Rasenballsport Leipzig, der Emporkömmling aus Sachsen, die Mannschaft, die Fußball Deutschland so spaltet, wie kaum eine andere Mannschaft, hat am vergangenen Mittwoch einen kleinen Dämpfer bekommen. Im mit Spannung erwarteten Spitzenspiel gegen Rekordmeister FC Bayern München verloren die Leipziger verdient mit 0:3. Ist das bereits der Anfang vom Ende? Geht es mit der Mannschaft jetzt ganz schnell wieder abwärts? Oder ist diese Niederlage als Ausrutscher zur werden und das Rennen um die deutsche Meisterschaft wird im kommenden Jahr genauso spannend fortgesetzt, wie in diesem Jahr? Eine Analyse.
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Meisterliche Vorstellung des Rekordmeisters

Die Bayern haben einen Fehler nicht gemacht, den entscheidenden: Sie haben den Aufsteiger nicht unterschätzt, sondern zeigten von Beginn an, worum es geht. Der Doppelschlag der beiden Spanier Thiago (17.) und Xabi Alonso (25.) setzte erste Zeichen in die richtige Richtung, Robert Lewandowski erhöhte in der 45. Minute per Foulelfmeter. Die Gäste mussten dabei ab der 30. Minute mit zehn Mann zurechtkommen, denn Emil Forsberg sah nach einem groben Foul an Philipp Lahm zurecht die Rote Karte. Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Hausherren jede Menge Chancen, doch die Leipziger zeigten Moral und wehrten sich nach Kräften gegen ein drohendes Debakel. Bayerns Trainer Carlo Ancelotti zeigte sich nach dem Spiel zufrieden:

„Wir waren sehr aggressiv und hatten sofort die Spielkontrolle. So konnten wir das Spiel von vorne bestreiten und haben es dann auch dominiert. Vor allem in den ersten 30 Minuten hat alles gestimmt. Damit bin ich natürlich sehr glücklich. Das war ein wichtiger Sieg, der für die Zukunft auch Selbstvertrauen gibt.“

Innenverteidiger Mats Hummels zweifelt indes nicht daran, dass die Leipziger auch weiterhin in der Lage sein werden, in der Tabelle oben eine wichtige Rolle zu spielen: „Es ist auf jeden Fall möglich, es spielen aber so viele Faktoren eine Rolle . . . Wir selbst müssen unsere Hausaufgaben machen. Generell ist ihnen aber viel zuzutrauen, da ist eine enorme Qualität vorhanden, auch wenn mit Emil Forsberg jetzt erstmal der meiner Meinung nach beste Spieler ausfällt. Aber im Großen und Ganzen haben die das Zeug, oben dranzubleiben.“ rasenballsport-leipzig

Wiederholt sich die Geschichte?

RB Leipzig ist der beste Aufsteiger in der Geschichte der Bundesliga, keine Frage. Doch die Roten Bullen wären nicht die erste Mannschaft, die zunächst großartig mitspielt und der am Ende der Saison die Luft ausgeht. Beispiele gibt es genug:

  • Eintracht Frankfurt 1993/94: Erst Herbstmeister, am Ende nur Platz 5
  • Hansa Rostock 1991/92: Im Winter noch in der Tabellenmitte, am Ende der Abstieg
  • Bayer 04 Leverkusen 2009/10: 17 Spieltage Tabellenführer, am Ende nur Platz vier
  • TSG 1899 Hoffenheim 2008/09: Herbstmeister als Aufsteiger, doch am Ende nur Platz sieben

Gut möglich also, dass es den Roten Bullen am Ende genau so ergeht. Hierbei ist vor allem das Beispiel Hoffenheim interessant: Als Aufsteiger in der Saison 2008/09 schaffte es das Team, sich die Herbstmeisterschaft zu sichern. Doch die Rückrunde verlief völlig anders, und so reichte es am Ende noch nicht einmal mehr für einen internationalen Startplatz. Und auch Hoffenheim war zu Beginn eine Mannschaft, die reichlich polarisierte und den Traditionsvereinen ein Dorn im Auge war.

RB Leipzig gibt sich als guter Verlierer

Die Sachsen sparten nach dem Spiel nicht mit Selbstkritik und schoben den Schwarzen Peter weder der Roten Karte für Forsberg, noch dem Strafstoß zu. Trainer Ralph Hasenhüttl war sehr offen:

„In der ersten Halbzeit hatten wir keine Chance. Selbst mit unserer besten Leistung wäre es wahrscheinlich schwer geworden. Sicherlich war der eine oder andere Spieler auf dem Platz, der nicht topfit war. Den Schuh ziehe ich mir an. Unser System funktioniert nur dann, wenn wir mit allen Mann synchron agieren. Das war heute nicht der Fall. Wenn Bayern dann ernst macht, dann ist das für uns nicht zu verteidigen.“

Bezüglich des Platzverweises meinte er: „Da brauchen wir nicht drüber reden. Er hat selber gemerkt, dass er was falsch gemacht und damit der Mannschaft keinen guten Dienst erwiesen hat. In dem Moment war das Spiel eigentlich schon entschieden. Da muss er wegbleiben und den Gegner laufen lassen. Jetzt fehlt er uns ein paar Spiele, aber wir machen alle Fehler. Deswegen brauchen wir ihn jetzt nicht verteufeln.“ Forsberg war gegen Lahm von hinten mit einer Grätsche eingestiegen, ohne auch nur den Hauch einer Chance zu haben, dabei den Ball zu bekommen. Damit war auch die Chance endgültig von Tisch, das Spiel noch einmal drehen zu können. „Es war eine Lehrstunde für uns. Wir haben keine Chance gehabt. Wir waren nicht ganz bereit, alles auf den Platz zu legen. Die Münchner waren einfach besser“ gab auch der dänische Offensivspieler Yussuf Poulsen ohne Umschweife zu. Kapitän Willi Orban schlug in die gleiche Kerbe: „Wir hatten uns viel vorgenommen, es wurde aber nicht das Spiel, das wir uns vorgenommen haben. Bayern war heute einfach besser und hat auch in der Höhe verdient gewonnen.“ red-bull-arena-leipzig

Kein Grund für Pessimismus

Allerdings haben weder die Fans, noch die Verantwortlichen bei den Sachsen einen Grund, jetzt zu resignieren. Im Gegenteil: Die Niederlage kann auch als Lektion verstanden werden, ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung dieser sehr jungen Mannschaft. Immerhin hat RB Leipzig eine fantastische Hinrunde abgeliefert:

  • Elf Siege
  • Zwei Niederlagen
  • 31:15 Tore
  • 36 Punkte
  • Nach 16 Spieltagen als Aufsteiger auf dem zweiten Tabellenplatz

Außerdem ist die gute Leistung weniger darin begründet, dass es eine große Welle der Euphorie zum Beginn der Saison gegeben hat. Der Verein verfolgt einen Plan, und das schon seit langer Zeit. Langsam aber sicher wurde ein Team geformt, das den Anforderungen der 1. Liga genügen kann und sich durch eine hohe Qualität auszeichnet. Sportdirektor Ralph Ragnick und die anderen für die Mannschaftsaufstellung verantwortlichen haben ganze Arbeit geleistet. Statt wie die anderen Spitzenvereine Bayern München, Borussia Dortmund, Leverkusen oder Schalke, viel Geld in bereits etablierte Spieler zu stecken, hat der Verein mit verhältnismäßig wenig Mitteln eine Top-Truppe zusammengestellt, die außerdem auf Grund des Altersdurchschnitts eine grandiose Zukunft vor sich hat. Zum Vergleich: Beim deutschen Rekordmeister haben die Spieler einen Altersdurchschnitt von 27 Jahren, bei den Sachsen liegt dieser bei 24 Jahren. Der Wert des Kaders laut transfermarkt.de liegt bei 81,78 Millionen Euro, der FC Bayern München kann 582,25 Millionen Euro an Spielerwert aufbieten. Wir gehen nicht davon aus, dass in der Rückrunde der Absturz der Rasenballsportler erfolgt, im Gegenteil: Das Rennen um den Titel wird dann in eine neue Runde gehen.

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