Es hört sich grotesk an: Da behauptet eine ehemalige französische Sportministerin, ein Athlet habe sich nur deswegen einer siebenmonatigen Verletzungspause unterzogen, weil er einen Dopingfall vertuschen wollte. Doch genauso ist es wahrhaftig passiert. Die Minsterin: Roselyn Bachelot. Der Athlet: Der spanische Tennisprofi Rafael Nadal. „Das alles ermüdet mich. Seit ich fünf Jahre alt bin, arbeite ich viel, immer mit Ehrlichkeit, Leidenschaft, Intensität und Liebe für den Sport“, so der Spanier beim Masters-Series-Turnier in Indian Wells. Es sei nicht das erste Mal, dass er solche Kommentare höre, aber es sei nun das letzte Mal, „weil ich mich rechtlich dagegen wehren werde“, kündigte Nadal an. Bachelot äußerte sich im Rahmen einer Fernsehshow und behauptete, Nadal wollte mit seiner Verletzungspause, die er vorgeblich wegen einer Knieverletzung hinter sich bringen musste, einen positiven Dopingfund verschleiern. „Wir wissen, dass die Verletzung von Rafael Nadal, wegen der er sieben Monate lang pausiert hat, darauf zurückzuführen war, dass er bei einer Dopingkontrolle positiv getestet wurde“, so die Französin. Allerdings bekam auch der Weltverband ITF sein Fett weg: „Wenn ein Tennisspieler mehrere Monate lang aussetzen muss, liegt das daran, dass er positiv auf Doping getestet wurde und dies vertuscht werden soll.“ Das sei laut Bachelot nicht immer so, aber schon einige Male vorgekommen.
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Real Madrid klar auf der Seite des Tennis Profis

Vielleicht ist es die letzte Aussage, welche die Glaubwürdigkeit der früheren Ministerin herabsetzt. Die Pauschalisierung erscheint geradezu lächerlich, nicht nur auf an diesem Sport interessierte Personen. Viele aus dem persönlichen Umfeld des Tennisstars weisen die Vorwürfe zurück. In Spanien ist die Zuneigung von Nadal gegenüber den Fußball Klub Real Madrid bekannt. Die Königlichen selbst sahen sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe zu einer Pressemitteilung genötig, die postwendend veröffentlicht wurde:

  • Real Madrid C.F. möchte seine volle Unterstützung für unser Ehrenmitglied Rafa Nadal, zweifellos einem der größten Sportler aller Zeiten in Spanien und der Welt, ausdrücken. Rafa Nadal repräsentiert die fundamentalen Werte des Sports. Seine Größe und seine beeindruckenden Erfolge basieren auf einem vorbildlichen Verhalten, einer konstanten Arbeit, seinem Talent und einer enormen Fähigkeit der Aufopferung. Wegen all dem hält diese Institution die Angriffe von der ehemaligen Ministerin Roselyne Bachelot gegenüber seiner Person für nicht gerechtfertigt und nicht tolerierbar. Für Real Madrid C.F. ist es eine große Ehre, dass er mit unserem Klub verbunden ist, denn wir sprechen von einem Symbol des Besten des Sports. Nadal wird von Millionen Fans bewundert und geliebt und dieser Klub steht heute an seiner Seite.

Auch die renommierten Trainer der beiden erfolgreichsten spanischen Vereine meldeten sich zu Wort:

    Zinedine Zidane

  • und Luis Enrique

Der Franzose äußerte sich in einem Fernsehinterview: „Ich fühle mich schlecht, denn Nadal ist… Was kann ich über ihn sagen! Er ist ein ‚Señor‘, zeigte immer seine Werte und jeder liebt ihn. Ich kenne ihn ein wenig. Woran Rafa denken muss, ist, dass alle, denen der Sport gefällt, Nadal mögen – ob Amerikaner, Franzosen, Spanier.“ Enrique nahm die Äußerung der Ministerin eher mit Humor: „Es ist eher wahrscheinlich, dass ich mich dope als Nadal“, so der Trainer des FC Barcelona. Auch ging er auf Nadals Vorliebe für die Königlichen ein: „Ich habe an ihm nur eine Schwäche entdeckt, und das ist das Fußballteam, zu dem er hält.

Juan Carlos Ferrero nimmt seinen Landsmann in Schutz

Auch ein Kollege von Nadal kam sprang ihm zur Seite. Der ehemalige Weltranglistenerste und Landsmann Juan Carlos Ferrero äußerte sich nie besonders häufig zum Tagesgeschehen in der Tenniswelt. Doch diesmal wollte auch er seinen Senf dazugeben: „Wir müssen mit allen Mitteln gegen die vorgehen, die verbotene Substanzen zu sich nehmen, um die eigene Leistung zu steigern“, erklärte Ferrero. „In meiner besten Zeit hatte ich 20 bis 30 Dopingkontrollen pro Jahr. Es gab unangekündigte Tests bei mir zuhause. Die Kontrolleure kamen plötzlich zu mir. Es ist langweilig, aber notwendig.“ Über seinen Landsmann Rafael Nadal kann er nur Gutes berichten: „Es ist verstörend. ‚Rafa’ hat diese Anschuldigungen ohne jegliche Beweise zurückgewiesen. So etwas verletzt unseren Sport und dessen großartige Werte.“ Denn, da ist sich Ferrero sicher, kein noch so gutes Dopingmittel könne Training und harte Arbeit ersetzen.

Rafael Nadal, der Tennisprofi

Rafa NadalDer Spanier gehört zu den erfolgreichsten Tennisspielern aller Zeiten. In seinem Heimatland gilt er als integre Persönlichkeit und verzichtet darauf, sein Privatleben allzu sehr an die Öffentlichkeit zu tragen. Das unterscheidet ihn beispielweise von Boris Becker, dem ja bekanntlich nichts zu peinlich oder trivial ist, um es in der Öffentlichkeit breitzutreten. Nadals Karriere begann bereits in seiner frühen Jugend. Inzwischen kann er auf sehr viele Erfolge und Siege zurückblicken:

  • ATP Newcomer Of The Year: 2003
  • ITF World Champion: 2008
  • ATP Spieler des Jahres: 2008
  • Weltsportler des Jahres: 2011
  • Europas Sportler des Jahres: 2008, 2010
  • Olympiasieger 2008 in Peking im Einzel
  • Australian Open: 2009
  • French Open: 2005, 2006, 2007, 2008, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014
  • Wimbledon: 2008, 2010
  • US Open: 2010

Mit seinen Leistungen reiht er sich wunderbar in die Liste der Weltklassespieler ein, die bereits großes geleistet haben. In der Liste der Rekord Grand Slam Sieger im Herreneinzel steht er jetzt zusammen mit Pete Sampras an zweiter Stelle, hinter Roger Federer und vor Roy Emerson, Björn Borg, Novak Dokovic, Rod Laver und Bill Tilden. Mit seinen 141 Wochen an der Spitze der Weltrangliste steht er unter den ersten zehn noch vor Björn Borg und Andre Agassi, allerdings hinter John McEnroe, Ivan Lendl oder auch Roger Federer.

Wie reagiert er auf Dopingvorwürfe gegen andere?

Wenn es um die Dopingsünden seiner Mitsportler geht, hat Nadal bisher immer eine klare Haltung bewiesen, so auch im Fall von Maria Scharapowa. Zwar nahm er die Beichte der Russin mit Bedauern zur Kenntnis, meinte aber klar: „Sie sollte bestraft werden.“

  • „Es ist schwer vorstellbar, dass so etwas passiert”, sagte Nadal: “Für Maria möchte ich glauben, dass es ein Fehler war. Sie wollte es nicht tun. Aber es war offensichtlich fahrlässig. Sie muss dafür bezahlen.“

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Können Roger Federer und Rafael Nadal das komplette Tennisjahr 2017 bestimmen?

Das Tennisjahr 2017 verspricht ein Jahr voller Überraschungen zu werden, wie die diesjährigen Australian Open gezeigt haben. Angelique Kerber, die auf Platz eins der Weltrangliste stand, musste vorzeitig ausscheiden, auch Novak Djokovic, der Hoffnungsträger bei…

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