Nach der Entlassung von Markus Kauczinski wurde Michael Henke beim FC Ingolstadt 04 vorübergehend als Interimscoach ernannt. Zwar betont man beim Abstiegskandidaten, dass man auf der Suche nach einem neuen Trainer ist, aber dennoch ergibt sich für den langjährigen Hitzfeld-Assistent eine Bewährungschance, sich für den Posten des FCI-Cheftrainers zu bewerben. Doch wie realistisch ist das Szenario? Bekommt Henke eine neue Chance als Trainer?
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Vom Markenbotschafter zum Interimscoach

Lange hat man beim FC Ingolstadt an Trainer Markus Kauczinski festgehalten – offensichtlich zu lange. Zwar ist es nachvollziehbar, dass man einen Übungsleiter, der gerade erst vor Saison unter Vertrag genommen hat, auch in Krisenzeiten etwas länger die Treue hält, aber die Ergebnisse waren einfach zu schlecht. Nur zwei magere Punkte nach zehn Spielen und ein Rückstand von sechs Punkten auf das rettende Ufer waren dann doch zu wenig, um weiter an Kauczinski festgehalten.

Da die Schanzer so schnell keinen neuen Trainer aus dem Hut zaubern konnten, hat man die Trainingsleitung vorerst in die Hände von Michael Henke gegeben. Dieser war zuletzt als Markenbotschafter beim Klub tätig und wittert nun die Chance, sich für ein längerfristiges Engagement auf der FCI-Trainerbank zu empfehlen. fc-ingolstadt-2

Ismael und Nouri als Hoffnungsmacher für Henke

Falls Henke seinerseits überhaupt Interesse am Posten des Cheftrainers hat, lieferte das Trainer-Karrussel der letzten Wochen Mutmacher für dessen Beförderung. Hierfür reicht ein Blick zum VfL Wolfsburg und Werder Bremen. Denn auch bei diesen Bundesligisten trennte man sich angesichts von Erfolgslosigkeit von seinen Trainern. In Wolfsburg musste Dieter Hecking seinen Hut nehmen, in Bremen erwischte es Viktor Skripnik. In beiden Fällen vertraute man interimsmäßig Nachwuchstrainern die Betreuung der Profimannschaft, die in beiden Fällen mit einer Beförderung zum Cheftrainer endeten. So coacht Valerien Ismael mittlerweile den VfL Wolfsburg, während beim SV Werder Bremen Alexander Nouri das Zepter übernommen hat – beide waren zuvor als U23-Trainer in ihren Klubs tätig.

Henke, DER Co-Trainer schlechthin

Startet nun auch Michael Henke endlich als Cheftrainer durch? Über ausreichend Erfahrung verfügt der 59-Jährige zweifelsohne, was allein schon der Blick auf seine verschiedenen Stationen als Trainer bzw. Co-Trainer verdeutlicht:

  • 1989 – 1998: Co-Trainer bei Borussia Dortmund
  • 1998 – 2004: Co-Trainer bei Bayern München
  • 2005: Cheftrainer beim 1. FC Kaiserslautern
  • 2006: Cheftrainer beim 1. FC Saarbrücken
  • 2007 – 2008: Co-Trainer bei Bayern München
  • 2009 – 2010: Co-Trainer beim 1. FC Köln
  • 2011 – 2012: Co-Trainer bei Esteghlal Teheran
  • 2013: Co-Trainer beim FC Ingolstadt

Als Co-Trainer war Michael Henke äußerst erfolgreich, allen voran mit Trainer Ottmar Hitzfeld bildete er ein kongeniales Duo, welches bei Borussia Dortmund bei Bayern München große Erfolge feiern und zahlreiche Titel sammeln konnte (u.a. zweimal Champions League). Erfolgstrainer Hitzfeld beschrieb Henke einst als “Glücksfall für mich” und zudem als “zuverlässigen, loyalen und fachlich topinformierten” Assistenten. Deutlich weniger ruhmreich verlief seine Karriere als Cheftrainer.

Henke als Cheftrainer grandios gescheitert

Zur Saison 2005 wurde Henke Cheftrainer beim damaligen Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, doch nach einem miserablen Saisonstart war bereits Mitte November Schluss. Ähnlich schnell wie Kauczinski in Ingolstadt, wobei sich Henkes Bilanz als FCK-Trainer mit neun Punkten nach zehn Spielen auch nicht viel besser las. Für Henke war es bislang das erste und einzige Cheftrainer-Engagement bei einem Bundesligisten. Im Juni 2006 wurde Henke Trainer beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken, aber auch hier kam das schnelle Aus: Ende Oktober 2006 wurde er schon wieder freigestellt.

Seine Fähigkeiten als Cheftrainer konnte Michael Henke nicht beweisen, zumal an ihm auch der Makel des “ewigen Co-Trainers” haftet. Jeder Fußballfan verbindet mit dem Namen Michael Henke automatisch die Schlagwörter ‘Co-Trainer’ und ‘Ottmar Hitzfeld’. Ob der FC Ingolstadt in solch einer brenzligen Lage bereit ist für das ‘Experiment Henke’, darf dann doch stark bezweifelt werden. Wie bereits erwähnt, ist seine fachliche Kompetenz nicht zu hinterfragen. Vielmehr hat er sich durch sein kurzes Gastspiel auf der Trainerbank des 1. FC Kaiserslautern sich der Chance beraubt, jemals nochmal Cheftrainer zu werden. Denn Fakt ist, dass Henke in der Rolle des Cheftrainers grandios gescheitert ist.

Länderspielpause contra ‘Bankwärmer’ Henke

Darüber hinaus hat Henke auch ein zeitliches Problem. Denn es ist Länderspielpause und in der Bundesliga ruht der Ball. Das nächste Bundesligaspiel bestreitet der FC Ingolstadt erst am 19.11.2016, wenn das extrem wichtige Kellerduell beim SV Darmstadt 98 auf dem Programm steht. Für die Klubverantwortlichen der Schanzer noch viel Zeit, einen neuen Trainer zu finden. Zudem macht man in Ingolstadt keinen Hehl daraus, das Henke nur als Übergangslösung fungiert. Quasi als Bankwärmer für den künftigen Cheftrainer.

“Wir haben angefangen, den Markt zu sondieren. Wir haben auch das eine oder andere Gespräch geführt, aber so schnell geht es nicht. Wir müssen uns Ruhe und Zeit dafür geben”, ließ Ingolstadts Geschäftsführer Harald Gärtner in der Sendung ‘Blickpunkt Sport’ im BR wissen. “Wir arbeiten intensiv daran, den für uns geeigneten Coach zu finden. Bis dahin haben wir mit Michael Henke eine optimale Übergangslösung gefunden, denn er kennt die Mannschaft und die Gegebenheiten.”

ingolstadt

FC Ingolstadt will Impulse von außen

Und da scheint gleich das nächste Problem für Henke zu liegen. Der FC Ingolstadt sucht “einen neuen Cheftrainer, der von außen neue Impulse reinbringt“, betonte Gärtner weiter. Henke hatte hingegen mit dem klassischen Trainingsbetrieb in den letzten Monaten ohnehin nicht viel am Hut. Vielmehr bestand seine Aufgabe darin, sich um den Aufbau internationaler Beziehungen zu kümmern und war darüber hinaus auch noch als Markenbotschafter für die Ingolstädter unterwegs.

Zudem darf nicht vergessen werden, dass Michael Henke auch schon 59 Jahre alt ist. Sein Erfahrungsschatz ist mehr als überzeugend, aber wer bis zu diesem Alter noch keine nennenswerte Erfolge als Trainer vorzuweisen hat und insgesamt nur vier Monate Cheftrainer eines Bundesligisten war, scheint nicht unbedingt ein geeigneter Kandidat für das Traineramt beim stark kriselnden FC Ingolstadt zu sein.

Viele Trainernamen werden in Ingolstadt gehandelt

Daher ist es wohl nahezu auszuschließen, dass Michael Henke die Chance als neuer Cheftrainer der Schanzer erhält. Zumal rund um den Audi-Sportpark auch schon viele Namen potentieller Kandidaten kursieren. Angefangen von Mirko Slomka, der zuletzt über zwei Jahre ohne Trainerjob war, aber bereits in Hannover zeigen konnte, dass er Krisen erfolgreich meistern kann, über Jos Luhukay (zuletzt VfB Stuttgart) bis hin zu Andre Breitenreiter (zuletzt FC Schalke 04) oder auch Michael Frontzeck (zuletzt Hannover 96). Aus Österreich schwappt außerdem noch der Name Mike Büskens rüber, der erst am Montag bei Rapid Wien entlassen wurde. Aber auch Murat Yakin (zuletzt Spartak Moskau und FC Basel) soll beim FCI auf der Liste stehen. Viele Namen, die die Chancen von Michael Henke nicht gerade steigen lassen…

Fotos: Ungry Young Man & @el_loko74

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