Wer ist Marcel Reif?
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Bevor der Vertrag mit Marcel Reif im vergangenen Jahr verlängert wurde, stand Marcel Reif in der Kritik, er wurde von Fans sogar tätlich attackiert. Trotzdem ließ er sich nicht unterkriegen, er unterschrieb sogar die Vertragsverlängerung. Er hat eine bewegte Vergangenheit:
- geboren am 27. November 1949 in Polen als Marc Nathan Reif, Sohn einer deutschstämmigen Katholikin und eines polnischen Juden
- Emigration mit der Familie 1956 aus Polen nach Tel Aviv
- Umzug von Israel nach Kaiserslautern
In Kaiserslautern lernte Marcel Reif die deutsche Sprache und sammelte seine ersten Fußballerfahrungen. An der Universität Mainz studierte er Politikwissenschaften, Publizistik und Amerikanistik, er war für verschiedene Sendungen als Reporter tätig und verschrieb sich mehr und mehr dem Sport, vor allem dem Fußball. Zuletzt wurde er mehrfach von Fans attackiert, er spricht selbst davon, dass er einen solchen Hass noch nie gesehen habe. Als sein Vertrag verlängert wurde, sagte er, dass er sich nicht von „wahnsinnigen Idioten“ vorschreiben lassen möchte, wann er mit seinem Job aufhören sollte. Fakt ist, dass Marcel Reif polarisiert. Er hat eine kritische Haltung, wie sie kaum ein anderer Fußballreporter hat. Eine Umfrage von FOCUS Online im letzten Jahr ergab, dass von den mehr als 13.000 Usern 77 Prozent gegen Reif votierten. Seit mehr als 30 Jahren kommentiert Marcel Reif Fußballspiele im deutschen Fernsehen; er begann bereits 1994 mit der Arbeit bei Premiere, dem Vorgänger von Sky.
Sky und Marcel Reif gehen getrennte Wege
Am Ende der Fußballsaison 2015/16 läuft der Vertrag zwischen Sky und Marcel Reif aus. Trotz verschiedener Anfeindungen von Fans gab Reif nicht auf, doch diese Anfeindungen sind nicht der eigentliche Grund, warum Reif nicht mehr als Chefreporter bei Sky weiterarbeiten will. Er hat Lust dazu, etwas anderes zu machen, und spricht davon, dass es jetzt dafür höchste Zeit ist. Seine Vergangenheit bei Sky bezeichnet er als positiv, er hatte Spaß an seiner Arbeit. Marcel Reif tritt von der Fußballbühne ab – für die Berichterstattung in der Zukunft bei Sky hat er einige Wünsche:
- Sky soll seiner Sache gerecht werden, die Auswüchse sollen sich in Grenzen halten
- Die zwischen Trainern und Journalisten entstandene Kommunikationslosigkeit soll wieder zurückgedreht werden
- Nachwachsende Kollegen sollen nicht vergessen, dass Fußball die schönste Nebensache der Welt ist, und ihn entsprechend kommentieren
Seitdem sich Social Media wie Twitter und Facebook im Internet etabliert haben, wird Fußball immer mehr von Fans kommentiert, auch Reporter müssen mit Anfeindungen rechnen. Marcel Reif hat gute und schlechte Kommentare von Social Media Nutzern erhalten, er wurde teilweise ziemlich stark verbal angegriffen und einmal sogar mit einem Hauptschüler verglichen. Reif wurde vorgeworfen, nicht über genügend Fußballwissen zu verfügen. Das hat nun bald ein Ende, denn Reif geht.
Wer wird der Nachfolger von Marcel Reif?
Am 28. Mai 2016 wird Marcel Reif das letzte Spiel kommentieren. Im legendären Stadion San Siro in Mailand findet das Finale der Champions League statt – ein würdiger Abschied von der Fußballbühne für Marcel Reif. Schon jetzt macht sich der Bezahlsender Sky darüber Gedanken, wer nun der Nachfolger von Marcel Reif werden soll. Zwei Kandidaten sind gegenwärtig im Gespräch:
- Kai Dittmann
- Wolff Fuss
Kai Dittmann – ein erfahrener Sportreporter
Kai Dittmann hat schon vielfältige Erfahrungen gesammelt, er gehört auch zum Expertenteam des Nachrichtenmagazins FOCUS Online und war über lange Zeit für den NDR tätig. Auf der Homepage von Sky sagte Dittmann, dass es wichtig ist, was auf dem Spielfeld passiert und dass es den Zuschauern anständig vermittelt wird. Die Zuschauer sollen Spaß haben und das Spiel gerne anschauen. Eine Herausforderung ist es für Dittmann, die Zuschauer auch dann zu begeistern, wenn ein Spiel einmal weniger interessant ist. Nachdem Kai Dittmann, der an der Universität Göttingen studierte, beim Norddeutschen Rundfunk tätig war und auch die Bundesligakonferenz im ARD Hörfunk kommentierte, wechselte er zu Sky, wo er noch heute tätig ist. Er berichtete dort über
- Bundesliga
- UEFA Champions League
- UEFA Europa Europa League
- Fußball-Weltmeisterschaften 2006 und 2010
- UEFA-Cup-Finale 2007 und 2010
Für seine Kommentare wurde Kai Dittmann in den Jahren 2008, 2010 und 2013 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Der 49-jährige Dittmann wird von vielen Fußball-Fans aufgrund seiner gehobenen Ausdrucksweise geschätzt.
Wolff Fuss – beliebt bei jungen Fans
Wolff Fuss ist ein weiterer Kandidat für die Nachfolge von Marcel Reif. Er ist 39 Jahre alt, mit der ZDF-Moderatorin Anna Kraft liiert, die früher auch bei Sky tätig war, und ist besonders beliebt bei jungen Fans. Er kann auf noch mehr Anhänger stolz sein als Dittmann. Die jungen Fans wissen seine kreativen Wortschöpfungen und seine emotionalen Kommentare besonders zu schätzen. Er kommentierte das Champions League Finale zwischen dem FC Bayern München und dem FC Chelsea im Jahre 2012. Bekannt ist er auch als Stimme des Konsolen-Klassikers FIFA. Bereits von 1999 bis 2009 arbeitete Fuss für Premiere, den Vorgänger von Sky, doch dann wechselte er mit Beginn der Bundesliga-Saison 2009/10 zum Konkurrenten T-Home; ebenso kommentierte er bei LIGA total! und bei Sat1. Er arbeitet seit August 2012 wieder für den Bezahlsender Sky und kommentierte dort bereits
- Fußball-Bundesliga
- DFB-Pokal
- UEFA Champions League
- englische Premier League
Erfahrungen sammelte Fuss auch bei den Sendern DF1, Sport1 und ESPN. Er ist für seinen negativ vorbeugenden Kommunikationsstil bekannt und beschreibt diesen Stil als ausgewogen emotional, aber fair und immer am Spiel orientiert. Er bezeichnet sich als Sympathisant des 1. FC Köln, doch hat er keinen favorisierten Verein.
Wer übernimmt die Nachfolge von Marcel Reif?
Noch ist nicht sicher, wer die Nachfolge von Marcel Reif übernimmt. Kai Dittmann und Wolff Fuss sind zwar Favoriten, doch kann letztendlich auch ein ganz anderer Reporter zu Beginn der Saison 2016/17 die Nachfolge von Macel Reif antreten.
Foto: wikimedia/Steindy
