Horst Hrubesch ist spätestens seit dem Gewinn der Silbermedaille seiner U-21 Fußball Nationalmannschaft allen Sportfans als Trainer ein Begriff. Auch seine Laufbahn als Spieler ist hinlänglich bekannt, schließlich gehört Hrubesch mit seinen Erfolgen zu den ganz Großen des deutschen Fußballs. Dass er es als Trainer nie weit bringen konnte, zumindest bis zur Jahrtausendwende nicht, lässt den gebürtigen Nordrhein-Westfalen unberührt, er ist trotzdem stolz auf das, was er in den Jahren geleistet Hat. Nach der Niederlage im olympischen Finale gegen Brasilien sagte er:
„In bin mein Leben lang immer in Frage gestellt worden. Egal was ich gemacht habe, ob es gut oder schlecht war. Aber es hat immer gereicht und wenn man das ganz bis zum Schluss verfolgt hat, muss ich ganz ehrlich und demütig sagen: Ich kann diesem Sport eigentlich nur danken
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Hrubesch Spielerkarriere

Bis Hrubesch 1975 zu Rot-Weiss Essen wechselte, arbeitete er als Dachdecker und spielte zuletzt beim SC Westtünnen. Mit 24 Jahren kam er dann als Profi in die Bundesliga, ohne große Umwege über Jugendauswahlmannschaften. In zwei Spielzeiten für RW Essen absolvierte er 48 Einsätze in der Bundesliga und erzielte dabei 38 Tore. Als Essen schließlich 1977 in die 2. Liga abstieg, blieb Hrubesch dem Verein treu und erzielte in der Saison 1977/78 weitere 42 Treffer. Insgesamt kam Essen in dieser Saison auf 82 Tore. Nach dieser Leistung konnte Essen den Spitzenstürmer aber nicht mehr halten. Schließlich bekam der Hamburger SV den Zuschlag zur Verpflichtung des talentierten Stürmers mit dem Spitznamen „Kopfballmonster“. Unter Branco Zebec und vor allem unter Ernst Happel konnte er sein Talent weiter formen und lernte angesichts so prominenter und großartigen Mitspieler wie

  • Kevin Keegan
  • Felix Magath
  • Ivan Buljan
  • Jimmy Hartwig
  • Peter Nogly
  • Manfred Kaltz
  • Uli Stein

Der Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn war der Gewinn des Europapokals der Landesmeister in der Saison 1982/83 gegen die mit Weltmeistern gespickte Mannschaft von Juventus Turin. Vor allem die Kopfballstärke ist es, die Hrubesch berühmt gemacht hat. Dabei war das Zusammenspiel mit Manfred Kaltz, der für seine Bananenflanken bekannt war, am wichtigsten, wie Hrubesch in einem seiner berühmtesten Sätze einmal so formulierte: „Manni Banane, ich Kopf – Tor“. Legendär war sein Tor zum 4:3 Sieg gegen den FC Bayern München in der Saison 1981/82, das in der 90. Minute fiel und entsprechend gefeiert wurde. Auch mit der Nationalmannschaft konnte Hrubesch einige Erfolge feiern. Er war allerdings in der Nationalelf nie unumstritten. Er spielte 21-mal im Trikot des DFB und konnte in dieser Zeit sechs Tore beisteuern. Seine Erfolge als Spieler:

  • Deutscher Meister: Hamburger SV 1978/79, 1981/82, 1982/83
  • Europapokal der Landesmeister: Hamburger SV 1982/93
  • Europameister: Deutschland, 1980
  • Vize-Weltmeister: Deutschland, 1982
Horst Hrubesch

Horst Hrubesch als Trainer

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Spieler wurde er 1986 Trainer bei seinem ehemaligen Verein Rot-Weiss Essen, der als Aufsteiger in der 2. Bundesliga startete. Hrubesch führte die Mannschaft bis auf den zehnten Tabellenplatz. Zwischen 1994 und 1995 war er in der Bundesliga Trainer von Dynamo Dresden und bei der Europameisterschaft 2000 stand er als Assistent neben Bundestrainer Erich Ribbeck. Als Nachwuchstrainer beim DFB feierte er dann aber seine größten Erfolge als Fußballlehrer. Er holte mit der U-19 Nationalmannschaft 2008 den EM-Titel und mit derselben Mannschaft als U-20 kam er bei der Weltmeisterschaft 2009 bis ins Viertelfinale. Im Sommer 2009 holte er als Interimstrainer der U-21 den Europameistertitel auch in dieser Altersklasse. Seit Juni 2013 war Hrubesch dann wieder für die U-21 Mannschaft tätig, scheiterte bei der EM 2015 allerdings im Halbfinale an Portugal – schaffte aber dennoch die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio, wo er dann bekanntlich Silber holte. Hier nochmal die Erfolge als Trainer im Überblick:

  • U-19 Europameister: 2007/08
  • U-21 Europameister: 2008/09
  • Silbermedaille Olympische Spiele: 2016

Der Abschied und die Reaktionen

Hrubesch war auf der Siegesfeier für die olympische Silbermedaille sichtlich entspannt. Der 65-järhige ließ sich kaum anmerken, dass er als Trainer gerade das wichtigste Spiel seiner Laufbahn verloren hatte. Hrubesch hatte auch nichts zu meckern, schließlich konnte das deutsche Team erst im Elfmeterschießen bezwungen werden. Hrubesch:

„Ich kann nur sagen, dass ich seit meinem 18. Lebensjahr für den Fußball lebe. Und es hat mir immer Spaß gemacht. Auch heute. Bevor jemand nach meiner Zukunft fragt, ich werde jetzt erst mal keine Mannschaft mehr trainieren.“ Denn die Feier war gleichzeitig der Abschied. Die prominenten Weggefährten konnten nur noch zum Erfolg gratulieren. Bundestrainer Joachim Löw sagte „Unsere Mannschaft hat nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen. Das ist ein riesiger Erfolg, zu dem man nur gratulieren kann.“ Sportdirektor Hansi Flick zeigte sich etwas traurig: „Horst ist einfach ein Mensch. Er kommt bei den Jungs gut an, ist immer ehrlich zu ihnen, auch wenn das dann nicht jeder in dem Moment gerne hört. Er sagt klare Worte, nimmt einen dann aber auch direkt wieder in den Arm. Das sind Dinge, die kannst du nicht lernen.“ DFB-Präsident Reinhard Grindel ergänzte: „Die Mannschaft von Horst Hrubesch hat ein fantastisches Turnier gespielt. In kürzester Zeit ist es ihm gelungen, ein echtes Team zu formen.“ Hrubesch war über viele Jahre als die gute Seele des deutschen Fußballs bekannt und beliebt. Er war es, der viele der heutigen Nationalspieler und Weltmeister betreute:

  • Manuel Neuer
  • Mesut Özil
  • Jerome Boateng
  • Sami Khedira
  • Mats Hummels

Hrubesch verkörpert dabei einen ganzen bestimmten Typ von Trainer. Er ist stets unaufgeregt und gelassen, vermittelt den jungen Spielern Werte wie Leistungsbereitschaft, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft und vor allem: Geduld. Und seine Schützlinge zahlten ihm die gute Behandlung stets mit Erfolgen zurück. „Ich habe mich bei Horst Hrubesch an seinem letzten Arbeitstag für eine beeindruckende Karriere bedankt. Er ist ein Trainer, der eine hohe fachliche und vor allem soziale Kompetenz hat. Seine Ansprache hat grandiose motivierende Wirkung auf die Spieler, das ist auch heute wieder deutlich geworden“, so ein sichtlich bewegter DFB-Präsident. Und auch die Spieler waren am Ende des Tages voll des Lobes:

„Ich ziehe meinen Hut vor Horst Hrubesch. Wir haben hier quasi ohne Vorbereitung Silber geholt. Das muss uns erst mal einer nachmachen“

, so der Leverkusener Julian Brandt. Auch daran ist die große Klasse des Trainers zu erkennen. Der Schalker Max Meyer bringt es auf den Punkt: „Jeder fühlt sich wohl bei ihm, er ist wie ein Vater zu uns. Einfach ein überragender Typ.“

Stefan Kuntz Nachfolger von Horst Hrubesch

Der Europameister von 1996, Stefan Kuntz, wird der neue Übungsleiter des deutschen Junioren-Fußballs. Ganz artig kündigte er natürlich an: „Die erfolgreiche Arbeit von Horst Hrubesch möchte ich fortführen. Konkret geht es jetzt um die Qualifikation zur U21-EM 2017 in Polen, wo wir eine gute Rolle spielen wollen.“ Zuletzt war Kuntz Vorstandschef beim 1. FC Kaiserslautern und als Trainer war er bereits für

  • Borussia Neunkirchen
  • Karlsruher SC
  • Waldhof Mannheim
  • LR Ahlen

aktiv. „Mit einer Rückkehr auf die Trainerbank habe ich mich seit längerer Zeit beschäftigt. Von Hansi Flicks Philosophie war ich sofort begeistert“, sagte der frühere Stürmer Kuntz. Man wollte nach der Ära Hrubesch einen Trainer für die U21, „der aus dem Profifußball kommt, von dessen Fachwissen und Erfahrung junge Spieler lernen und profitieren können“, betonte DFB-Sportdirektor Hansi Flick. Eigentlich hieß es zunächst, Marcus Sorg solle den Posten von Hrubesch übernehmen, doch Bundestrainer Joachim Löw wollte Sorg unbedingt als Assistent behalten.

Foto: By Светлана Бекетова – http://www.soccer.ru/galery/889136.shtml, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47898632

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