Marco Sailer ist kein Mann, der sich raushält. Der 30-jährige Stürmer vom Bundesligisten SV Darmstadt 98 ist nicht nur bekennender Bartträger und sorgt mit seinen Auftritten alleine deshalb auf dem Fußballplatz allerorten für staunende Gesichter. Er setzte sich auch vehement für den Tierschutz ein und geht dabei auch soweit, die manchmal etwas militant erscheinende Organisation „Peta“ zu unterstützen. Auch ernährungstechnisch setzt sich der Schwabe mit dem Thema Tierschutz auseinander: Er lebt seit einiger Zeit vegan und beweist damit, dass sich Profisport und diese ebenfalls eher umstrittene Art der Ernährung nicht gegenseitig ausschließen müssen.
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Der lange Weg zum Profi

DarmstadtMarco Sailer begann seine Fußballerkarriere bei Union Heilbronn, für die er bis 2004 auf dem Platz stand. Danach schnupperte er zum ersten Mal Profiluft indem der zu VfR Aalen wechselte. Danach führte ihn sein Weg noch über einige andere Stationen, bis er schließlich 2013 zum SV Darmstadt 98 wechselte und in der vergangenen Saison dann in die 1. Bundesliga aufstieg:

  • SpVgg Greuther Fürth (2009 – 2010)
  • SV Wehen Wiesbaden (2010 – 2012)
  • 1. FC Heidenheim (2012 – 2013)

Inzwischen kann er auf eine bewegte Karriere zurückblicken. Die meisten Spiele bestritt er in der 3. Liga für Ahlen, stand aber auch 98-mal in der Regionalliga Süd, 45-mal in der 2. Bundesliga und viermal in der Hessenliga auf dem Platz. In der 1. Bundesliga kommt er auf aktuell 15 Einsätze und konnte am achten Spieltag beim 2:3 gegen Mainz 05 sein erstes Tor im Oberhaus erzielen. Über eine gesamte Spielzeit war Sailer aber erst einmal eingesetzt. Am zehnten Spieltag stand er gegen den VfL Wolfsburg zum ersten Mal volle 90 Minuten auf dem Platz.

Der Wandel zur veganen Lebensweise

Doch Fußball ist ohnehin nicht alles für den sympathischen Sportler. Sein politisches Engagement für die Rechte von Tieren nimmt ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben ein. Ungewöhnlich sind aber vor allem sein veganer Lebensstil und sein Verzicht auf tierisches Eiweiß, was als Fußballprofi sicherlich nicht ganz einfach ist. Einzig bei Getränken muss er sich kaum einschränken sagte er jüngst gegenüber Deutschland Radio:

  • „Bei Getränken gibt es eigentlich nichts, was ich nicht trinken kann beziehungsweise was ich nicht vorher schon getrunken habe. Klar, ersetze ich dann den normalen Kakao, den ich mit tierischer Milch getrunken habe, ersetze ich jetzt mit Sojamilch.“

Seit Anfang 2015 lebt er nun vollkommen vegan, berichtet aber auch von einigen Problemen während der Umstellung:

  • „Ja, es war so ein fließender Übergang. Es hat begonnen Anfang Januar dieses Jahres. Damals war dann auch aber auch eine schwierige Zeit, Trainingslager in der Türkei und ich habe mich selber noch nicht 100 Prozent ausgekannt, was ich wie jetzt machen muss und dann habe ich mich so ein bisschen reingefühlt und 100 Prozent vegan jetzt seit Juni, würde ich sagen, ja.“

Das Problem mit dem Eiweiß, dass als Spitzensportler unumgänglich ist, löst er mit der Einnahme von veganem Eiweißpulver. Die ersten Wochen ging es ihm allerdings wie einem Raucher auf Entzug:

  • „… und wenn man mal eine Zeit lang drin ist und sich dann gut fühlt und ich dann auch die Übergangsphase kenn wo ich sage: Hey, ich habe jetzt gerade keine Alternative, jetzt esse ich ein Stück Fleisch und mir ging es halt hinterher magentechnisch nicht so gut, dann ist dann die Zeit auch vorbei, wo ich dann irgendwas hinterhertrauere.“

Sailer ist aber nicht der Typ, der anderen mit der Moralkeule kommt. Seiner Meinung nach müsse jeder nach seiner eigenen Fasson leben dürfen, egal ob vegan, vegetarisch oder mit Fleisch.

  • „Weil ich glaube, dass es wichtig ist, dass man jeden akzeptiert. Jeder Mensch hat das Recht, das auszuprobieren und die Meinung zählen zu lassen. Das liegt mir am Herzen: Das sich jeder so akzeptiert wie er ist und sich Gedanken darübermacht, was in seinem Umfeld passiert und vielleicht auch ein Stück weiterdenkt. Und ich glaube, dann können wir alle dazu beitragen, dass das Gesamte besser wird.“

Zusammenarbeit mit „Peta“

Besondere mediale Aufmerksamkeit erreichte der Fußballer mit seinem Youtube Video, dass er zusammen mit der Tierrechtsorganisation „Peta“ gedreht hat. Er präsentiert sich hier mit seinem Bart und dem Motto „Ich trage keinen Pelz, ich trage Bart“. In dem Video macht Sailer auf die unwürdigen Missstände aufmerksam, unter denen Nerze und andere Tiere, deren Haut als Kleidungsstück getragen wird, leben und sterben müssen. Besonders die unmenschlichen Tötungsmethoden machen ihm dabei zu schaffen. Er hofft, dass es auch hierzulande bald Pelzfarmverbot geben wird, so wie es Österreich und Großbritannien bereits vorgemacht hätten.

„Peta“ nicht unumstritten

Die Organisation „Peta“ ist nicht gerade für seichte Methoden der Aufklärung bekannt. Immer wieder geht sie mit teilweise schockierenden Kampagnen an die Öffentlichkeit. Hier einige Beispiele:

  • Im Jahre 2003 gab es in den USA eine Aktion und eine Ausstellung zum Thema „Holocaust auf ihrem Teller“. Es wurden hierbei Bilder aus dem Holocaust den Bildern aus der Massentierhaltung gegenübergestellt. Fotos von Insassen in hölzernen Kojen in Konzentrationslagern wurden neben Hühnern in Käfigen gezeigt und angehäufte Leichen von Holocaustopfern neben einem Haufen toter Schweine.
  • Bei der Aktion zum Thema „Das ist der Rest von ihrem Pelz“ zeigten sich verschiedene Prominente, wie zum Beispiel Christina Applegate, Vanessa Petruo, Sophie Ellis Bextor oder Alexandra Kamp, mit dem gehäuteten Kadaver eines Fuchses
  • Seit 2002 veranstaltet die Organisation in der nordspanischen Stadt Pamplona einen „Nacktlauf“, bei dem zum Beispiel im Jahr 2006 rund 1000 Aktivisten teilweise nackt durch die Stadt liefen, als Gegenveranstaltung zum dort jährlich stattfindenden Stierlauf
  • Auf einem Flyer, dass in Schulen an Kinder verteilt wurde, kamen teilweise sehr drastische Methoden zum Einsatz, auf einem war beispielweise zu lesen: „Da dir dein Papa falsche Lektionen darüber gibt, was richtig oder falsch ist, solltest du ihm beibringen, dass Angeln Mord ist. Und solange dein Papa nicht gelernt hat, dass mit so etwas nicht zu spaßen ist, solltest du deine Hündchen und Kätzchen von ihm fernhalten. Er ist so besessen davon, Tiere zu töten, dass diese die nächsten sein werden, die dran glauben werden.

Foto: wikimedia/Thorsten Halm

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