Beim Hamburger SV ist Endzeitstimmung angesagt. Der Trainer beschwört den Existenzkampf, der Vorstandsvorsitzende steht immer mehr in der Kritik und der Verein ist nach zehn Spieltagen mit nur zwei Punkten Tabellenletzter. Immer mehr Fans wenden sich von dem Verein ab, obwohl gerade der Anhang des HSV für seine Leidensfähigkeit bekannt ist. Dietmar Beiersdorfer als Vereinschef kommt dabei von Tag zu Tag schlechter weg. Warum untersuchen wir im Folgenden.
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Der tiefe Fall des HSV

Die Saison begann für den Hamburger SV denkbar schlecht. Nachdem der Verein mit auf dem ersten Blick ganz ordentlichen Transfers die Mannschaft aufgemotzt hatte, waren alle Beteiligten noch voller Hoffnung. Doch schon nach dem ersten Spiel begannen die ersten Buhrufe zu erschallen – das 1:1 zuhause gegen den FC Ingolstadt war nicht sonderlich überzeugende. Doch es sollte schlimmer kommen. Und in einer weiteren kritisierten Entscheidung von Dietmar Beiersdorfer münden: Nach fünf sieglosen Spielen wurde Trainer Bruno Labbadia entlassen, eben jeder Labbadia, der die Mannschaft in der vergangenen Saison auf den zehnten Tabellenplatz führte und in der Vorsaison vor dem Untergang bewahrte. Hierfür erntete der Vorstandsvorsitzende und Sportdirektor sehr viel Kritik von Seiten der Fans. Und mit Labbadias Nachfolger, Ex-Hoffenheim Trainer Markus Gisdol, läuft es nicht viel besser, wie seine Bilanz mit dem HSV in der Bundesliga eindrucksvoll zeigt:

  • Hertha BSC – Hamburger SV 2:0
  • Borussia Mönchengladbach – Hamburger SV 0:0
  • Hamburger SV – Eintracht Frankfurt 0:3
  • 1. FC Köln – Hamburger SV 3:0
  • Hamburger SV – Borussia Dortmund 2:5

Beiersdorfer hält dennoch an Gisdol fest:

„Die Bilanz unter ihm ist schlecht, aber unsere Auftritte waren nicht grundsätzlich katastrophal, wir sind von ihm überzeugt.“

hamburger-sv

Labbadia als Sündenbock

Doch die Entlassung von Labbadia war nicht die einzige Entscheidung von Beiersdorfer, die für Unmut sorgte. Auch der Rückzug von Klaus-Michael Kühnes Berater Volker Struth wird direkt ihm angelastet. Der Berater konnte sich mit den Entscheidungsprozessen nicht anfreunden, die beim HSV Gang und Gebe sind. Rainer Calmund, auf dessen Bestrebungen hin Struth als Berater von Kühne an Land gezogen wurde, nimmt seinen Freund ebenfalls in Schutz: „Es tut mir leid, dass ich das Struth an den Hals gehängt habe. Wenn aber kein Tipp umgesetzt wird, dann muss man akzeptieren, wenn Struth nicht weitermacht.“ Tatsächlich war es so, dass alle Tipps zu Vorgehensweisen, strategischen Entscheidungen und Transfers von Beiersdorfer in seiner Doppelfunktion als Sportchef und Vorstandvorsitzender vom Tisch gewischt worden sind. Struth machte unter anderem bereits im Sommer darauf aufmerksam, dass im Kader sowohl ein fähiger Innenverteidiger als auch ein Abräumer im Mittelfeld fehle, so Calmund bei Sport1. Auch die Beschäftigung eines Sportchefs mahnte Struth nachdrücklich an. Doch anstatt sich um diese dringenden Dinge und Themen zu kümmern, engagierte Beiersdorfer Markus Gisdol, unter dem es noch keinen einzigen Sieg gegeben hat.

Die Mannschaft entstand nach seiner Anleitung

Durch seine Tätigkeit als Sportchef, die er seit Mai 2016, also seit der Trennung von Peter Knäbel, innehat, war er der Entscheidungsträger, was den Kader für die laufende Saison angeht. Und dass es mit dieser Mannschaft nicht funktioniert, ja, dass ihr sogar die Bundesliga Tauglichkeit abgesprochen werden muss, kann jeder sehen, der ein wenig von Fußball versteht. Doch statt sich der Verantwortung zu stellen und seinen Rücktritt einzureichen für die ganzen Fehlentscheidungen, die er getroffen hat, lässt er andere über die Klippe springen. Wie eben zuletzt den in der vergangenen Saison noch so erfolgreichen Bruno Labbadia. „Ich stelle mich der Verantwortung und werde das weiter tun.“ Mit diesen Worten erteilte Beiersdorfer allen Forderungen nach einem Rücktritt eine Absage.

Neue Sportchef in Aussicht

Zumindest scheint jetzt der Posten des Sportchefs endlich wieder neu besetzt zu werden. Aber auch dieses Kapitel der HSV-Geschichte lief nicht ohne Streß ab – natürlich nicht. Vier Namen wurden im Vorfeld immer wieder genannt:

  • Horst Heldt
  • Jens Todt
  • Christian Hochstätter
  • Nico-Jan Hoogma

hsv Mit Hoogma wurden die Verhandlungen sogar sehr intensiv, am Ende jedoch verwarfen sich Hoogma und Beiersdorfer – und stellten den Sachverhalt gegensätzlich dar. „Ich habe ihm unter der Woche mitgeteilt, dass wir uns anders positionieren. Er hat es anders ausgelegt“, so Beiersdorfer zu den gescheiterten Verhandlungen. Hoogma dagegen beteuert, er habe aus eigener Initiative die Verhandlungen abgebrochen. Aussage gegen Aussage also. Auch mit Horst Heldt wurde man sich nicht einige, nun rückt der Name Christian Hochstätter immer mehr in den Fokus. Das Problem: Der Manager hat erst jüngst seinen Vertrag beim VfL Bochum bis 2020 verlängert. Und er Zweitligist besteht daher auf eine besonders hohe Ablösesumme – 1 Million Euro stehen im Raum. Bereits 2009 war der jetzt 53-jährige bei den Rothosen im Gespräch. Damals machte aber Bastian Reinhardt das Rennen, aber weder er noch dessen Nachfolger

  • Frank Arnesen
  • Oliver Kreuzer
  • Peter Knäbel

Brachten der Mannschaft Kontinuität. Es gab wohl bei der Vielzahl von Wechseln auf dieser wichtigen Position noch keinen Sportmanager in Deutschland, der nicht mit dem HSV in Verhandlungen stand. Besonders 2011, vor der Verpflichtung von Frank Arnesen, mussten die Hanseaten immer wieder Absagen von allerlei Prominenten anhören. Zu denen gehörten auch Urs Sigenthaler oder Matthias Sammer. 2013 sagte der heutige Geschäftsführer des FC St. Pauli, Andreas Rettig, noch kurz vor der Einigung mit dem HSV ab.

Nur noch ein Wunder kann dem HSV helfen

Da Dietmar Beiersdorfer es zum Beginn der Saison versäumt hat, einen spielfähigen Kader aufzustellen, wird wohl nur noch ein Wunder die Rothosen vor ihrem ersten Abstieg bewahren. Es sei denn, der designierte neue Sportchef Hochstätter bekommt die Mittel und den Handlungsspielraum in die Hand, vielleicht mit ein oder zwei Wintertransfers die Sache wieder gerade zu rücken. Doch da immer noch Beiersdorfer als Vereinsboss agiert, ist dieses Szenario eher unwahrscheinlich. Fotos: wikimedia/Frisia Orientalis & HSV-Museum, Dirk Mansen

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