Traditionell ca. drei Wochen nach dem Ende der Olympischen Sommerspiele finden die Paralympics statt, sie werden in dem Land ausgetragen, das bereits Gastgeber für die Olympischen Sommerspiele war. Jetzt ist es wieder soweit, die Paralympics werden vom 07. bis zum 18. September in Rio de Janeiro ausgetragen. Es handelt sich um die 15. Paralympics; Wettkämpfe werden in 23 Sportarten und 528 Wettbewerben veranstaltet. Bei den diesjährigen Paralympics gehen 176 Länder mit 4.350 Athleten an den Start, auch Deutschland ist dabei. Das russische Team wurde für die Paralympics gesperrt.
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Erstmals neue Sportarten bei den Paralympics

Bislang fanden bei den Paralympics Wettkämpfe in 20 Sportarten statt; bei den Paralympischen Sommerspielen 2016 wurden erstmals drei weitere Sportarten aufgenommen:

  • Paratriathlon
  • Parakanu
  • Radsport

Der Radsport wird mit Straßen- und Bahnwettbewerben ausgetragen; die meisten Wettkämpfe finden im Radsport statt, während beim Parakanu lediglich eine Qualifikation und ein Finale auf dem Plan stehen. Das Besondere an den Paralympics ist, dass in gleichen Disziplinen verschiedene Sieger ermittelt werden. Der Grund dafür ist die Einstufung der Athleten nach dem Grad ihrer Behinderung. Bei den Paralympics werden zehn Einstufungen unterschieden, darunter Amputierte, Kleinwüchsige, Rollstuhlsportler, Sehbehinderte und Menschen mit Zerebralparese, also mit Beeinträchtigungen des Bewegungsablaufs.

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Deutschland bei den Paralympics

Deutschland nimmt bei den Paralympics in Rio einen wichtigen Platz ein, das deutsche Team geht mit 155 Sportlern an den Start. Der Deutsche Behinderten-Sportbund hatte ursprünglich 148 Sportler nominiert, doch da Russland komplett von der Teilnahme an den Paralympics ausgeschlossen wurde, sind Startplätze freigeworden. Das deutsche Team hatte in London bei der Medaillenwertung mit 18 Goldmedaillen, 26 Silbermedaillen und 22 Bronzemedaillen Platz acht belegt, das klingt nach hohen Erwartungen bei den diesjährigen Paralympics. Allerdings sagt Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behinderten-Sportbundes, dass es nicht darum geht, die Medaillen zu zählen, sondern darum, dass jeder seine Leistung abruft. Ein deutscher Top-Star bei den diesjährigen Paralympics ist der unterschenkelamputierte Weitspringer Markus Rehm, der bereits Weltrekordler ist. Er ist der deutsche Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier. Deutsche Hoffnungsträger sind auch

  • Heinrich Popow, oberschenkelamputiert, Sprinter
  • David Behre, beide Unterschenkel amputiert, Sprinter
  • Natascha Hiltrop, querschnittsgelähmt, Sportschützin
  • Andrea Eskau, querschnittsgelähmt, Radsport
  • Heiko Kröger, fehlender linker Unterarm, Segler
  • Franziska Liebhardt, Autoimmunerkrankung, Leichtathletik
  • Vanessa Low, beide Beine amputiert, Leichtathletik

Nicht zu vergessen ist auch der Nachwuchs, der sich ein Ticket nach Brasilien gelöst hat. Vier Teilnehmer waren in den letzten Jahren beim Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Paralympics“ dabei und können in diesem Jahr zum ersten Mal an den Paralympics teilnehmen. Für den Goalballer Oliver Hörauf, die Schwimmerin Emely Telle und die beiden Leichtathletinnen Nicole Nicoleitzik und Vanessa Braun wird mit der erstmaligen Teilnahme an den Paralympics ein Traum wahr.

Die internationalen Favoriten bei den Paralympics 2016

An behinderte Sportler aus aller Welt werden bei den Paralympics 2016 große Erwartungen gestellt; neben den deutschen Hoffnungsträgern rangieren auch Teilnehmer aus anderen Ländern ganz weit vorn. Oscar Pistorius, der Leistungsträger aus Südafrika, kann aufgrund eines Gefängnisaufenthalts nicht an den Paralympics teilnehmen. Nicht nur für Deutschland ist Markus Rehm ein echter Star, er wird auch international geschätzt. Der Leverkusener wollte bei den Olympischen Sommerspielen antreten, doch aufgrund eines Gutachtens blieb ihm nur die Teilnahme an den Paralympics, da nicht geklärt werden konnte, ob er mit seiner Carbonprothese anderen Teilnehmern gegenüber im Vorteil ist. Vielleicht kann er bei den Paralympics in Rio seinen persönlichen Weltrekord von 2012 in London verbessern; seine Bestweite liegt bei 8,40 Metern. Als Usain Bolt der Paralympics wird der Ire Jason Smyth gehandelt, er ist Sprinter und nahm 2010 zum ersten Mal an einer Leichtathletik-Europameisterschaft teil. Er leidet an einer Augenerkrankung und tritt bei den Sehbehinderten an. Der Italiener Alessandro Zanardi fährt mit dem Handbike. Der frühere Formel-1-Pilot verlor im September 2001 bei einem Unfall auf dem Lausitzring beide Beine und musste mehrmals wiederbelebt werden. Bei den Paralympics in London 2012 konnte er zweimal Gold holen. Der Brasilianer Daniel Dias gilt als Top-Star im Schwimmen, er leidet seit seiner Geburt unter Fehlbildungen an Armen und Beinen und holte bei den Paralympics in London sechsmal Gold. Ein Star ist auch die US-amerikanische Schwimmerin Jessica Long, sie ist unterschenkelamputiert und wurde bereits viermal Weltmeisterin. Die erfolgreichste britische Behindertensportlerin ist Sarah Storey, die in Rio beim Radsport antritt. Sie hat keine funktionierende linke Hand und gewann 1992 bereits als 14-Jährige, als sie noch als Schwimmerin antrat. Seitdem konnte Sie 22 Mal das Siegerpodest besteigen. Hannah Cockroft ist eine britische Leichtathletin, die beim Rollstuhl-Sprint antritt und in London zum Liebling der Massen wurde. Schließlich wird auch noch der Bogenschütze Matt Stutzman aus den USA hoch gehandelt, er arbeitet mit den Füßen, da er keine Arme hat. Er gewann bei den Paralympics in London Silber und hält seit 2015 mit 283,47 Metern den Weltrekord.

paralympics

Russland von den Paralympics ausgeschlossen

Russland wurde vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) aufgrund von Staatsdoping komplett von der Teilnahme an den Paralympics ausgeschlossen. Bereits während der Olympischen Sommerspiele in Rio stand fest, dass Russland von den Paralympics komplett ausgeschlossen wird. Das Internationale Paralympische Komitee hat damit ein klares Zeichen zur Bekämpfung des Dopings gesetzt. Der Chef de Mission des deutschen Teams, hat ein gutes Gefühl, doch will er nicht die Hand ins Feuer legen. Er ist sich sicher, dass den deutschen Teilnehmern bewusst ist, was sie mit Doping anrichten würden. Doping ist jedoch nicht das einzige Problem im Behindertensport, denn schon seit Jahren haben Verbände und Athleten mit Betrug bei der Klassifizierung zu kämpfen. Auch das sogenannte Techno-Doping, also das Aufpeppen von Prothesen und anderen Hilfsmitteln, ist ein Problem.

Volles Programm bei den Paralympics 2016

Der Terminplan für die diesjährigen Paralympics ist vollgepackt, die Spiele beginnen am 07. September mit der Eröffnungszeremonie und enden am 18. September mit der Abschlusszeremonie. Bereits am 08. September finden die ersten Medaillenentscheidungen in

  • Judo
  • Leichtathletik
  • Powerlifting (Bankdrücken)
  • Bahnradfahren
  • Schießen
  • Schwimmen

statt. An allen Tagen sind Medaillenentscheidungen angesetzt, besonders viele Entscheidungen werden in der Leichtathletik ausgetragen. Das ist kein Wunder, denn die leichtathletischen Disziplinen im Behindertensport stellen besondere Höhepunkte dar. An jedem Tag geht es in der Leichtathletik um Medaillen, sogar noch am letzten Tag stehen Entscheidungen auf dem Programm. Auch Mannschaftssport kommt bei den Paralympics in Rio nicht zu kurz, hier sind vor allem Blindenfußball, 7er-Fußball, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlrugby und Sitzvolleyball zu erwähnen.

Übertragung der Paralympics

Das IOC gab erst am 24. August 2016 bekannt, dass der offizielle Livestream von Dailymotion ausgetragen wird. Die Wettbewerbe in Judo, Radsport, Volleyball, Fußball, Sitzvolleyball, Gewichtheben, Schwimmen, Rollstuhlbasketball, Tischtennis, Rollstuhlfechten, Rollstuhltennis und Rollstuhlrugby werden in 15 englischsprachigen Kanälen übertragen. Auch die Übertragung von Eröffnungs- und Abschlusszeremonie erfolgt über Dailymotion, täglich soll Material für 72 Stunden abrufbar sein. Mit dem Format Paralympics live überträgt das ZDF von 23:00 Uhr bis 03:00 Uhr morgens die Events; an jedem Tag wird ab 09:00 Uhr eine 90-minütige Zusammenfassung mit Hintergrundberichten, Erläuterungen und Interviews gezeigt. ZDF und ARD stellen die Leichtathletik-Wettkämpfe in den Mediatheken bereit; andere Wettbewerbe werden dort gezeigt, wenn deutsche Sportler beteiligt sind.

Fazit

Die Paralympics werden vom 07. bis zum 18. September in Rio ausgetragen, deutscher Hoffnungsträger ist der Weitspringer und Weltrekordler Markus Rehm, der auch bei der Eröffnungszeremonie die deutsche Fahne trägt. Auch England und die USA haben einige großartige Behindertensportler, an die hohe Erwartungen gestellt werden. Die Wettkämpfe können auf Dailymotion im Livestream abgerufen werden, das ZDF überträgt die Wettkämpfe in der Nacht.

Fotos: rmnoa357 / Shutterstock.com & Shutterstock.com/Bildnummer:288632150/Urheberrecht: sportpoint

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