Die Liste der namhaften Fußballprofis, die es nach China verschlägt, wird immer länger. Und das hat einen glasklaren Grund, den man am besten in Dollar angibt. In China werden selbst im Vergleich zum überhitzten europäischen Markt exorbitante Summen an Gehalt geboten und auch gezahlt. Insbesondere Profis mit wenig emotionaler Bindung an den europäischen Markt erliegen dieser Verlockung recht rasch. Zuletzt ging der Brasilianer „Oscar“ vom FC Chelsea nach China, in die Chinese Super League. Konkretes Ziel seines Wechsels ist der Club Shanghai SIPG. Mit diesem Wechsel wird der gar nicht mal übermäßig berühmte Oscar zum bestbezahlten Fußballer der Welt. Er verdient in China mehr als Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi. Zweifellos ein sehr guter Deal für ihn. Ebenso zweifellos stellt sich die Frage, ob China damit nun das neue Wunderland für alle Profifußballer darstellt - und ob bald Spieler der höchsten Qualität nicht mehr in die Premier League nach England, sondern in die Chinese Super League wechseln werden.
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Wechselgerüchte in Masse

Da wundert es kaum, dass die Gerüchte über Angebote auch an andere bekannte Stars im Fußball nur so hereinflattern, als wäre es selbstverständlich, dass Fußballer nicht erst gegen Ende ihrer Karriere nach China wechseln, sondern auch mitten in ihrer Blütezeit. Aktuell gibt es Gerüchte, dass die folgenden Spieler lukrative Angebote aus der Chinese Super League haben sollen:

  • Wayne Rooney (Manchester United)
  • Lukas Podolski (Galatasaray)
  • Turan (FC Barcelona)
  • Robbie Kruse (Bayer Leverkusen)
  • Zlatan Ibrahimovic (Manchester United)
  • Lionel Messi (FC Barcelon)

Sowie viele weitere, die hier nicht erwähnt wurden. Wayne Rooney beispielsweise soll das unfassbare Gehalt von 700.000 Pfund pro Woche geboten worden sein. Für einen Wechsel von Messi nach China sollen 500 Millionen Euro bewegt werden für Ablösesumme und Gehalt. Und das Wahnwitzige an dieser Angelegenheit ist, dass diese Summe im Fußball in China auch tatsächlich vorhanden sind. Der Irrsinn geht sogar so weit, dass man in China angeblich den hoch angesehenen englischen Schiedsrichter Mark Clattenburg für die Chinese Super League anwerben will. Ein Transfer eines Schiedsrichters – das hat es bislang im Fußball noch nicht gegeben. Die Chinesen setzen also nicht nur Maßstäbe bei den Gehältern, sie verändern auch gleich mal die Dimensionen, in denen gehandelt und transferiert wird. Wie kommt das alles zustande, was ist da los in China, dem schlafenden Riese im Weltfußball, der überhaupt erst einmal an einer WM teilnahm? china

China: Erfolgreicher Kampf gegen Korruption

Gegründet wurde die Chinese Super League im Jahr 2004, also erst in diesem Jahrhundert, so schlecht war es zuvor um den Fußball in China bestellt. Wiederkehrende Fälle von Spielmanipulationen, vornehmlich, um Wettgewinne zu erzielen, hatten das Interesse des Publikums in China, das immer noch mehrheitlich dem Tischtennis zugewandt ist, erlahmen lassen. Der 1994 gegründete Vorgänger, die Jia-A-League war aus diesem Grund 2003 eingestellt worden. Aktueller Sponsor und damit offizieller Namensgeber der Liga ist die Ping An Insurance. Das führt dann zu folgendem kompletten Namen der Liga: Ping An Chinese Football Association Super League. Allerdings firmiert sie gemeinhin nur unter dem Namen Chinese Super League. Zur Zeit besteht diese aus 16 verschiedenen Clubs. Angesichts der Größe Chinas und der dortigen Einwohnerzahl von 1,35 Milliarden Menschen in der Volksrepublik China eine eher geringe Zahl. Der Name des amtierenden Meisters, Guangzhou Evergrande, dürfte allerdings aufhorchen lassen. Als Meister und Rekordmeister der Chinese Super League nahm der Club schon mehrfach an der Klub-WM teil, schaffte es dort bei der Ausgabe von 2013 sogar ins Halbfinale, welches aber gegen den FC Bayern München verloren wurde. Die Namen der Trainer der Gegenwart und der jüngeren Vergangenheit zeigen zudem, wie ernst es dem Club aus Guangzhou (11 Millionen Einwohner, an der Südküste Chinas gelegen) mit seinen Bestrebungen ist, in die internationale Klasse vorzurücken. Seit 2010 hatte man ausschließlich ausländische Trainer auf der Bank, hier die Liste in der Übersicht:

  • 2010-2012 Lee Jang-So (Südkorea)
  • 2012-2014 Marcello Lippi (Italien)
  • 2014-2015 Fabio Cannavaro (Italien)
  • 2015- Luiz Felipe Scolari (Brasilien)

Viel Qualität aus dem Ausland

Apropos Brasilien: auch ein nicht geringer Teil des Kaders von Guangzhou Evergrande besteht aus Kickern aus Brasilien. Aktuell sind es drei Spieler, waren aber auch schon mal mehr. Der Rest ist mit Ausnahme des Kolumbianers Jackson Martinez und des Südkoreaners Kim Hyung-Il ausschließlich aus China, sodass ein guter Trainer hier noch viel bewegen kann. Auch bei den Clubs in Shanghai spielen viele Brasilianer, so bei Shanghai SIPG, wohin der oben erwähnte Oscar nun gewechselt ist, spielen bereits Hulk und Elkeson. Obwohl sie in der sportlich immer noch eher schwächeren Chinese Super League spielen, werden sie weiterhin für die Nationalmannschaft von Brasilien nominiert. Das wäre vor einigen Jahren sicher noch anders gewesen. Ein Argument mehr, insbesondere für Spieler aus Südamerika, den Weg nach China zu gehen.

Eigentümer sind meist finanziell sehr potent

Wo kommt das Geld nun her in der Chinese Super League? Einerseits hat man erfolgreich die an allen Stellen grassierende Korruption und Spielmanipulation im Fußball bekämpft. Lohn ist, dass sich die Fans in China ihrer lokalen Liga wieder zuwenden. Daraus resultiert auch ein ziemlich beeindruckender Fernsehvertrag, der zuletzt abgeschlossen wurde. Seit 2015 zahlt das Unternehmen Ti‘ao-Dongli 1,25 Milliarden Dollar pro Saison. Diese Gelder können die Vereine in China zwar auf dem Spielermarkt investieren, erklären aber nicht alleine die immensen Summen, die in Bezug auf die aktuellen Wechsel kursieren. Denn andererseits gehören die Clubs meist einem konkreten Unternehmen. Beispielsweise gehört Shanghai IPG der Gesellschaft IPG, nämlich der Shanghai International Port Group. Diese macht dann Transfers wie jenen von Hulk möglich, der im Sommer für 55 Millionen Euro von Zenit St. Petersburg gekommen war, was bis dahin den Rekord für Transfers in die Chinese Super League darstellte. Auch Guangzhou Evergrande gehört der Evergrande Real Estate Group, Shanghai Shenhua gehört dem Geschäftsmann Zhu Jun, Beijing Guoan gehört der CITIC-Gruppe und so weiter. So lange deren jeweilige Geschäfte florieren, können sie auch diese unglaublichen Summen in den chinesischen Fußball pumpen. Womit China höchst attraktiv für Kicker aus aller Welt bleiben wird. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch der erste deutsche Nationalspieler nach China wechselt; Ex-Nationalspieler Lukas Podolski ist ja bereits im Gespräch. Foto: Shutterstock.com/Bildnummer:540833983/Urheberrecht: Igor_Slavin

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