Eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Klar ist jedoch: Es hat bereits einige Fälle von positiven Dopingtests gegeben. Sportler aus China, Bulgarien und Polen wurden bereits überführt. Bisher gab es noch keine Olympiade, bei der es nicht zu einem Dopingskandal gekommen ist. Mit diesem Text wollen wir uns etwas eingehender mit der Materie befassen und einige aktuelle und vergangene Fälle beleuchten.
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Die Geschichte des Dopings bei Olympia

Es ist eines der Hauptprobleme bei olympischen Spielen: Die unerlaubte Leistungssteigerung durch Doping. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen viele Athleten, sich mit Drogen zu pushen – vor allem Kokain war ein weit verbreitetes Mittel. So gab es zum Beispiel den Fall des US-amerikanischen Leichtathleten Thomas Hicks, der bei den Sommerspielen 1904 in St. Luis den Marathonlauf gewinnen konnte. Die sportmedizinischen Erkenntnisse der damaligen Zeit wirken heutzutage geradezu grotesk:

  • Bei Kilometer 24 wollte er Wasser trinken – bekam aber nur einen Schluck destilliertes Wasser, um sich den Mund auszuspülen
  • Drei Kilometer später bekam er ein Milligramm Strychnin (heute auf der Dopingliste) mit einem Eiklar
  • Bei Kilometer 32 bekam er nochmals ein Milligramm Strychnin mit zwei Eiern und einem Schluck Brandy, außerdem wurde sein Körper mit warmen Wasser abgerieben
  • Auf der letzten Meile wurde diese Prozedur noch einmal wiederholt

Der erste und bisher einzige dem Doping zuzuschreibende Todesfall ereignete sich bei den Spielen 1960 in Rom, als der dänische Radsportler Knud Enemark Jensen vom Rad fiel und später starb. Die Autopsie ergab, dass er mit Amphetaminen gedopt gewesen war. Daraufhin begannen mehrere Sportverbände regelmäßige Dopingtests durchzuführen, 1967 folgte das IOC diesem Beispiel. Der Schwede Hans-Gunnar Liljenwall war der erste Sportler, der des Dopings überführt werden konnte. Er musste seine Bronzemedaille im Modernen Fünfkampf zurückgeben, da er zuvor Alkohol eingenommen hatte. Für den größten Skandal allerdings sorgte 1988 der Kanadier Ben Johnson.

Die Akte Ben Johnson – der größte und spektakulärste Einzelfall

Bei den Olympischen Spielen in Seoul gewann Ben Johnson vor seinem Konkurrenten Carl Lewis aus den USA den 100 Meter Lauf in 9,79 Sekunden – Weltrekord. Kurze Zeit später jedoch das böse Erwachen. Schon länger hegten Kritiker den Verdacht, die für einen Sprinter ungewöhnlich große Muskelmasse von Johnson können nur von der Einnahme verbotener Substanzen herrühren. Und tatsächlich wurde bei Johnson das verbotene Stanozolol nachgewiesen, ein synthetischer, anaboler und steroider Stoff. Der Kanadier musste daraufhin seine Goldmedaille zurückgeben und wurde für zwei Jahre von allen Wettbewerben ausgeschlossen. Doch 1993 wurde er in Montreal wieder des Dopings überführt – und verbüßt seither eine lebenslange Sperre. Rio 2016

Erste Dopingfälle auch bei den Spielen in Rio

Alle reden nur von Russland und dem Staatsdoping – doch von der Öffentlichkeit und den meisten Medien kaum beachtet werden die aktuellen Fälle von Doping bei den olympischen Spielen. Der Internationale Sportgerichtshof schloss am vergangenen Freitag

  • den polnischen Gewichtheber Tomasz Zielinski
  • und die bulgarische Leichtathletin Silvia Danekowa

von den Sommerspielen aus. Beide waren positiv getestet worden. Zielinski, der in der Klasse bis 94 Kilogramm starten sollte, wurde positiv auf Anabolika getestet. Die 3000-Meter-Hindernissläuferin Danekowa war mit EPO-Mitteln gedopt. Und in einem weiteren Fall wurde die chinesische Schwimmerin Xinyi Chen vorläufig suspendiert. Bereits am Sonntag, dem 7. August, wurde bei ihr das Diuretikum Hydrochlorothiazid nachgewiesen, das als maskierendes Mittel für Dopingsubstanzen genutzt wird. Erst am Ende der Wettbewerbe will der CAS in ihrem Fall eine Entscheidung treffen.

Auch ein Trainer unter Doping Verdacht

Der kenianische Leichtathletik Trainer John Anrah hatte sich in der Athleten-Mensa als der 800.Meter-Läufer Ferguson Rotich ausgegeben. Angeblich sei dies geschehen, um dort frühstücken zu können, doch es erweckt eher den Anschein, als wollte Anrah für Rotich den Dopingtest durchführen. Allerdings sei dies wohl nicht passiert, wie IOC-Sprecher Mark Adams klarstellte:

„Es ist klar, dass er keinen Dopingtest für den Athleten gemacht hat.“

Gewichtheben

Gewichtheben – die Merkwürdigkeiten

Gewichtheben gilt als eine der typischsten olympischen Disziplinen überhaupt. Und selbst ungeübten Zuschauern sollte beim Anblick dessen, was da in Rio geschieht, klarwerden, dass hier kein Athlet ohne Doping überleben kann. Zum Beispiel der Gewichtheber Nijat Rachimow aus Kasachstan: Der 23-jährige wurde in Aserbaidschan, seinem Geburtsland, des Dopings überführt, die für ihn verhängte Sperre endete erst im vergangenen Jahr. Bei den Spielen in Rio in der 77-Kilo Klasse stellte er einen neuen Weltrekord im Stoßen auf – er sicherte sich Gold im letzten Versuch, wo er in einem Riesenschritt um zwölf Kilo auf 214 Kilogramm steigerte und damit eine 15 Jahre alte Bestleistung übertraf. Sein chinesischer Gegner war vor diesem Versuch bereits siegesgewiss und rieb sich danach verdutzt die Augen.

Doping – eine ernüchternde Bilanz

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat erst kürzlich die Statistiken für das Jahr 2014 veröffentlicht. Insgesamt wurden 1693 Vergehen registriert – Wahnsinn. Laut der Agentur ist Russland mit 148 Vergehen Sünderland Nummer 1, gefolgt von – Italien mit 123 Verstößen. Auf dem dritten Platz kommt dann Indien mit 93 Vergehen.

  • Insgesamt 109 Sportler aus verschiedenen Ländern verstießen gegen die internationalen Doping-Richtlinien
  • 83 Sportarten waren insgesamt betroffen
  • Leichtathletik liegt mit insgesamt 200 Verstößen auf dem ersten Platz unter den olympischen Disziplinen

Trotz Doping: Diese Dopingsünder gehen in Rio dennoch an den Start

Noch immer ist das Thema Doping an Nummer 1 gesetzt, wenn es um die Spiele in Rio geht. Die russische Schwimmerin Julija Jefimowa, die sich nach einer Doping Sperre ihr Startrecht über 100 Meter Brust erstritt, wurde vom Publikum ausgebuht und von den Kolleginnen geschnitten. Sie holte die Silbermedaille. Doch auch andere ehemalige Dopingsünder sind bei den Spielen in Rio dabei:

  • Justin Gatlin (100, 200, 4×100-m-Staffel, USA): Bereits zweimal war der 34-jährige wegen Dopings gesperrt (2001 und 2006 bis 2010). Seitdem läuft der Olympiasieger von 2004 schneller als je zuvor und gilt mit einer Zeit von 9,80 Sekunden als Herausforderer Nummer 1 von Usain Bolt – der allerdings noch schneller war
  • Shelly-Ann Fraser-Pryce (100, 4×100-m-Staffel, Jamaika): 2010 musste die zweimalige Olympiasiegerin und siebenfache Weltmeisterin eine sechsmonatige Sperre über sich ergehen lassen. Bei ihr wurde das Schmerzmittel Oxycodon nachgewiesen, dass sie nach eigenen Angaben wegen starker Zahnschmerzen einnahm.
  • Sandra Perkovic (Diskus, Kroatien): Die Olympiasiegerin von 2012, Weltmeisterin von 2013 und Europameisterin von 2010 und 2016 wurde 2011 positiv auf das Stimulans-Mittel Methylhexanamin getestet. Sie bestritt die wissentliche Einnahme. Die vier weitesten Würfe in diesem Jahr kamen alle von ihr.
  • LaShwan Merritt (200, 400, 4×400-m-Staffel, USA): 2010 wurde der Olympiasieger und Weltmeister für 21 Monate gesperrt, in diesem Jahr ist der 31-jährige über die 200 und 400 Meter der bisher schnellste Mann der Welt
  • Iwan Tichon (Hammerwurf, Weißrussland): Er hält den Rekord für aberkannte Medaillen: Seinen WM-Titel von 2005 verlor er neun Jahre später, sein Olympia Silber von 2004 musste er ebenfalls wieder abgeben. Auch der EM-Titel von 2006 wurde ihm genommen. Derzeit belegt er den dritten Rang in der Weltrangliste.

Fazit: Es warten noch einige Fälle auf uns

Es wäre schon ungewöhnlich, wenn sich jetzt keine neuen Dopingfälle mehr ereignen würden. Betrogen wird im Sport immer und überall – es geht vor allem für die Verbände um sehr viel Geld, staatliche Förderungen und nicht zuletzt um eine ganze Menge Prestige für die betroffenen Länder. Systematisches Doping ist salonfähig geworden, bestimmte Sportarten wie Gewichtheben, Schwimmen oder Leichtathletik werden immer wieder von solchen Fällen gebeutelt werden. Einige Fälle werden erst viele Jahre später bekannt – wir sollten uns auf noch mehr Doping Fälle in Rio de Janeiro einstellen.

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