Es ist gar nicht so leicht, die Affären die sich in den letzten Wochen rund um die FIFA und den DFB ranken zu toppen - doch der Skandal in der Leichtathletik hat es geschafft. Der Grund: Hier geht es um die Grundwerte des Sports.
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Berichte um Korruption und mehr gehören fast schon zum Alltag

RusslandAn die fast täglichen Berichte über Sportfunktionäre, die sich persönlich bereichern, bestechen und ihren Verwandten Pöstchen zukommen lassen, hat man sich schon gewöhnt. Somit ist auch niemand mehr überrascht, wenn es zu Verhaftungen kommt oder Sportler auffliegen, die chemisch nachgeholfen haben. Um es kurz und deutlich auszudrücken: Es ist einfach nichts Neues – der Sport ist verseucht, und zwar von Korruption und Doping. Die Folge, dass Publikum „ermüdet”.

Aber was im November durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) aufflog und in einem immensen Bericht veröffentlicht wurde, das wies eine ganz neue Dimension auf. So haben sich Spitzenfunktionäre des Weltleichtathletikverbandes IAAF in Kooperation mit dem russischen Staat von Dopingbetrügern bezahlen lassen, damit es zur Vertuschung von Testergebnissen kam. Laut dem Bericht der Wada sollen mehr als 1.400 Proben zerstört worden sein und in Moskau gab es ein Schattendopinglabor, welches zwecks Vertuschung eine Vorsortierung vornahm.

Das ist der erste Fall, wo Doping und Korruption zusammen auftreten und da ist auch ein einmaliger Vorgang in der Sportgeschichte und eine einmalige Katastrophe. Erneut wurde durch den Bericht belegt und das so klar wie nie zuvor: Der Sport ist verrottet und wird von der Kriminalität beherrscht! Doch dieser Skandal ist anders, denn es hört nicht bei den korrupten Funktionären auf, die sich die Taschen vollstopfen, sondern es geht an den Kern des Wettbewerbs, an die Grundfeste des Sports und um die Leistungen im Leichtathletikstadion. Das was im Stadion passiert, am Diskusring, bei der Leistung auf der Bahn oder der Weitsprunggrube: Es ist eine Täuschung und jeder weiß Bescheid. In diesem Ausmaß ist es neu!

Wie reagierte Russland auf den Bericht der Wada?

Ganz einfach, in weiten Teilen mit Ablehnung und Trotz. Der Kreml-Sprecher Dimitri Peskow erklärte kurz nach der Veröffentlichung des Berichts, dass dieser nicht stichhaltig sei. Auch der Dopinganalytiker Rodschenkow, der schwer in Bredouille geriet, maulte über die Autoren des Berichts und erklärte, dass es sich bei denen um „drei Idioten” handeln würde, die nicht von der Arbeit eines Labors verstehen. Auch Sportminister Witali Mutko äußerte sich und erklärte, dass es in dem Bericht keine neuen Tatsachen gebe. Dem fügte er hinzu, dass nicht bestritten würde, dass es Probleme gibt, aber diese habe die ganze Welt ebenso. Selbst die russischen Medien standen dem bei und so wurde von der „Moskowski Komsomolez” behauptet, dass es sich bei Doping um einen unverzichtbaren Teil des professionellen Sports handelt. Weiter wurde geschrieben, dass andere Nationen nur über bessere Mittel verfügen, um das zu verschleiern. Der „Kommersant” kommentierte, dass die Veröffentlichung des Berichts nicht bedeutet, dass Russland eine harte Strafe erhält – doch damit hatte die Zeitung nicht recht, wie wir heute wissen.

War die Fußball-WM in Russland jemals in Gefahr?

Das wohl kaum, denn die FIFA hat selbst nicht gerade wenige Probleme zu lösen – wie Richard Pound unkte. Doch die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes hatte im November bereits aufgehorcht. Witali Mutko, der Sportminister Russlands und zugleich treuer Vertrauter von Staatspräsident Wladimir Putin, ist in Russlands Dopingsystem der Mittäterschaft beschuldigt. Mutko ist ein mächtiger Mann im Weltsport, der eine Vielzahl von ansehnlichen Ämtern belegt. Zugleich ist er auch der Chef des russischen Fußballverbandes, Chef des WM-Organisationskomitees und Mitglied in den Exekutivkomitees der UEFA und der FIFA. Von Seiten des Kreml hieß es, dass sich die Frage nach dem Rücktritt von Mutko nicht stellt.

Die ersten Rücktritte kamen schnell

DoppingNur einen Tag nach der Veröffentlichung des Berichtes der Wada, kam es zum Rücktritt von Gregori Rodschenko, dem Leiter der Moskauer Anti-Doping-Labors sowie von dem früheren Weltverbandschef Lamine Diack als IOC-Ehrenmitglied.

Bei Gregori Rodschenko handelt es sich um eine der zentralen Figuren in dem Skandal und er gab laut dem Wada-Bericht zu, die Beseitigung von 1417 Dopingproben russischer Sportler angewiesen zu haben. Die erste Konsequenz, die aus diesem Skandal von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gezogen wurde, war, dem Labor sofort die Zulassung zu entziehen. Auch der frühere Leichtahtletik-Weltverbandschef Lamine Diack trat unterdessen als Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees zurück. Auch der Senegalese steht unter Korruptionsverdacht und reagierte mit seinem Rücktritt auf die vorläufige Suspendierung durch das IOC-Exekutivkomitee. So soll der ehemalige Präsident der IAAF Dopingfälle – auch russische – vertuscht und dafür hohe Summen als Gegenleistung erhalten haben. Gegen den 82-jährigen wurde von der französischen Justiz Anklage wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche erhoben. Insgesamt war Diack bis 2014 insgesamt 15 Jahre IOC-Mitglied und wurde danach Ehrenmitglied.

Die WADA-Delegation in Moskau

Russlands Leichtathletik versucht nun mit Hilfe der internationalen Experten einen Neustart im Dopingskandal. Die WADA-Kommission befindet sich in Moskau und die ersten Rücktritte kamen gleich nach der Veröffentlichung des WADA-Reports. Nun hat die WADA ihre Arbeit in Moskau aufgenommen um Lösungen zu finden, damit der Dopingskandal in der russischen Leichtathletik überwunden werden kann.

So berieten die Experten über die Zukunft der russischen Kontrollbehörde RUSADA, wie Alexander Schukow, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitee (NOK) Russlands bekannt gab. Zudem erklärte er, dass er hofft, dass es gemeinsam mit den Experten gelingt, die Voraussetzungen zu schaffen, dass Russland an Olympia 2016 teilnehmen kann/darf. Wegen der Verstöße gegen die Dopingregeln hatte der Weltverband IAAF die russischen Leichtathleten pauschal gesperrt.

Eine der wichtigsten Personalentscheidungen war der sofortige Rücktritt des umstrittenen RUSADA-Chef Ramil Chabrijew, der sich nach eigenen Angaben zukünftig verstärkt um die Gesundheitsforschung kümmern will. Die Nachfolgerin von Chabrijew, wurde die bisherige RUSADA-Abteilungsleiterin Anna Anzeliowitsch ernannt. Des Weiteren teilte auch der ranghohe Sportfunktionär Valentin Balachnitschjow mit, dass er sein Amt im NOK-Exekutivrat aufgeben wird. Auch er war im Zuge des Dopingskandals in die Kritik geraten und deswegen bereits als Präsident des russischen Leichtathletikverbands zurückgetreten.

Ein Ausländer an der Spitze der RUSADA?

Der NOK-Chef Schukow kündigte zudem weitere Veränderungen an und nach seiner Aussage, kann er sich auch einen Ausländer an der Spitze der RUSADA vorstellen. Für ist die Hauptsache, dass die Arbeit transparent ist, erklärte der Vertraute von Staatspräsident Wladimir Putin. Die kollektive Sperre der russischen Sportler ist seiner Ansicht nach unfair und nach seiner Ansicht sollen die bestraft werden, die an der Einnahme verbotener Substanzen beteiligt sind. Dem fügte er hinzu, dass Doping „hart bekämpft” werden soll, doch gleichzeitig müssen die Rechte der Sportler, die sauber sind, geschützt werden. Das Sportministerium in Moskau kündigte zudem an, dass Russland bei der Reform der Dopingkontrollen von Großbritannien unterstützt wird.

Kann sich Russland rehabilitieren bis Olympia 2016?

Der IOC-Präsident Thomas Bach erklärte im November bereits, nachdem die russischen Leichtathleten suspendiert wurden, dass er zuversichtlich ist, dass der Verband seine Hausaufgaben machen werde und sollte das nicht der Fall sein, so gebe es auch bereits einen Plan B.

Es dürfte sicher sein, dass die russischen Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im nächsten Jahr dabei sind. Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) traf sich bereits mit dem Chef-Aufräumer des russischen Sports, Alexander Schukow, dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees. Beide gaben sich Mitte November bereits optimistisch, dass die Vorwürfe bis zu den Sommerspielen im August 2016, ausgeräumt sind und der Verband rehabilitiert ist.

Bach erklärte, dass man zuversichtlich sei und dass die Initiativen die vom russischen OK vorgeschlagen wurden, gemeinsam mit den verantwortlichen Organisationen WADA und IAAF sobald wie möglich diskutiert würden, damit es zu einer Übereinstimmung kommen, um so die Teilnahme der sauberen russischen Leichtahtlethen an den Olympischen Spielen zu ermöglichen. Von Seiten Schukow’s wurde versprochen, dass alle dopenden Athleten gesperrt, die Beteiligten bestraft und die vor allem die sauberen Athleten geschützt würden.

Wie es nun weitergehen wird im russischen Dopingskandal, dass kann nur abgewartet werden. Wird Alexander Schukow seine Versprechungen halten und hart gegen die Doping-Sünder angehen und die schützen die „sauber” sind. Eines ist sicher, es wird noch viel passieren bis zu Olympia 2016!

Foto: shutterstock/Bildnummer:319717019-Urheberrecht: SOMKKU & Bildnummer:299162012-Urheberrecht: FEDELE FERRARA

2 thoughts on “Rücktritte in Russland – ist der Weg zu einem dopingfreien Sport in Russland nun tatsächlich frei?

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