Schiedsrichter zu sein ist sicherlich nicht ein Job für Jedermann. Neben den sportlichen Anforderungen brauchen die Unparteiischen in sehr dickes Fell, um sich von den Anfeindungen der Spieler und der Zuschauer nicht beeinflussen zu lassen. Nebenbei ist er der vielleicht wichtigste Mann auf dem Fußballfeld. Ihm obliegt die Entscheidung über Strafstöße, die spielentscheidend sein können. Eine makellose Leistung eines Unparteiischen findet selten Beachtung, begeht er einen Fehler steht er im Blickfeld des Interesses. Und obwohl sich ein Schiedsrichter zumindest in den oberen Ligen stets mit Profis beschäftigt, ist sein Status immer noch der eines Amateurs.
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Die Vergütung der Schiedsrichter

Das will nicht so ganz dazu passen, dass der Fußball selbst immer professioneller wird. Die Spieler erfahren eine Rund-um-die-Uhr Betreuung, werden perfekt auf die Spiele vorbereitet und auch nach einer Partie gibt es perfekt abgestimmte Regeneration. Bei Schiedsrichtern sieht die Sache anders aus: Die meisten gehen „nebenbei“ noch einem Hauptberuf nach. Zumindest wurde vor einige Jahren den Schiedsrichtern in den Profi Ligen ein Grundgehalt zugestanden, dass auch im Falle von Ausfällen wie Krankheiten oder Verletzungen gezahlt wird. Die sogenannte „Grundsicherung“ eines Schiedsrichters beim DFB beträgt bis zu 40.000 Euro, hinzukommen pro Spiel

  • in der 1. Bundesliga 3800 Euro
  • in der 2. Bundesliga 2000 Euro

Die Grundsicherung entfällt allerdings schon ab der 3. Liga. Der Aufwand, den ein Schiedsrichter in der 1. Liga betreiben muss, ist hoch: Für ein Samstagsspiel muss er meist freitags anreisen und kommt erst am späten Abend oder erst am Sonntag wieder nach Hause zurück.

Die Stimmen, die einen Profi als Schiedsrichter fordern, werden lauter

fussballInzwischen gibt es nicht nur Diskussionen darüber, ob ein Videobeweis zur Unterstützung der Schiedsrichter eingeführt werden sollte, sondern auch darüber, ob die Unparteiischen in den Stand eines Profis erhoben werden sollen. Befürworter dafür gibt es genug. Der ehemalige Bundesligaprofi Maurizio Gaudino beispielsweise, setzt sich vehement für professionelle Schiedsrichter ein.

  • „Es geht um sehr vielo Geld und die Schiedsrichter sind trotzdem keine Vollprofis, weil sie neben ihrer Schiedsrichtertätigkeit einer Arbeit nachgehen müssen“, so Gaudino gegenüber dem Sender Sport1.

Natürlich fordert auch er die Einführung von Videobeweisen:

  • „Die technischen Möglichkeiten sind gegeben, man muss diese nur einsetzen. Damit werden die Schiedsrichter unterstützt und Fehlentscheidungen werden minimiert.“

Und auch Urs Meier, Schiedsrichter aus der Schweiz und immer gern gesehener Gast als Fußball Experte in Fernsehsendungen stößt ins gleiche Horn.

    • „Führt endlich den Profi-Schiedsrichter ein! Es wäre doch nur logisch, wenn die Schiedsrichter genauso professionell arbeiten wie die Spieler.“

„Da geht es Woche für Woche um zig Millionen“, sagt Meier und ergänzt: „Und ein Amateur trifft die Entscheidungen.“ Das Spiel sei schneller, trickreicher und überraschender geworden, urteilt der ehemalige Fifa-Schiedsrichter, es gebe mehr Zweikämpfe im und um den Strafraum, scharfe Pässe in die Spitze, die wie aus dem Nichts geschlagen werden. „Dafür brauchst du sehr viel Fußballverständnis. Da ist es fatal, wenn sich die Schiedsrichter nicht auch weiterentwickeln“, kritisiert der Eidgenosse. Die Forderung nach mehr Professionalität ist allerdings alles andere als neu. Bereits vor 15 Jahren äußerste sich Schiedsrichterlegende Pierluigi Collina zu diesem Thema:

      • „Ich weiß nicht, ob das die bessere Lösung ist. Grundsätzlich muss ein Schiedsrichter kein Profi sein. Ich benötige zwar auch viel Zeit für die Vorbereitung, doch bin in meinem Beruf als Finanzberater sehr beschäftigt, analysiere die Börse, um eine Gruppe Mitarbeiter. Da geht sehr, sehr viel Zeit drauf.“

Beispiele für mangelnde Professionalität

So richtig notwendig erachtet der Italiener die Sache also nicht. Dabei gibt es eine Fülle an Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern, die Kritiker immer wieder mit der fehlenden Professionalität in Verbindung bringen.

      • In der vergangenen Saison gab es beim Relegationsspiel zwischen dem Karlsruher SC und dem Hamburger SV eine unschöne Szene. Schiedsrichter Gräfe übersah ein Handspiel eines Hamburgers. Die Reaktionen des KSC waren teilweise drastisch: „Ich glaube, wir hätten den Aufstieg verdient gehabt. Nur einer hatte was dagegen, das war der Schiedsrichter“, sagte beispielsweise KSC Präsident Ingo Wellenreuther.
      • Ebenfalls in der vergangenen Saison bei der Partie zwischen 1860 München und dem 1. FC Nürnberg: In der 86. Minute konnte Nürnbergs Danny Blum einen Steilpass in die Spitze spielen, dort erreichte der Ball Jakub Sylvestr, der wiederum in den Lauf von Dave Bulthuis verlängern konnte. Dieser traf schließlich zum 2:2 Unentschieden, vorher hatte München mit 2:1 geführt. Doch der Linienrichter entschied sich anders, als der Ball bereits im Mittelkreis zum Anstoß lag – Das Tor wurde nach minutenlanger Diskussion wieder aberkannt. Torschütze Builthuis: „Das war doch nicht real. Vielleicht hat der Schiedsrichter auf dieses Spiel gewettet?“

Es gibt noch hunderte Beispiele mehr, die belegen können, dass Tatsachenentscheidungen nicht richtig sein müssen. Professionelle Schiedsrichter könnten, neben den ausgeklügelten Techniken wie Torlinienkamera und Videobeweis, sicherlich einige Fehlerquellen abstellen. Wie in dem Beispiel mit Nürnberg und 1860 München könnte es noch eine schlimme Sache abstellen, die ebenfalls in der Vergangenheit für böse Geschichten gesorgt hat.

Wettskandale verhindern?

Profis wären sicherlich finanziell abgesicherter als ohnehin schon. Somit wäre auch die Versuchung geringer, durch Wettbetrug Spiele verschieben zu wollen. Ein Beispiel machte im Jahre 2005 die Runde und wird so schnell nicht aus dem kollektiven Gedächtnis der Fußball Nation verschwinden. Es geht um den Skandal, in den der Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelt war. Hierbei ging es vor allem und das DFB-Pokalspiel zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV. Es hatte hier

      • zwei umstrittene Strafstöße für Paderborn
      • und eine Rote Karte für den Hamburger SV gegeben

Am Ende gewann Paderborn mit 4:2. Der Skandal kam zwar raus, da der Wettbewerb allerdings bereits weiter fortgeschritten war, konnte die Partie nicht wiederholt werden. Die Rote Karte wurde annulliert und der Hamburger SV finanziell entschädigt. Doch die Tragweiter dieses Betrugs war kaum abzusehen. Die Diskussionen im den damaligen Hamburger Trainer Topmöller wurde hitziger aufgrund der Niederlage gegen den Regionalligisten Paderborn und auch der Saisonstart war für den HSV verkorkst. Angesichts der Auswirkungen von unprofessionellen Schiedsrichtern und deren Entscheidungen ist eine solche Diskussion sicherlich wünschenswert – was sie am Ende bringt, bleibt offen. Foto: (c) Wettbuero.de

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