Für FIFA-Chef Joseph S. Blatter wird die Luft dünn. Schon Anfang des vergangenen Jahres geriet der hochrangige Fußball-Funktionär wegen Korruption in die Schlagzeilen, doch gelang es ihm, seinen Sessel noch so ziemlich bis zum Ende des letzten Jahres zu behalten. Der 79-Jährige überlegte, sich noch für eine weitere Wahlperiode aufstellen zu lassen, auf alle Fälle wollte er bei der Wahl des neuen FIFA-Präsidenten im Februar dieses Jahres dabei sein. Der Korruptionssumpf um Sepp Blatter ist tief, immer neue Skandale dringen ans Tageslicht. Die Affäre mit der Zahlung von ca. zwei Millionen Euro an UEFA-Chef Michel Platini ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Rahmen eines Verfahrens Ende vergangenen Jahres erhielten Blatter und Platini eine Sperre für neun Jahre – doch nun droht Sepp Blatter ein neues Verfahren.
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Akten sind noch lange nicht geschlossen

BlatterFür Joseph Blatter und Michel Platini sind die Akten der Ethik-Kommission der FIFA noch lange nicht geschlossen. Schwer gezeichnet von einer Gesichtsoperation, mit

  • Pflaster im Gesicht
  • unrasiert
  • ziemlich ungepflegt

tauchte Sepp Blatter an der Seite seiner Tochter Corinne bei einer Anhörung Ende Dezember auf, doch er gab sich kämpferisch. Bei der Urteilsverkündung hatte er sich auf die Fahne geschrieben, mit allen Mitteln gegen die Sperre vorzugehen. Sepp Blatter hatte zwar die Zahlung an Platini geleistet, doch spricht er davon, dass alles rechtmäßig war, dass er sich rechtmäßig verhalten hatte und dass es keinen Grund gäbe, ihn wegen einer Korruption zu verurteilen. Der polyglotte Schweizer äußerte alles in perfektem Englisch. Nun muss Sepp Blatter aufgrund der Affäre um den suspendierten Jerome Valcke beim Weltfußball-Verband FIFA ein erneutes Verfahren fürchten. Richard Cullen, der Anwalt von Sepp Blatter, kündigte nach der Zustellung der Begründung des Urteils einen Einspruch an. Auch Michel Platini hatte gegen seine Sperre schon eine Berufung bei der UEFA eingelegt.

Kampf an zwei Fronten

Joseph Blatter muss nun an zwei Fronten kämpfen. Gemäß der Zeitung „Welt am Sonntag“ soll die Ethik-Kommission der FIFA nicht nur wegen Korruption ermitteln, sondern auch eine mutmaßliche Verletzung der Kontrollpflicht gegenüber Jerome Valcke wird Blatter vorgeworfen. Das Blatt zitiert einen FIFA-Mitarbeiter, dass es offensichtlich ist, dass Blatter auch bei der Affäre um Jerome Valcke mit im Boot war. Kammer-Sprecher Andreas Bantel äußerte sich gegenüber Journalisten, keine Spekulationen zu kommentieren. Demzufolge muss es sich bei dem Verfahren um Jerome Valcke um die Wahrheit handeln – so wie alle Skandale um Joseph Blatter.

Valcke hätte gestoppt werden müssen

Die mehrjährige Sperre ist noch nicht alles, was auf Joseph Blatter zukommt. Es geht nun um einen weiteren Skandal, denn nun wird Jerome Valcke, der einst die rechte Hand Blatters war, vorgeworfen, sich beim Verkauf der Tickets für die WM-Endrunde persönlich bereichert zu haben. Der 55-jährige Valcke soll Zeugen zufolge noch einiges mehr auf dem Kerbholz haben, denn er soll schon außerhalb der Verhandlungen zugegeben haben, dass die Vergabe der WM an den Wüstenstaat Katar feststeht, noch bevor Verhandlungen über die Vergabe der WM-Endrunde im Jahr 2022 liefen. Ein FIFA-Angestellter äußerte sich gegenüber der Welt am Sonntag, dass sich Blatter ein Versäumnis geleistet hatte. Ziemlich viel für Blatter:

  • verschiedene Arten von Korruption
  • Zahlung von ca. zwei Millionen Euro an Michel Platini
  • Skandal um Jerome Valcke

Eine ganze Summe von Sperren

Die Fahnder der Ethik-Kommission der FIFA hatten in der letzten Woche für Valcke eine Sperre von neun Jahren beantragt. Auch über Sepp Blatter wurde eine Sperre von neun Jahren verhängt. Bekommt er nun angesichts des Verfahrens um Jerome Valcke eine weitere Sperre, dann werden beide Sperren addiert. Sepp Blatter ist gegenwärtig 79 Jahre alt. Sollte er das Ende der neunjährigen Sperre erleben, dann ist er 88 Jahre alt, nun könnte eine weitere Sperre auf ihn zukommen. Fakt ist, dass er also nie wieder einen Chefsessel bei der FIFA einnehmen kann. Blatter begründet seine Vorgehensweise gegen die FIFA-Sperre damit, dass er die Zahlung von ca. zwei Millionen Euro an Platini aufgrund von dessen Berater-Tätigkeiten im Jahre 2011 geleistet hatte.

Die Zeit rennt weg

Die Zeit, um Berufung bei der Ethik-Kommission der FIFA einzulegen, wird für

  • Sepp Blatter
  • Michel Platini
  • Jerome Valcke

verdammt knapp, die Frist läuft ab. Michel Platini zog am letzten Donnerstag seine Kandidatur für die Nachfolge von Joseph Blatter zurück. Er wollte bei der Wahl des neuen FIFA-Präsidenten am 26. Februar dieses Jahres nicht nur dabei sein, sondern er wollte sich als Nachfolger von Blatter als neuer FIFA-Präsident aufstellen lassen. Aus Zeitgründen zog er jedoch die Kandidatur für die Nachfolge von Joseph Blatter auf dem FIFA-Kongress am 26. Februar in Zürich zurück. Um Einspruch einzulegen, bleiben für Blatter und Platini gerade einmal sieben Tage Zeit. Wollen die Beschuldigten erfolgreich sein und ihre Sessel noch weiterhin behaupten, dann bleibt ihnen als nächste Möglichkeit nur der internationale Sportsgerichtshof CAS, denn das ist die nächste Instanz.

Einspruch bis zur letzten Instanz

Bereits nach der Verkündigung ihrer Sperren hatten

  • Joseph Blatter
  • Michel Platini

Einsprüche eingelegt; sie hatten beide angekündigt, bis zur letzten Instanz gehen zu wollen. Trotz der angeblichen jahrelangen Verzögerung pochen beide auf die vermeintliche Rechtmäßigkeit der Zahlung von ca. zwei Millionen Euro an Michel Platini. Beide drängen auf eilige Verfahren, und das natürlich nicht ohne Grund:

  • Sepp Blatter wünscht sich, dass er auf dem Kongress der FIFA im Februar noch einmal gefeiert wird
  • Platini möchte auf seinen Chefsessel zurückkehren

Die Rückkehr auf den Chefsessel bedeutet für den Franzosen Platini, dass er während der Endrunde der EM in Frankreich, die vom 10. Juni bis zum 10 Juli 2016 stattfindet, alles aus würdiger Position beobachten kann und vielleicht auch etwas zu sagen hat. Er will nicht nur auf der Zuschauertribüne oder zu Hause vor dem Fernseher sitzen. Für ihn gilt es, wenn es sein muss, Hände zu schütteln, Blumen zu überreichen und Statements abzugeben.

Blatter hat hochfliegende Pläne

Joseph BlatterJoseph Blatter hat hochfliegende Pläne, der 79-Jährige streift seine Strafe einfach beiseite und sieht keine Gefahr im Vertrauensverlust wichtiger Sponsoren. Er droht sogar den kritischen Geldgebern damit, dass Konkurrenten einsteigen können, und spricht davon, dass diese potenziellen Geldgeber zwar Alarm geschlagen haben, aber nicht weggehen werden. Der suspendierte FIFA-Präsident macht noch immer Werbung für sich selbst, allerdings nicht in Europa – er scheint zu wissen, dass er hier kaum noch Chancen hat. In Japan betreibt er eine persönliche Image-Tour, in einem Interview mit der japanischen Wirtschaftszeitschrift Nikkei äußert er sich,

  • dass US-amerikanische Partner nach Reformen drängen
  • China sich entschlossen hat, verstärkt auf Fußball zu setzen
  • Indien eine potenzielle Geldquelle ist

In der letzten Zeit verlangten mehrere Hauptsponsoren der FIFA einschneidende Reformen. Die US-amerikanischen Firmen reagierten mit ihrem Verlangen nach Reformen auf die Verhaftung von Top-Funktionären und auf die wochenlangen Negativberichte anlässlich des Korruptionssumpfes. Blatter bestätigte im Interview mit den asiatischen Journalisten, dass er jegliche Verantwortung für die Missstände bei der FIFA von sich weist und dass er in sein Amt zurückkehren will. Er legte ganz klar seine Wertvorstellungen und Maßstäbe dar. Nun stellt sich die Frage, ob überhaupt von Werten die Rede sein kann, wenn er so tief in die Korruption verstrickt ist. Er spricht davon, dass er nicht von den Schweizer Behörden informiert worden ist, schließlich hätte er es gewollt, frühzeitig informiert zu werden. Wie hätte er denn informiert werden wollen, wenn er selbst am Hebel gesessen hat und für alle Skandale selbst verantwortlich ist? Schon seit Anfang Oktober ist Blatter suspendiert, ein Ermittlungsverfahren aufgrund der dubiosen Zahlung von ca. zwei Millionen Euro wurde bereits zuvor gegen Michel Platini eingeleitet.

Sepp Blatter – von Fußballfans gehasst

Blatter, selbst fußballbegeistert und früher aktiver Spieler gewesen, ist eine umstrittene Gestalt in der Fußballwelt. Von Fußballfans wird er schon lange aufgrund seiner Vorgehensweise gehasst, denn er hat den Fußball kommerzialisiert. Fußballfans wünschen sich, dass Fußball wieder das wird, was er vor Blatter einmal war: Er soll Spaß machen, Sport sein und die Menschen über die Ländergrenzen hinweg vereinen – hier steht Fairness im Mittelpunkt. Joseph Blatter hat die Bedeutung von Fußball nachhaltig verdorben, nun wird es interessant, was nach Blatter kommt. Die Wahl des neuen FIFA-Präsidenten im kommenden Februar bleibt eine spannende Angelegenheit – genauso spannend wie der Ausgang des Verfahrens um Blatter, Platini & Co.

Fotos: mooinblack/Shutterstock.com

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