Nun ist es also in der Tat geschehen: der VfB Stuttgart muss zum ersten Mal seit 41 Jahren wieder den Gang in die zweite Bundesliga antreten. Der Deutsche Meister von 2007 entging in den vergangenen Spielzeiten jeweils nur knapp dem Abstieg, doch in der Saison 2015/2016 war der Weg nach unten nicht mehr aufzuhalten. Während die ersten Verantwortlichen bereits von der Bildfläche verschwunden sind, scheint Robin Dutt an seinem Stuhl zu kleben. Bleibt die Frage: wie lange noch?
Sichere dir einen exklusiven Wettbonus!
William Hill

William Hill

100% bis zu 100€

Bet at Home

Bet at Home

50% bis zu 100€

X-Tip Sportwetten

X-Tip Sportwetten

100% bis zu 100€

Interwetten

Interwetten

100% bis zu 110€

Präsident Wahler nimmt die Verantwortung auf seine Kappe, Dutt zeigt auf andere

VfB StuttgartNach dem 1:3 beim VfL Wolfsburg am vergangenen Samstag gingen beim VfB Stuttgart endgültig die Lichter aus. Nach einer wieder einmal enttäuschenden Saison mussten die Schwaben am Ende der Spielzeit 2015/2016 aus der Fußball-Bundesliga absteigen, da im Gegensatz zu den Vorjahren nicht mehrere Mannschaften dem VfB den Gefallen taten, noch schlechter zu sein. Daraufhin zog Präsident Bernd Wahler die Konsequenzen. Der schon lange umstrittene Präsident des VfB Stuttgart war nicht mehr zu halten und verkündete seinen Rücktritt. Der Ex-Chef des fünffachen Deutschen Meisters erklärte am Sonntag:

“Gestern war ein schwarzer Tag. Es ist noch immer unfassbar, wir sind abgestiegen. Dafür übernehme ich die Verantwortung. Als Konsequenz, und in Absprache mit dem Aufsichtsrat, lege ich mein Amt als Präsident des VfB Stuttgart nieder. Ich danke allen VfB’lern, insbesondere den Mitgliedern und Mitarbeitern des VfB Stuttgart für die Unterstützung, die ich während meiner Amtszeit erfahren habe. Ich wünsche dem ganzen Team, dass sie den begonnenen, harten Veränderungsprozess weiter durchziehen und sich der sportliche Erfolg schon bald wieder einstellt.“

Ein Nachfolger von Wahler soll bald gefunden werden. Während Wahler also das richtige tat, wählt Robin Dutt nun einen anderen Weg und zeigt weiterhin mit dem Zeigefinger auf die vermeintliche Schuld der Anderen, anstatt folgerichtig ebenfalls seinen Hut zu nehmen.

Bizarrer Auftritt von Robin Dutt im TV nach dem Abstieg

Während Wahler seinen Hut schnell und durch die Hintertür nahm, scheint sich Robin Dutt entweder tatsächlich selbst keiner Schuld bewusst zu sein oder aber er hofft auf ein erneut schwaches Auftreten des Aufsichtsrates des VfB Stuttgart, der eigentlich schon längst hätte für die Entlassung von Robin Dutt sorgen müssen. Am Sonntagabend nämlich – nur einen Tag nach dem Abstieg – hatte Robin Dutt nichts Besseres zu tun, als erneut Eigenwerbung zu betreiben. Kaum vorstellbar, dass ihm jemand ernsthaft dieses Schmierentheater abnimmt. Dabei schien Dutt zunächst immerhin halbwegs doch die richtigen Worte zu wählen:

“Ich glaube eher, dass ich nicht zurücktrete – wir müssen aber erst einmal einiges im Vorstand klären. Wir müssen in den nächsten Wochen einige Fragen beantworten! Auch – welchen Teil der Verantwortung habe ich?”

Doch danach folgte wieder einmal eine One-Man-Show ohne Selbsteinsicht. So nannte er lediglich die Trainerentscheidung Alexander Zorniger als Fehlgriff – seine angeblich einzige Fehlentscheidung. Dazu erklärte übrigens der ehemalige Nationalspieler Christoph Metzelder bei Sport1 mit Blick auf den VfB und Robin Dutt:

“Sie haben sehr große Hoffnungen auf Robin Dutt gesetzt…alles auf die Karte Alexander Zorniger und eine gewisse Spielidee und ist damit am Ende gescheitert. Und deswegen glaube ich nicht, dass es für ihn weitergeht.”

Ansonsten habe er bei seinem Amtsantritt im Januar 2015 eine Entwicklung übernommen, die angeblich nicht mehr aufzuhalten war, erklärte Dutt selbst im TV. Die entscheidenden Fehler haben demnach seine Vorgänger gemacht. Zudem bemängelte er, dass er in der Führungsebene der angeblich einzige sei, der Bundesligatauglichkeit besitze. Dabei blendete Robin Dutt offenbar sein Scheitern als Trainer bei Bayer 04 Leverkusen und beim SV Werder Bremen genauso aus wie seine kaum bemerkbare Zeit als DFB-Sportdirektor.

Jürgen Kramny ebenfalls gescheitert

Kein Wort verlor Robin Dutt dabei über Jürgen Kramny. Diesen installierte Robin Dutt nämlich Ende November als Cheftrainer bei den Bundesliga-Profis nachdem Zorniger entlassen wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Kramny Cheftrainer beim VfB Stuttgart II, der in der 3. Liga bereits abgeschlagen am Tabellenende lag (und letztendlich am Ende der Saison ebenso sang- und klanglos abgestiegen ist). An Kramny hielt Robin Dutt – warum auch immer – bis zum bitteren Ende fest, anstatt einen Trainer mit Erfahrung im Abstiegskampf zu holen. Diesen Fehler verschweigt der Manager des VfB Stuttgart nach wie vor. Kramny übrigens wird in der kommenden Saison nicht mehr Cheftrainer sein, wie der VfB auf seiner Webseite mitteilte:

„Mit dem Abstieg des VfB aus der Bundesliga endet das Vertragsverhältnis mit Jürgen Kramny als Cheftrainer der Lizenzspielermannschaft. Anschließend greift wieder der ursprüngliche Vertrag als Trainer der zweiten Mannschaft. Ob und in welcher Form Jürgen Kramny nach der Sommerpause für den Verein tätig sein wird, wird in den kommenden Wochen entschieden“

Transferbilanz von Robin Dutt kann sich NICHT sehen lassen

Sunjic VfB StuttgartIn Sachen des Spielerkaders trägt Robin Dutt ebenfalls volle Verantwortung – auch wenn er darüber kein Wort verliert und lieber über die vermeintlichen Altlasten im Kader spricht, die er nicht zu verantworten hat. Doch ein Blick auf die Transferbilanz in den vergangenen 18 Monaten zeigt sehr wohl auf, dass auch der gebürtige Kölner eine Menge Fehleinkäufe zu verzeichnen hat. Denn Dutt ist beispielsweise unter anderem für die Flops

    • Toni Sunjic
    • Przemyslaw Tyton
    • Jan Kliment
    • Federico Barba
    • Robbie Kruse
    • Philip Heise
    • Artem Kravets

verantwortlich. Zudem müssen dem VfB-Manager auch die Abgänge von Antonio Rüdiger und auch Joshua Kimmich angekreidet werden. Letztgenannter entschied sich nach seiner Leihe an RB Leipzig für einen Transfer zum FC Bayern München – mit Blick auf das verantwortliche Duo Dutt/Zorniger und die Perspektive beim VfB verständlich. Insbesondere aber der Abgang von Rüdiger und eine fehlende Alternative für ihn sind unverständlich.

Einige Zeitgenossen wiederum sehen Serey Dié, Mitchell Langerak, Kevin Großkreutz, Emiliano Insua oder Lukas Rupp als Top-Transfers von Dutt an, worüber man aber mit Ausnahme von Dié und Insua sicherlich auch diskutieren kann.

Übrigens: Robin Dutt selbst verliert natürlich kein Wort über seine schlechten Transfers, die er getätigt habt, sorgte aber selbst mit einer Entscheidung für die logische Schlussfolgerung, dass es in Sachen Transfers nicht weit her ist. Denn vor dem letzten Spieltag in Wolfsburg, an dem der Abstieg endgültig besiegelt wurde, wurde bekannt, dass der VfB Stuttgart drei „Kaderplaner“ für die kommende Saison verpflichtet hat: Peer Jaeckel (Werder Bremen) und Norman Bertsch (Borussia Dortmund) für den Profibereich, Walter Thomae für den Nachwuchs. Das Trio ist direkt dem 51-jährigen Noch-Manager unterstellt und soll dem Manager in Sachen Kaderplanung zuarbeiten – ist das nicht ein Armutszeugnis für einen Manager in Sachen Transfers?

Weitere Fehler von Robin Dutt

VfB StuttgartAuch viele weitere Fehler, die der 51-jährige selbst begangen hat, vergisst Robin Dutt doch gerne. So beispielsweise wurde dem Kader über Ostern ganze vier Tage freigegeben in der sicheren Annahme, den Klassenerhalt bereits geschafft zu haben. Hier MUSS ein guter und erfahrener Sportdirektor erkennen, dass dies doch sehr früh ist, um den Klassenerhalt zu feiern. Auch das lächerliche Trainingslager auf Mallorca vor dem vorletzten Match muss sich Dutt mit ankreiden lassen. Auch das Vorgehen im Fall Didavi ist nicht als glücklich zu bezeichnen. Anstatt den Mittelfeldakteur im vergangenen Sommer gegen eine Ablöse ziehen zu lassen, wurde er partout nicht verkauft, verkündete bereits vor Monaten seinen Wechsel zum VfL Wolfsburg in der kommenden Zeit und zeigte danach keine Leistung mehr im VfB-Dress. Unter dem Strich hat Robin Dutt beim VfB nur bestätigt, was er bei seinen Stationen gezeigt hat, er ist alles andere als erfolgreich. Auch seine derzeitige Strategie scheint durchsichtig zu sein: anstelle des notwendigen Rücktritts lässt er sich lieber entlassen in den nächsten Tagen, um eine Abfindung kassieren zu können, mit einem neuen Job im Profifußball sollte es nämlich so schnell nichts mehr werden.

Wetten auf Robin Dutt sollten niedrige Quoten aufweisen

Sollte also ein Wettanbieter auf die Idee kommen, eine Wette anzubieten, wie lange Robin Dutt beim VfB Stuttgart noch im Amt ist, dann sollten die Wettquoten doch recht niedrig sein. Denn in den nächsten Tagen wird bei den entscheidenden Gremien des fünffachen Deutschen Meisters sicherlich auch erkannt, dass es einen erfolgreichen Neuanfang beim VfB nur ohne Robin Dutt geben kann.

Foto: (c) Wettbuero.de

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *