicht neu. Durch das Recht der Personenfreizügigkeit waren EU-Bürger von dieser Regelung bisher befreit. Mit dem Brexit würde sich das nun ändern. Arbeitserlaubnisse erhalten derzeit nur Spieler,

  • die mindestens an 30 Prozent der Länderspiele ihrer Heimatländer absolviert haben in den vergangenen 24 Monaten
  • für Spieler, die jünger als 21 Jahre alt sind, gilt diese Regel innerhalb von 12 Monaten
  • die genaue Anzahl der bestrittenen Länderspiele richtet sich nach der Weltranglisten Position seiner Nationalmannschaft

Das soll gewährleisten, dass Top-Stars ohne Probleme verpflichtet werden können und mäßige Spieler den Einheimischen keine Arbeitsplätze wegnehmen. Sollten diese Regeln nun in England und Schottland zur Anwendung kommen, würde sich das vor allem auf die unteren Ligen auswirken, in denen weniger bekannte Fußballer kicken. Für Schottland ergibt sich beispielsweise folgende Rechnung:

  • Kein einziger in der schottischen 1. Liga unter Vertrag stehende Profi aus dem EU-Ausland würde die Voraussetzungen erfüllen
  • Nur 23 der 180 Spieler in der 2. Liga würden dann bleiben können.

In der englischen Premier League wären demnach mindestens 100 Profis von diesen Regelungen betroffen. Doch es gibt bereits jetzt Entwarnung, nur für in der Liga neue Spieler würde dieses Problem auftauchen, alle schon unter Vertrag stehenden Spieler wären nicht betroffen.

Für diese deutschen Spieler könnte es nach dem Brexit schwierig werden

  • Robert Huth spielt beim englischen Meister Leicester City und ist bereits seit 2002 in der Premier League beschäftigt. Da er aber in der Nationalmannschaft schon lange keine Rolle mehr spielt, wäre sein Verbleib in der Liga fraglich
  • Ron-Robert Zieler ist in der vergangenen Saison mit Hannover 96 abgestiegen und wechselt in der kommenden Saison zu Leicester City. Seine sechs Länderspiele aus den vergangenen fünf Jahren würden aber für eine Arbeitserlaubnis kaum ausreichen
  • Mesut Özil gilt als einer der besten Mittelfeldspieler der Welt und ist beim FC Arsenal Stammspieler. Über seinen Verbleib müsste sich der Weltmeister kaum Sorgen machen
  • Per Mertesacker beendete nach der WM 2014 in Brasilien seine Karriere als Nationalspieler – schlecht für ihn, wenn er in England einen neuen Vertrag unterschreiben möchte
  • Serge Gnabry spielt ebenfalls beim FC Arsenal, hat aber in Deutschland noch kein einziges Länderspiel absolviert. Ein neuer Vertrag wäre in der kommenden Saison fällig – ein schmaler Grat
  • Bastian Schweinsteiger von Manchester United wäre ebenso wie Mesut Özil von den Regeländerungen nicht betroffen. Auch bei Jogi Löw gehört er zum Stammpersonal
  • Emre Can wechselte 2014 von Leverkusen nach Liverpool. Für eine Arbeitserlaubnis auf der Insel hätte er allerdings nicht genug Länderspiele auf dem Buckel
  • Philipp Wollscheid, ehemaliger Leverkusener, ist seit gut eineinhalb Jahren bei Stoke City unter Vertrag. Seine beiden Länderspiele dürften für eine Arbeitserlaubnis wohl kaum ausreichen
  • Ilkay Gündogan wird um seine Arbeitserlaubnis bei Manchester City nicht bangen müssen, denn auch er gehört, so er denn fit ist, zu den Stammspielern in der DFB-Auswahl
  • Rouwen Hennings spielte beim KSC ehe er in der vergangenen Saison zum FC Burnley wechselte, mit dem er den Aufstieg schaffte. Da er kein Nationalspieler ist, wäre für ihn die Karriere in England wohl beendet
  • Jan Kirchhoff kam im Winter vom FC Bayern zum AFC Sunderland. In der A-Nationalmannschaft ist für ihn allerdings kein Platz, somit auch nicht in England

Allerdings ist in Sachen Fußball das letzte Wort noch nicht gesprochen. Experten brachten bereits Sonderregelungen ins Spiel, wie sie auch mit den Ligen der Schweiz oder Norwegens gelten. Professor Raymond Boyle von der University of Glasgow meinte gegenüber der BBC:

„Ich wäre überrascht, wenn diese Regelungen des Arbeitsrechts nicht überarbeitet würden. Länder wie die Schweiz machen auch einfach ihre eigenen Regeln. Mein Gefühl ist, dass die Elite des kommerziellen Sports immer die Schlagkraft haben wird, Regeln so zu beeinflussen, dass sie davon profitieren.“

Doch natürlich könnte der Brexit auch eine Chance für den englischen Fußball insgesamt sein. Der Spielerberater Simon Bayliff sieht es so: „Das könnte langfristig eine positive Sache für unsere Eigengewächse sein. Andererseits könnte der Wert der Premier League sinken, da ihre Anziehungskraft durch die Ansammlung vieler Stars in den verschiedenen Vereinen entsteht.“ Unserer Meinung nach sollte der Ball zunächst einmal flach gehalten werden – entschieden ist in Sachen Brexit in Wirklichkeit noch nichts. Foto: shutterstock/Bildnummer:443052184-Urheberrecht: Norasyiqin Tajuddin

Welche Folgen hat der Tod des Besitzers bei Leicester City?

Nun herrscht traurige Gewissheit und Leicester City trauert um seinen verunglückten Besitzers Vichai Srivaddhanaprabha. Der Thailänder war einer der fünf Insassen, die am Samstagabend beim Helikopter-Absturz nach dem Meisterschaftsspiel in der Premier League zwischen Leicester…

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