In der Bundesliga scheinen die Trainer immer jünger zu werden. Alexander Nouri, Manuel Baum und vor allem Julian Nagelsmann sind die Senkrechtstarter in einer Liga, die sich ansonsten eher auf die traditionsbewussten und alteingesessenen Übungsleiter verlassen hat. Und selbst Newcomer wie Torsten Frings bekommen ihre Chance. Wird dieser Trend sich fortsetzen und die „Alten Hasen“ mittelfristig durch die „junge Trainergarde“ ersetzt werden? Eine Bestandsaufnahme.
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Immer häufiger entscheiden sich Vereine für die Jugend

Frische Kräfte statt Erfahrung: Während Augsburg, Darmstadt, Bremen und Hoffenheim mit teilweise sehr jungen Trainern in die Erfolgsspur finden wollen oder bereits gefunden haben, müssen erfahrene Kräfte wie Thomas Schaaf, Armin Veh oder Norbert Meier auf dem Trainerkarussell ausharren und warten, bis sie wieder gebraucht werden. Der Chefausbilder des DFB, Frank Wormuth, sieht diese Entwicklung natürlich äußerst positiv: „Es hat sich was getan im Bereich der Verantwortungsträger in den Vereinen: Die greifen jetzt eher auf jüngere Trainer zurück, weil sie bei anderen Mannschaften festgestellt haben: Es funktioniert ja. Die Generation der Trainer hat sich geändert, aber es ist immer noch die Tür offen für die Erfahrenen.“ Einer, der das Tor für die „jungen Wilden“ schon vor Jahren weit aufgestoßen hat, ist der jetzige Coach von Borussia Dortmund, Thomas Tuchel, der mit seinen 43 Jahren bereits seit acht Jahren als Chefcoach in der Bundesliga sein Geld verdient. Gegen ihn sind Trainer wie Ralph Hasenhüttl, Markus Gisdol oder auch Pál Dárdai fast als Anfänger zu sehen. Und in Hoffenheim sind die Verantwortlichen ziemlich stolz darauf, mit Julian Nagelsmann einen sehr erfolgreichen 28-jährigen Trainer in ihren Reihen zu haben. Er rettete die Mannschaft erst vor dem Abstieg und führt das Team womöglich sogar in die UEFA Champions League. alexander-nouri

Auch in der 2. Liga das Erfolgsrezept?

Genau wir Nouri bei Werder Bremen oder Baum in Augsburg kommt Nagelsmann aus dem eigenen Stall. „Durch die Nachwuchsleistungszentren und die Einführung der Bundesligen in der A- und B-Jugend hat man dort hauptamtliche Trainer installiert. Da bietet es sich an, auch mal so einen als Chefcoach hochzuziehen“, erklärte Wormuth. Damit sei der Sprung in die Profiecke wesentlich einfacher geworden. Und es gibt auch Beispiele aus der 2. Bundesliga, die in dieses Schema passen:

„Die hauptamtlichen Trainer gibt es inzwischen bis zur U15 runter. Es ist enorm, was sich da entwickelt hat“, sagte Wormuth. „Die jungen Kerle kommen zu uns als U15-Trainer und machen nichts Anderes als Fußball – von morgens bis abends. Diese Trainer können von heute auf morgen eine Mannschaft im Senioren-Bereich übernehmen.“ Und Wormuth glaubt nicht, dass sich die Arbeit der Übungsleiter im Seniorenbereich von dem unterscheidet, was sie bei einer U19 Mannschaft machen, weder in den Trainingsinhalten, noch in den Ansprachen.

Die „Alten“ werden immer noch gebraucht

Und was ist mit den „Alten Hasen“? Die gibt es natürlich immer noch, auch wenn einstige Stammkräfte wie Thomas Schaaf, der in Hannover scheiterte, oder Armin Veh, dem es in Frankfurt ganz ähnlich erging, inzwischen arbeitslos sind. Der inzwischen 63-jährige Huub Stevens musste seinen Platz aus gesundheitlichen Gründen zugunsten von Julian Nagelsmann räumen und Norbert Meier konnte seinen Arbeitsplatz in Darmstadt nicht halten. Der momentan älteste Trainer in der Bundesliga ist derzeit der 57-jährige Carlo Ancelotti beim FC Bayern München vor Dieter Hecking mit 52 Jahren, der beim VfL Wolfsburg scheiterte und inzwischen bei Mönchengladbach das Training leitet. Die Fohlen haben mit einem jungen Trainer ebenso wie zuletzt auch Wolfsburg keine guten Erfahrungen gemacht:

  • André Schubert (Gladbach)
  • Valerien Ismael (Wolfsburg)

scheiterten bei ihrem Versuch, ihre Teams aus der Krise zu holen. torsten-frings

Auch Neulinge sind gefragt

Doch sollten die „Alten Hasen“ nicht unterschätzt werden. Oft verlangen bestimmte Situation nach viel Erfahrung. So konnte Urgestein Friedhelm Funkel in der 2. Liga bei Fortuna Düsseldorf helfen und auch Mirko Slomka kehrte inzwischen zurück – wenn auch ebenfalls nur in der 2. Liga zum Karlsruher SC. Aber die Liga setzt auch vermehrt auf Neulinge: Der SV Darmstadt 98 stattete den ehemaligen Nationalspieler Torsten Frings mit seinem ersten Vertrag als Profitrainer aus und beim FC Ingolstadt vertrauen die Schanzer auf die Möglichkeiten von Maik Walpurgis, der zuletzt in der 3. Liga tätig gewesen ist.

Julian Nagelsmann: Persönliche Erfahrungen spielen eine große Rolle

Was die jungen Burschen an professioneller Erfahrung vermissen lassen, bringen sie in Form von persönlichen Erfahrungen mit. Julian Nagelsmann musste bereits sehr früh lernen, mit Rückschlägen umzugehen. „Das Karriereende war letztlich meine Entscheidung. Als ich in Augsburgs zweiter Mannschaft spielte, sagte der Arzt nach meiner zweiten Meniskus-OP zu mir, dass mein Knorpel in Mitleidenschaft gezogen sei. Er stellte es mir frei, weiter zu spielen, warnte mich aber vor Arthrose und einem steifen Knie. Mir war das Risiko zu groß und ich entschloss mich für meine Gesundheit. Der Weg in den bezahlten Fußball schien unerreichbar.“ sagte er in einem Interview bezüglich seines frühen Aus als Profi Spieler. Von diesen Erfahrungen profitieren im Umkehrschluss auch die Spieler seiner Mannschaft: „Meine Stärken liegen im taktischen und technischen Bereich. Zudem kann ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen den Spielern dabei helfen, mit Rückschlägen umzugehen. Davon hat es in der Hinrunde für die Mannschaft bekanntlich viele gegeben. Man muss lernen, trotzdem wieder aufzustehen, positiv in die Zukunft zu blicken und sein Leben anzupacken.“ Etwas schwierig erscheint einem Außenstehenden sicherlich der Umgang mit Spielern, die älter sind als der Trainer. Nagelsmann: „Anfangs gab es ein gegenseitiges Abtasten. Die älteren Spieler hatten in Ihrer Laufbahn schon den ein- oder anderen Trainer und wollten austesten, ob ich überhaupt Ahnung von Fußball habe. Ich denke, ich konnte Sie durch meine individuellen Ratschläge und fachlichen Sachverstand überzeugen.“ valerien-ismael

Fazit: Die Mischung macht‘s

Zusammenfassend kann sicherlich gesagt werden, dass es nicht auf das Alter eines Trainers ankommt, sondern ob sich der Coach in das Gesamtgefüge einpassen kann. Nicht jeder Trainer ist für jede Mannschaft der richtige Typ, das hängt immer von der Gesamtsituation ab. Somit verdrängen die Jungen nicht die Alten, sondern liefern für die Vereine einfach nur mehr Optionen. Foto:wikimedia/Hannover92/wikimediaJarlhelm/wikimediaFrank Schwichtenberg

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