Die Tischtennis Europameisterschaft in Budapest ist gerade zu Ende gegangen. Der Deutsche Tischtennis Bund hat allen Grund, enttäuscht zu sein: Zwar gab es insgesamt zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze, doch vor allem die deutschen Damen blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Ein Rückblick.
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Die große Überraschung

Es war der vierte Tag der EM, als es passierte: Titelverteidiger und die große Hoffnung des DTTB Dimitrij Ovtcharov musste sich in der zweiten Runde dem Polen Jakub Dyjas geschlagen geben. Der 20-jährige Dyjas, momentan an der 45. Stelle der Weltrangliste, konnte das denkwürdige Match in sechs Sätzen mit 11:13, 11:9, 4:11, 11:5, 11:8 und 11:9 für sich entscheiden. Er spielte dabei sehr stark, sein Gegner hingegen ist noch immer weit weg von seiner einstigen Form. Somit ist der Eindruck bestätigt worden, der das Aus im World Cup gegen Kristian Karlsson hinterlassen hatte. Doch Ovtcharov erwies sich als guter Verlierer und gratulierte seinem Gegenüber artig:

„Ich bin derzeit nach Olympia einfach noch nicht wieder in meiner Topform. Das hat Jakub sich zunutze gemacht, wobei er selbst ganz hervorragend gespielt und deshalb auch verdient gewonnen hat. Allerdings habe ich mir auch selbst das Leben schwergemacht und nach gewonnenem ersten Durchgang den knappen zweiten Satz nicht nach Hause gebracht. Sonst wäre es vielleicht anders gelaufen. Ich wusste, dass ich nach so vielen europäischen Titeln auch mal wieder verlieren musste. Die Welt geht davon nicht unter. Ich muss jetzt sehen, dass ich langsam aber sicher bis zum Jahresende wieder zu meiner normalen Form finde.“

„Dima“ trifft in der Champions League im Trikot seines Heimatvereins Orenburg in Kürze erneut auf den Polen, der für Ochsenhausen spielt. timo-boll

Und die nächsten Enttäuschungen

Doch die Niederlage von Ovtcharov war nicht die einzige Enttäuschung bei den Tischtennis Herren. Auch

  • Benedikt Duda
  • Patrick Franziska

Schieden vorzeitig aus. Dabei war die Niederlage von Franziska gegen Emmanuel Lebesson nicht ganz unerwartet (1:4). Mehr Gegenwehr leistete Benedikt Duda, dem beim 11:6, 5:11, 9:11, 12:10, 10:12, 11:9 und 6:11 nicht viel fehlte, um gegen Marcos Freitas eine Überraschung hinzubekommen. An diesem für die Herren eher enttäuschenden Tag schafften es die vier Damen, alle ihre Zweitrunde Duelle zu gewinnen. Alle vier kamen ins Achtelfinale, Kristin Silbereisen gelang ein Fünf-Satz-Sieg gegen Liu Jia und Han Ying gewann gegen die Portugiesin Shao Jieni mit 4:1. Shan Xiaona gewann gegen die Russin Yulia Prokhorova mit 4:0 und mit dem gleichen Ergebnis konnte sich Petrissa Solja gegen die Slowakin Barbora Balazova durchsetzen. Sabine Winters gewann ihr Duell gegen die Russin Yana Noskova mit 4:1.

Ereignisreicher Samstag

Am Samstag dann der Super GAU für den DTTB. Drei Spielerinnen hatten den Sprung ins Viertelfinale erreicht, nur

    • Sabine Winter 1:4 gegen Elizabeta Samara)
    • Shan Xiaona (2:4 gegen Matilda Ekholm)

Blieben auf der Strecke. Allerdings konnte keine der drei Viertelfinalistinnen die hohen Erwartungen erfüllen. Selbst die an Nummer 1 gesetzte Han Ying gin baden. Völlig überraschend musste sie sich der Türkin Hu Melek mit 2:4 geschlagen geben. Petrissa Solja verlor einen wahren Tischtennis Krimi gegen die Portugiesin Yu Fu (3:4) und Kristin Silbereisen verlor gegen die Rumänin Samara nach sechs Sätzen.

Die Erfolgserlebnisse

Ja es gab sie, die Erfolge des deutschen Tischtennis Bundes. Doch es waren eben viel weniger, als erhofft und erwartet worden waren. Timo Boll bewahrte den DTTB vor einem Debakel und sorgte für die einzige Medaille im Einzel. Er kämpfte sich trotz seiner schlechten Form bis ins Halbfinale und hatte dadurch bereits am Samstag die Bronzemedaille sicher. Der ehemalige Weltranglistenerste gewann im Achtelfinale gegen den Dänen Jonathan Groth (4:3) und im Viertelfinale gegen den Finnen Benedek Olah (4:2). Im Halbfinale musste der 35-jährige dann aber gegen den Franzosen Simon Gauzy beim Stand von 1:2 verletzungsbedingt aufgeben.

„Es ist mir im zweiten Satz wieder in den Nacken gefahren. Es ist die gleiche Stelle wie bei Olympia. Nachdem es sich nicht wieder legte, habe ich vorsichtshalber aufgegeben“

so Boll nach dem Ende des Spiels. Die Vorsichtsmaßnahme ist wohl vor allem der bevorstehenden Heim WM 2017 (29.Mai bis 5. Juni) in Düsseldorf geschuldet. „Die WM ist für mich der Saisonhöhepunkt, auf den ich richtig heiß bin. Deswegen wollte ich nicht erneut eine längere Pause riskieren.“ Auch Bundestrainer Roßkopf war mit dem Abbruch einverstanden:

„Timo war nicht gut vorbereitet, hat aber dennoch entspannt eine gute EM gespielt. Andere denken in seinem Alter an die Zeit nach dem Sport. Er macht sich Gedanken, wie er sich noch verbessern kann.“

Die Damen konnten am Ende dann doch noch eine Medaille holen.

      • Kristin Silbereisen
      • und Sabine Winter

Konnten im Damen-Doppel gegen das Berliner Olympia Duo Petrissa Solja und Shan Yiaona mit 4:3 durchsetzen. Es war der insgesamt vierte Triumph im Damen-Doppel bei einer EM in der 58-jährigen Geschichte des DTTB. Eine weitere Goldmedaille für einen deutschen Sportler sicherte sich das Herren-Doppel mit Patrick Franziska und dem Dänen Jonathan Groth. Das Duo siegte gegen die Polen Jakub Dyjas und Daniel Gorak mit 4:2. tischtennis-frauen

Enttäuschung beim DTTB

DTTB-Sportdirektor Richard Prause zog nach der Europameisterschaft eine ernüchternde Bilanz:

„Unser Fazit fällt durchwachsen aus. Vier Medaillen sind ein ordentliches Ergebnis. Aber auch wenn ‘Dima’ Ovtcharov bald wieder der dominierende Spieler in Europa sein wird, sind wir mit nur einem Spieler im Herren-Achtelfinale nicht zufrieden, und bei den Damen hatten wir uns mit den Nummern eins bis drei der Setzliste auch etwas mehr erhofft. Das war eine anständige EM, auch wenn wir uns wünschen, in allen Wettbewerben Medaillen zu gewinnen“

Fotos: By © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22143041 & By Ralf Roletschek (talk) – Infos über Fahrräder auf fahrradmonteur.de – Own work, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20065062

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