Was für ein Spiel: Jeder neutrale Beobachter des Rückspiels des Achtelfinales der UEFA Champions League zwischen dem FC Barcelona und dem FC Paris Saint-Germain wurde Zeuge eines regelrechten Fußballkrimis. Jetzt, nachdem die Partie beendet ist und feststeht, dass sich die Katalanen mit ihrem 6:1 Erfolg (nach einer 0:4 Niederlage im Hinspiel) für das Viertelfinale der Königsklasse qualifizieren konnten, hadern die Verlierer mit den Leistungen des Schiedsrichters Deniz Aytekin, die Sieger feiern wahrscheinlich noch immer den vielleicht größten Sieg in der Vereinsgeschichte des FC Barcelona. Dabei spielt es für beide Seiten derzeit keine Rolle, wie umstritten die Tore der Spanier gewesen sind - Abseits, ungerechtfertigte Strafstöße etc - denn Spiel ist Spiel und die Entscheidungen der Unparteiischen sind, wie wir so schön sagen, Tatsachenentscheidungen. Doch während sich die Spanier auf die nächste Runde vorbereiten können, müssen die Franzosen unverrichteter Dinge wieder mit dem Ligaalltag klarkommen - und selbst da könnte es besser laufen. Für Trainer Unai Emery könnte die Zeit bei PSG bald beendet sein, die Niederlage wird Spuren hinterlassen.
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Unai Emery reagiert

PSG-Trainer Unai Emery übernahm nicht selbstlos die Verantwortung für das 1:6 Debakel am vergangenen Mittwoch, sondern ging auch mit seinen Spielern hart ins Gericht. Schließlich verspielten diese am Ende noch zwei Minuten vor dem regulären Ende der Spielzeit einen 5:3 Vorsprung (inklusive dem 4:0 Sieg aus dem Hinspiel). Ab der 88. Minute schien PSG aber zusammenzubrechen und erlaubte den Spaniern noch, drei Treffer zu erzielen. Die Spieler waren am Boden zerstört, doch Emery gab nach der Partie zu verstehen, dass sie die Niederlage selbst zu verantworten hätten. „In den letzten Minuten haben wir alles verloren, wofür wir so hart gearbeitet haben. Es gibt keine Entschuldigung für das, was in den letzten Minuten passiert ist. Es war Alles oder Nichts. Wir müssen akzeptieren, dass wir einen großen Vertrauensvorsprung aus dem Hinspiel verspielt haben, wir haben es nicht hinbekommen. Man lernt aus negativen Erfahrungen für die Zukunft und dies war eine sehr negative Erfahrung für die Spieler, für mich und für unser ganzes Team.“ Emery fügte aber auch hinzu, dass Barca die Unparteiischen auf ihrer Seite hatte, um das undenkbare doch noch zu schaffen. Luis Enriques Mannschaft bekam zwei äußerst umstrittene Strafstöße zugesprochen. Doch auch das wird Emery eventuell nicht davor bewahren, sich bald einen neuen Job suchen zu müssen. unai-emery

Die Stimmung in Frankreich

In Frankreich hängt der Haussegen nach dem Spiel natürlich schief. Vor allem die Medien lassen kein gutes Haar an den Leistungen des Serienmeisters:

  • L’Équipe: „PSG – ein historisches Schiffswrack“
  • Le Figaro: „Historisches Fiasko – Paris Saint-Germain hat alles vermasselt.“
  • France Football: „Ein Untergang, der seine Spuren hinterlassen wird. Schon wieder sieht die Mannschaft von PSG ihre großen Träume davonfliegen. Eine enorme Schmach, die lange in den Köpfen der Pariser bleiben dürften.“
  • Le Parisien: „Der Absturz. Mit diesen Prügeln hat Paris St. Germain Champions-League-Geschichte geschrieben. Von dieser schändlichen Erniedrigung wird sich der Verein nicht mehr erholen.“
  • Ouest France: „Und am Schluss hat Barca es doch noch geschafft! Paris hat völlig den Faden verloren und wurde in der 95. Minute von der eigenen Mannschaft eliminiert.“
  • Courrier de l’Ouest: „Ein Albtraum für Paris. Barcelona ist eben kein normaler Klub und hat Paris in einem aufgepeitschten Camp Nou das Leben zur Hölle gemacht.“

Klubchef Nasser Al-Khelaifi vermied in einer Stellungnahme ein klares Bekenntnis zu seinem Trainer: „Ob er noch haltbar ist? Das ist nicht der Moment, um darüber zu sprechen. Nach diesem Spiel sind wir alle enttäuscht.“ Dadurch gibt es natürlich ganz viel Raum für Spekulationen. Bei Eurosport Paris meinte Fußballexperte Maxime Dupuis, dass „Emery an Kredit verloren hat“, glaubt aber nicht an eine vorzeitige Ablösung des 45-Jährigen. „Das wäre zu früh, PSG kann auch nicht jedes Jahr den Trainer wechseln, wenn es sich weiterentwickeln will. Paris hat es nicht verstanden, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und dem enormen Druck und der Aggressivität von Barca etwas entgegenzusetzen.“ Ein kleines Stückchen Schuld gab Depuis auch dem Torhüter der Franzosen, dem Deutschen Kevin Trapp: „Man kann bei den letzten fünf Toren keine Wunder von ihm verlangen, aber mit seiner Unentschlossenheit beim ersten Barca-Treffer durch Luis Suárez nach drei Minuten hat er das Gesicht des Spiels geändert“, so Depuis.

Meisterschaft in Gefahr?

Der FC Paris Saint-Germain ist in den vergangenen vier Jahren jeweils Meister geworden, doch dieses Mal läuft die Saison nicht im Entferntesten so souverän, wie noch in den Jahren zuvor. Für die Spannung in der Ligue 1 ist das natürlich zuträglich, doch für PSG kommt das einer missratenen Spielzeit gleich. In der vergangenen Saison wurde PSG mit einem sagenhaften Vorsprung von 31 Punkten französischer Meister, in der laufenden Saison stand die Mannschaft noch nicht einmal an der Tabellenspitze. Immer wieder wurde das Team von Niederlagen und unnötigen Unentschieden aus der Bahn geworfen, derzeit sieht es in der Tabelle wie folgt aus:

  • AS Monaco (65 Punkte)
  • FC Paris Saint Germain (62 Punkte)
  • OGC Nizza (62 Punkte)
  • Olympique Lyon (47 Punkte)

Alles läuft also auf einen Dreikampf am Ende der Saison hinaus, wobei noch lange nicht klar ist, dass die Hauptstädter am Ende auch die Meisterschaft gewinnen werden. Momentan läuft es zwar gut und PSG hat seit zehn Spielen nicht mehr verloren, aber das Team bewegt sich auf einem schmalen Grat und die Niederlage in Spanien kann sich auch negativ auf Stimmung und Moral auswirken.

Fazit: Emery behält seinen Job – vorerst

Unserer Auffassung nach muss Emery noch nicht um seinen Job bangen. Das wird erst dann akut, wenn die Mannschaft auch auf nationaler Ebene versagt. Noch ist PSG in den beiden Pokalwettbewerben vertreten, die Aussichten auf die Meisterschaft sind aussichtsreich. Foto:wikimediaБогдан Заяц

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