Die englische Premier League gehört zu den besten Fußball-Ligen der Welt, eine Mannschaft der Premier League ist Leicester City. Was diese Mannschaft geleistet hat, kann schon als Phänomen bezeichnet werden, denn sie hat es geschafft, die beiden Spitzenmannschaften Manchester United und Manchester City auf die Plätze zu verweisen. Die Foxes, so wie Leicester City auch genannt wird, waren schon vom Abstieg bedroht, nun führen sie die Tabelle der Premier League an. Nach 13 Spielen haben die Füchse 28 Punkte erreicht, sie sind vom Tabellenzweiten Manchester United einen Punkt getrennt, Manchester United auf dem zweiten Platz hat es auf 27 Zähler gebracht. Kapitän von Leicester City ist ein Österreicher, Christian Fuchs; er ist zu einem echten Star der Mannschaft geworden. Erst seit kurzer Zeit rangiert Leicester City auf dem ersten Tabellenplatz, nun bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft weiterhin so erfolgreich spielt, um ihren Platz zu behaupten. Allerdings ist die aktuelle Saison noch lang, da kann noch viel passieren.

Die Luft an der Tabellenspitze ist dünn

6428653099_a2347b4779_zAn der Spitze der Tabelle der englischen Premier League ist die Luft sehr dünn, wie die Punkte der Mannschaften zeigen:

  • Leicester City – 28 Punkte
  • Manchester United – 27 Punkte
  • Manchester City – 26 Punkte
  • FC Arsenal 26 Punkte
  • Tottenham Hotspur – 24 Punkte

Leicester City ist also, wenn es nach Punkten geht, nicht weit von den anderen Mannschaften entfernt. Ein Sieg einer der anderen vorderen Mannschaften und ein Remis oder eine Niederlage von Leicester City reichen aus, um das Verhältnis zu verschieben und Leicester City wieder auf einen niedrigeren Platz zu bringen. Ob Leicester City weiterhin so erfolgreich bleibt und die Tabelle anführt, wird sich schon am Samstag zeigen, denn dann stehen sich Leicester City und Manchester United gegenüber – zwei Giganten treffen aufeinander. Für Leicester City ist das ein Heimspiel.

Füchse hatten sich schon mit dem Abstieg abgefunden

Der Abstieg in die zweite Liga war für Leicester City zu Beginn der aktuellen Saison bereit vorprogrammiert, doch hat sich das jetzt geändert. Ausgerechnet diejenigen, die zuvor belächelt wurden und von denen niemand geglaubt hätte, dass sie es einmal ganz nach vorn schaffen, sorgten für das Phänomen Leicester City. Einerseits ist es der neue Trainer Claudio Ranieri, ein Italiener; andererseits ist es Jamie Vardy, der noch vor drei Jahren in einer Mannschaft der fünften Liga spielte. In der vergangenen Saison war Leicester City bereits vom Abstieg bedroht. Keine andere Mannschaft der Premier League hat es in der aktuellen Saison auf 28 Tore gebracht. Der Club musste allerdings auch 20 Gegentore kassieren, nur die Mannschaften auf den Plätzen 15 bis 20 haben noch mehr Gegentore zu verbuchen. Im League Cup gewann Leicester City in der dritten Runde gegen West Ham United nach Verlängerung mit 2:1, das bedeutete den Einzug ins Achtelfinale, wo die Mannschaft im Elfmeterschießen 4:5 gegen Hull City unterlag und ausscheiden musste. Die Ergebnisse der letzten fünf Spiele in der Premier League geben Auskunft darüber, welches Potenzial in den Füchsen steckt:

  • FC Southampton – Leicester City 2:2
  • Leicester City – Crystal Palace 1:0
  • West Bromwich Albion- Leicester City 2:3
  • Leicester City – FC Watford 2:1
  • Newcastle United – Leicester City 0:3

Erst seit dem letzten Wochenende, nach dem Sieg 3:0 gegen Newcastle United, steht Leicester City auf dem ersten Tabellenplatz. Trotz dieser guten Ergebnisse ist allerdings nicht zu vergessen, dass es sich bei West Bromwich Albion, dem FC Watford und Newcastle United um Gegner handelt, die keine besondere Herausforderung darstellen, denn sie alle sind in der unteren Tabellenhälfte angesiedelt. Schwieriger wird es da schon am Samstag gegen Manchester United. In der aktuellen Saison ist Leicester City erst gegen einen Riesen angetreten: Das Spiel gegen den FC Arsenal verlor Leicester City 2:5, das war allerdings auch die einzige Niederlage in der aktuellen Saison.

Trainerwechsel tut der Mannschaft gut

2692734571_dafc764f9d_zIn der Saison 2013/14 stieg Leicester City in die Premier League auf, doch schon in der vergangenen Saison war nicht sicher, ob Leicester City den Klassenerhalt schafft. Noch acht Spieltage vor dem Ende der vergangenen Saison lag Leicester City am Ende der Tabelle, mit sieben Punkten von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt. Schließlich schaffte es die Mannschaft, von den letzten neun Spielen der letzten Saison, zu denen ein Nachholspiel gehörte, sieben Spiele zu gewinnen und dann den 14. Platz zu ergattern – das bedeutete den Klassenerhalt. Nigel Pearson, der noch in der vergangenen Saison Trainer von Leicester City war, hatte sich einiges geleistet. Da er gegnerische Spieler gewürgt und eigene Fans beschimpft hatte, konnte er sich bei seinen Spielern und auch bei den Fans keine Sympathiepunkte holen. Trotzdem er den Klassenerhalt sichern konnte, musste er aufgrund unüberbrückbarer Differenzen Ende Juni seinen Hut nehmen. Überraschend kam die Entscheidung für den Trainerwechsel, denn als neuen Trainer präsentierten die thailändischen Besitzer des Clubs den 64-jährigen Italiener Claudio Ranieri. Ausgerechnet Claudio Ranieri: Er war von 2003 bis 2007 Trainer von Chelsea und wurde belächelt, er war auch Trainer der griechischen Nationalmannschaft und musste dort vor einem Jahr gehen, denn die Ergebnisse der Nationalmannschaft waren einfach nur peinlich. Ranieri geht in die Offensive; im Schnitt fallen bei den Spielen von Leicester City vier Tore. Die Torbilanz liegt gegenwärtig bei 28:20 – 28 Tore sind hervorragend, doch weniger erfreulich sind 20 Gegentore. Die Mannschaft von Claudio Ranieri hat allerdings auch den Gegentoren den Kampf angesagt, der Spitzenplatz gibt der Mannschaft neuen Auftrieb.

Hohe Ausgaben für Neuzugänge

Im Sommer investierte Leicester City viel Geld für Neuzugänge, um wieder nach oben zu kommen. Der Verein gab 38 Millionen Euro für neue Spieler aus:

  • Shinji Okazaki vom 1. FSV Mainz 05 für 11 Millionen Euro
  • Christian Fuchs vom FC Schalke 04, ablösefrei
  • N’Golo Kanté von SM Caen für 9 Millionen Euro
  • Gökhan Inler vom SSC Neapel für 7 Millionen Euro
  • Yohan Benalouane von Atalanta Bergamo für 7 Millionen Euro
  • Robert Huth von Stoke City für 4,2 Millionen Euro

Weitere Spieler sind nach dem Ende ihrer Leihzeit von anderen Vereinen zurückgekehrt, Nathan Dyer wurde für die aktuelle Saison von Swansea City ausgeliehen.

Jamie Vardy leistet Erstaunliches

Für ungefähr die Hälfte der Tore in der aktuellen Saison hat Jamie Vardy gesorgt. Der 28-Jährige spielte noch vor drei Jahren bei Fleetwood Town, einem Verein der fünften Liga. Er steht nun auf Platz eins der Torschützenliste der Premier League und hat es auf 13 Treffer in der aktuellen Saison gebracht. Mit seinem Führungstor gegen Newcastle United am letzten Samstag schaffte er es, seine Mannschaft an die Tabellenspitze zu kicken. Jamie Vardy schaffte in zehn aufeinanderfolgenden Ligaspielen in jedem Spiel mindestens ein Tor. Das schaffte in der Geschichte der Premier League bislang nur Ruud van Nistelrooy im Jahr 2003 für Manchester United. In der vergangenen Saison erzielte Jamie Vardy beim 5:3 gegen die Red Devils sein erstes Tor in der Premier League, er ist inzwischen schon viermal für England aufgelaufen. Jamie Vardy spielte bei Stocksbridge in der 8. Liga, er wurde wegen Körperverletzung verurteilt und musste damals mit einer elektronischen Fessel spielen und um 18:00 Uhr ausgewechselt werden, um die Bewährungsauflagen zu erfüllen.

Weitere gute Spieler bei Leicester City

Nicht nur Jamie Vardy ist ein Top-Spieler von Leicester City, denn der Verein kann auch auf weitere Spieler stolz sein, die dazu beigetragen haben, die Füchse ganz nach vorn zu bringen:

  • Riyad Mahrez
  • Kasper Schmeichel
  • Robert Huth
  • Christian Fuchs
  • Shinji Okazaki

Riyad Mahrez ist ein Algerier, der 24-Jährige wurde 2014 zu einem Schnäppchenpreis von Le Havre gekauft, er hat es auf sieben Tore und sechs Torvorbereitungen gebracht. Kasper Schmeichel kommt aus Dänemark und ist dort Nationaltorwart, er ist der Sohn der Manchester-United-Legende Peter Schmeichel. Robert Huth hat bereits die meisten Premier-League-Einsätze im Kader absolviert und ist ein früherer deutscher Nationalspieler. Shinji Okazaki gilt gegenwärtig noch als Joker.

Leicester – ein Wintermärchen?

Heißt die Erfolgsgeschichte des einstigen Underdogs vielleicht demnächst „Leicester – ein Wintermärchen“? Der Mannschaft wäre das auf alle Fälle zu wünschen, denn sie hat sich bislang tapfer geschlagen. Allerdings glauben die wenigsten, dass sich die Mannschaft an der Tabellenspitze halten kann. Beim Spiel am Samstag gegen Manchester United könnte es für Jamie Vardy klappen, sich den Tor-Rekord zu holen. Es heißt nun, nicht in der Leistung nachzulassen, um weiterhin an der Spitze zu bleiben.

Foto: flickr-com/PROlefty1007 & Isriya Paireepairit

Welche Folgen hat der Tod des Besitzers bei Leicester City?

Nun herrscht traurige Gewissheit und Leicester City trauert um seinen verunglückten Besitzers Vichai Srivaddhanaprabha. Der Thailänder war einer der fünf Insassen, die am Samstagabend beim Helikopter-Absturz nach dem Meisterschaftsspiel in der Premier League zwischen Leicester…

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