Der Deutsch-Pole war früher Box-Weltmeister, hatte auch lange in Deutschland viele Fans im Boxsport. Nun ist er laut Medienberichten in Polen verhaftet worden. Anlass dazu war, dass seine Frau Barbara die Polizei informierte, dass es zu häuslicher Gewalt gekommen sei. Die Polizei erschien in der Wohnung des Paares und nahm den 48-Jährigen sofort fest. Zu seinem Pech wurde auch noch die Wohnung durchsucht, wobei man auch noch Kokain fand. Das berichtet unter anderem die polnische Zeitung „Fakt“. Ob er während der Gewaltausübung gegen seine Frau unter Drogeneinfluss stand, wurde zunächst nicht bekannt. Allerdings wurde ihm Blut abgenommen, zudem verbrachte er die gesamte Nacht auf der Wache und wurde verhört. Was ist nur mit dem einstigen Star im Boxsport geschehen, dass er all das nun fabrizierte, gar seine eigene Frau gewaltsam angeht?
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Lange Serie ohne Niederlage

Fast ein Jahrzehnt lang war er Weltmeister im Halbschwergewicht, nämlich von 1994 bis ins Jahr 2003. Zeitweilig war er zugleich sogar Weltmeister im Cruisergewicht. In seiner Profikarriere blieb er dabei sagenhafte zwölf Jahre ungeschlagen, in seiner Klasse war ihm zu dieser Zeit einfach nicht beizukommen. 23 mal verteidigte er seinen Weltmeistertitel erfolgreich, legte insgesamt 48 Kämpfe ohne Niederlage in Folge hin. Als er dabei war, den Weltrekord von Rocky Marciano in Höhe von 49 Kämpfen ohne Niederlage einzustellen, kassierte er dann gegen Julio Cesar Gonzalez eine Niederlage. Wie jeder gute Kampfsportler hatte Dariusz Michalczewski auch einen Kampfnamen. Dieser lautete der „Tiger“, was lange Zeit auch quasi synonym für ihn stand. Eine gewisse Martialität ist dabei natürlich immer gewollt. Seine Beliebtheit in Deutschland hatte er auch dadurch gesteigert, dass er die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hatte. Dadurch konnte er in den Medien den Fans als deutscher Boxer präsentiert werden, was beim deutlich größeren Markt an Boxinteressierten in Deutschland im Vergleich zu Polen natürlich auch wirtschaftliche Gründe hatte. dariusz_michalczewski_2009

Skandalduelle gegen Graciano Rocchigiani

Damals war er für den Hamburger Box-Stall Universum am Start. Die so lange anhaltende Erfolgsserie ließ seine Popularität in große Höhen steigen, auch in seiner Heimat in Polen. Nach einer KO-Niederlage im Jahr 2005 beendete er schließlich seine Karriere als professioneller Boxer. Während seiner Karriere hatten vor allem die beiden Skandal-Kämpfe gegen Graciano Rocchigiani für viel Aufsehen gesorgt. Dieser hatte den damals als Weltmeister boxenden Henry Maske an den Rand einer Niederlage gebracht, war selbst Europameister und galt als äußerst starker Boxer. Auch Michaelczeski lag deutlich im Hintertreffen, als man das erste Mal im Ring aufeinandertraf. Diese erste Duell fand dann ein jähes Ende, als Michalczewski einen Schwächeanfall erlitt. Dieser Abbruch des Kampfes war dann der Skandal, da die Gegenseite dem „Tiger“ unterstellte, angesichts dessen, dass er im wusste, dass er im Hintertreffen lag, den Schwächeanfall nur vorgetäuscht zu haben. Zunächst war der Kampf als Unentschieden gewertet worden, später wurde Michaelczweski durch Disqualifikation des Gegners zum Sieger erklärt worden. Der Kampf hatte große Aufmerksamkeit auch außerhalb der Boxszene erreicht.

Neuauflage gegen „Rocky“

Zum zweiten Kampf gegen Rocky Graciano kam es dann im Jahr 2000, nachdem die Rufe nach einer Neuauflage lange ungehört blieben. Natürlich war es im Interesse beider Kontrahenten, dieses Thema lange köcheln zu lassen. Schließlich trafen sie in Hannover aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt hatte Rocky Graciano aber wegen Verletzungen seit zwei Jahren nicht mehr geboxt. So kam es wohl auch, dass dieser im Verlaufe des Kampfes konditionelle Schwächen zeigte, zudem seine sonst so starke Deckung nicht derart einbringen konnte, wie in früheren Tagen. Michalczewski hingegen zeigte eine bravouröse Leistung, nicht zuletzt weil das Publikum in Hannover klar auf Seiten von Rocky Graciano war. Dies vor allem wegen der Vorfälle aus dem ersten Duell. Er beherrschte seinen Gegner immer mehr, in der Folge dessen gab Graciano in der neunten Runde auf, warf im Wortsinne das Handtuch. Michalczewski blieb Weltmeister und hielt weiterhin seine Serie von etlichen unbesiegten Kämpfen in Folge. In der Zwischenzeit und im Anschluss hatte er zudem viele Titelverteidigungen erfolgreich bestritten. Einige Kämpfe bestritt er dabei auch in seiner Heimat Polen. Als er dann 2005 besiegt wurde, zog er sich zunächst zurück, erklärte das Ende seiner Karriere.

Comeback scheitert

Allerdings begann er dann nach knapp einem Jahr wieder mit dem Training, da ein weiterer Profikampf für ihn ausgemacht war. Gegner war der amtierende Weltmeister Fabrice Tiozzio aus Frankreich. Dessen robuster Kampfweise hatte der gealterte Michalczewski dann aber nicht genügend entgegenzusetzen, musste eine weitere Niederlage hinnehmen. Anschließend erklärte er seine Karriere für endgültig beendet. Allerdings wäre es verwunderlich, wenn er angesichts des Geldes, das mit viel Aufmerksamkeit erregenden Comebacks im Boxen verbunden ist, nicht erneut über ein Comeback nachgedacht hätte. Diese Überlegungen wurden auch schon sehr konkret. Erneut sollte Rocky Graciano sein Gegner sein. Die beiden Duelle hatten derart viel Interesse hervorgerufen, dass man hier auf eine Wiederholung hoffte. Beim geplanten Comeback-Termin hatte Michalczewski schon drei Jahre nicht mehr gekämpft. Allerdings kam es dann nie zu diesem dritten Duell. Angeblich, weil sich die Veranstalter und Boxställe nicht einigen konnten. Somit blieb die Niederlage gegen Tiozzio der letzte Kampf als Profi von Michalczewski. michalczewski

Erfolgreich auch in anderen Bereichen

Fortan kümmerte er sich um seine anderen Standbeine. Unter anderem soll er „erfolgreich als Geschäftsmann“ gearbeitet haben, in Polen eine Kette von Fitnessstudios mit dem Namen „Tiger-Gym“ betrieben haben. Außerdem brachte er einen Energydrink mit seinem Kampfnamen „Tiger“ auf den Markt, welcher ebenfalls recht erfolgreich gelaufen sein soll. Insofern waren zunächst nach dem Ende seiner Karriere zunächst positive Meldungen von Dariusz Michalczewski zu lesen gewesen. Er lebte schon länger in Gdynia bei Danzig. Die nun in die Schlagzeilen geratene Barbara ist seine vierte Frau. Seine erste Frau Dorota, Mutter zweier seiner Kinder, heiratete er zweimal. 2006 heiratete er Patrycja, mit der er aber nur ein halbes Jahr zusammen blieb. Mit seiner neuen Frau Barbara hat er nun ebenfalls einen Sohn. Ob er nach dieser vermeintlichen Prügelnacht aber weiterhin mit ihr zusammenleben wird, bleibt natürlich zunächst einmal offen. Viele Fans fragen sich nun, vor allem im Zusammenhang mit dem Umstand, dass man auch Kokain beim „Tiger“ fand, wie tief er tatsächlich gesunken ist. Positiv wurde ihm lange Zeit auch angerechnet, dass er sich sehr im Kampf gegen Homophobie engagierte. Der Kampf für die Rechte von Schwulen und Lesben war ihm ein Anliegen, das er mit aller Energie verfolgte, die ihm abseits seiner sportlichen Karriere blieb. Inwieweit sein trotz des Skandalkampfs gegen Graciano weitgehend positives Image nun dauerhafte Schrammen erhalten hat, muss man abwarten. Immerhin gilt bis auf Weiteres natürlich die Unschuldsvermutung, denn verurteilt wurde er für die angebliche häusliche Gewalt natürlich bislang noch nicht.

Fotos: wikimedia/Konrad Kostępski & Paweł Zienowicz Sp5uhe

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